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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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ausgesprochen hinterhältig. Offenbar holte die Liebe das Beste aus ihr heraus.
    Von ihrem durch und durch hasserfüllten Bück nichts ahnend, lächelte Paul mich an. »Ich bin bei der Sittenpolizei.«
    »Ich weiß.« Ich streckte die Hand nach ihm aus, strich ihm über die Wange. Anstatt vor der vertrauten Berührung zurückz u schrecken, ließ er sie bereitwillig zu – sein Körper erinnerte sich, wo sein Verstand ihm versagte.
    Tracy erstarrte in seinem Schoß. »He. Was soll das?«
    »Ich weiß eine ganze Menge über dich«, sagte ich in dem nac h drücklichen Versuch, die Erinnerung in ihm wachzurufen. »Ich weiß, woher du diese winzige Narbe unter dem linken Auge hast. Ich weiß, dass du chinesisches Essen liebst und alles hasst, wo Curry drin ist. Ich weiß, dass du auf Achtziger-Jahre-Musik stehst, aber dass du lieber eine Wurzelbehandlung über dich ergehen lässt, als freiwillig zu tanzen. Ich weiß, dass du mi n destens einmal am Tag die Welt retten musst, bevor du abends nach Hause kommst.«
    Während ich redete, schimmerten seine Augen vor lauter Ve r unsicherung, mal blau, mal grün, schließlich grün-braun. Mit belegter Stimme fragte er: »Woher kennst du all diese Einze l heiten?«
    »Ich kenne dich«, erwiderte ich. »Du bist mein edler Ritter.«
    Der Spitzname löste etwas in ihm aus; ich sah es in seinen A u gen.
    »Das ist echt dreist«, schnaubte Tracy, aber Paul brachte sie mit einer Berührung an der Schulter zum Schweigen. Sie ve r stummte, ihr Körper jedoch verströmte pures Gift. Schweigend durchbohrte sie mich mit ihrem Blick, beobachtete, wie ich ve r blutete, und trampelte auf meinem Kadaver herum.
    Falls Paul ihre Wut spürte, ignorierte er sie. An mich gewandt, fragte er: »Wer bist du?«
    »Ich bin diejenige, die du vor der Hölle gerettet hast. Diejenige, der du beigebracht hast, was es wirklich heißt, zu lieben. Diej e nige, die in die Hölle zurückgekehrt ist, um dich zu retten. Ich bin Jesse«, sagte ich und legte meine ganze Seele in diesen Namen. Dann küsste ich ihn.
    Unsere Lippen hatten sich kaum berührt, als Tracys kleine Hände mich zurückstießen, wegschoben. Aber dieser winzige Auge n blick hatte ausgereicht. Eine Macht war durch uns hindurchgeschossen, blitzschnell, und hatte uns stärker verbu n den als jede Magie.
    »Wie kannst du es wagen?«, kreischte Tracy. »Was glaubst du, wer du bist?«
    »Jesse«, flüsterte Paul, während er seine Lippen berührte. Ein Grinsen breitete sich über sein Gesicht, und er streckte die Arme nach mir aus. »Jesse!«
    Meine Finger verschränkten sich mit seinen. »Ich habe dir ve r sprochen, dass ich dich finden würde«, flüsterte ich durch meine plötzlichen Tränen hindurch.
    »Paul Matthew Hamilton«, sagte Tracy – ihre Stimme war so eisig, dass die Sahara davon überfroren wäre. »Was um alles in der Welt geht hier vor?«
    Pauls Augen weiteten sich. Er blickte auf Tracy hinab, dann rüber zu mir. »Na ja«, sagte er, »das ist jetzt ein klein wenig unangenehm.«
    »Mach, dass du hier wegkommst«, schrie Tracy mich an. »Ve r schwinde!«
    »Nicht ohne ihn«, sagte ich mit einem tiefen Knurren in meiner Kehle.
    »Okay, Mädels, immer mit der Ruhe.« Paul hatte seine Finger von den meinen gelöst und Tracy neben sich aufgesetzt, anstatt sie im Schoß li egen zu haben. Zu dritt saßen wir in einem Hal b kreis, Paul zwischen mir und Tracy gefangen. Normale r weise hätte mich der Gedanke an eine menage ä trois überaus glücklich gemacht. Aber die Vorstellung, dass Tracy mit Paul Sex hatte, verwandelte meinen Magen in Knetmasse.
    Ohne die geringste Ahnung von unserer kleinen metaphysischen Soap Opera kümmerten sich die anderen Leute im Park weiter um ihren eigenen Kram. Seitlich von uns wechselte der Gita r renspieler zu einem neuen Beatles -Stück; er spielte die ersten Akkorde von »We Can Work It Out« – wir kriegen das schon hin. Na klasse. Unser ganz privater griechischer Chor.
    Paul sagte: »Lasst uns darüber reden.«
    »Es gibt nichts zu bereden.« Tracy verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie will dich mir wegnehmen!«
    »Du bist tot«, erklärte ich ihr.
    »Was hat das denn damit zu tun?«, fauchte sie mich an. »Das bist du auch. Und er auch.«
    Ziemlich hellsichtig für ein Geschöpf aus einer Seelenfantasie.
    »Ich bin nicht tot«, sagte Paul.
    »Doch, das bist du«, widersprachen Tracy und ich gleichzeitig, um uns im nächsten Moment böse anzustieren.
    »Wirklich?« Paul betastete sein Gesicht, seine

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