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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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Aber ich b e schloss, lieber die Klappe zu halten.
    »Bitte«, flüsterte Tracy, »bleib bei mir.«
    Pauls Hand glitt aus meiner, und mein Magen sackte mir in die Knie.
    Er berührte Tracys blasse Wange. Tränen funkelten in ihren Augen, und sie lächelte ihn an – ein hübsches Lächeln, voller Liebe.
    »Ich liebe dich, Tracy«, sagte er sanft. »Und wenn ich für den Himmel bestimmt bin, dann bist du es ganz sicher auch.«
    Ihr Lächeln gefror.
    »Jesse hat recht. Das hier ist nicht der Himmel. Und meine Tracy ist im Himmel.«
    »Paul«, flüsterte sie, »bitte …«
    Er schob sie von sich. »Geh«, sagte er. »Du bist nicht meine Tracy.«
    Sie schnappte nach Luft, die Augen weit aufgerissen und ve r letzt. »Das bin ich. Paul … bitte, mein Schatz, ich bin es …«
    Paul sah mich an. »Kannst du einen edlen Ritter vor der Vers u chung bewahren?«
    »Das sollten wir gemeinsam herausfinden.« Ich streckte ihm meine Hand entgegen, und er ergriff sie. Zusammen rappelten wir uns auf. Ich legte meinen Kopf gegen seinen Oberkörper und genoss das weiche Gefühl seiner lockigen Brustbehaarung. Ich atmete ihn ein, nahm seinen einzigartigen Geruch tief in mich auf. »Lieber Himmel, Paul, ich dachte, ich hätte dich verloren.«
    »Das hattest du«, sagte er, während er seine Arme um mich schloss. »Aber dann hast du mich wiedergefunden.«
    Tracy presste sich eine Hand vor den Mund und stand auf. Durch ihre Finger hindurch sagte sie dumpf seinen Namen.
    Er hatte ihr den Rücken gekehrt und gab keinerlei Antwort, aber seine Arme um meine Taille zitterten. Ich legte meine Hände über sie, um ihr Beben zu mildem.
    Schluchzend wandte Tracy sich ab und flüchtete. Ich beobac h tete, wie sie in die Platane hineinsprang. Keine trügerische V i sion, keine höllische Versuchung: Der Geist von Pauls toter Verlobter war auf ewig hier in den Endlosen Höhlen gefangen.
    Tracy war keineswegs für den Himmel bestimmt gewesen. Aber nichts lag mir ferner, als Paul das zu sagen.
    Lange nachdem wir durch die Tür und dann durch den Spiegel getreten waren, wanderten Paul und ich immer noch durch die Endlosen Höhlen. Ich hatte uns zwei Taschenlampen heraufb e schworen, damit wir den Weg erkennen konnten, aber davon mal abgesehen, gab es nichts weiter zu sehen außer Felsen, Felsen und noch mal Felsen. Einige waren gigantisch, andere winzig und manche dienten als krude Schatztruhen für Edelsteine. Aber unterm Strich waren es alles Felsen. Jede Menge Felsen.
    »Weißt du was«, sagte Paul, »so langsam fange ich an zu gla u ben, dass ich tatsächlich tot bin. Uns hätte schon vor Ewigkeiten die Luft ausgehen müssen.«
    »Ja, dieses Nicht-atmen-Müssen hat durchaus seine Vorzüge.«
    »Und warum schwitze ich dann?«
    Ich zuckte die Schultern. Ich hatte auch keine Ahnung, warum ich meinen Herzschlag spürte, obwohl ich in dieser Gestalt überhaupt kein Herz hatte. »Verbuch es einfach unter unerklä r liche Phänomene‹«.
    Er sagte: »Sag mir doch noch mal, dass du weißt, wie wir hier rauskommen.«
    »Ich weiß, wie wir hier rauskommen«, log ich.
    »Ich mag ja verrückt sein, aber ich habe irgendwie den Eindruck, wir haben uns verirrt.«
    Ich blieb stehen und bohrte ihm meinen Finger in die Brust. »Wir haben uns nicht verirrt. Das hier sind nämlich die Endlosen Höhlen. Das heißt, der Weg ist sehr, sehr lang. Wenn der Weg kurz wäre, meinst du nicht, dann würde es eher die Weniger Endlosen Höhlen heißen?«
    »Ich mein ja nur.«
    Ich stemmte die Fäuste in die Hüften. »Weißt du, wir hier in der Hölle nehmen es mit der Namensvergabe ziemlich genau.«
    Er hob seine Hände in einer Nichts-für-ungut-Geste. »Schon gut. Tut mir leid.«
    »Und außerdem«, maulte ich, »habe ich von dir noch keinen besseren Vorschlag gehört.«
    »Besser als was, als bis in alle Ewigkeiten hier rumzuirren?«
    Ich warf ihm einen bösen Blick zu. »Willst du dich etwa b e schweren?«
    »Ich? Niemals.«
    »Gut.«
    »Ich finde nur, wenn du mich das nächste Mal aus der Hölle retten willst, solltest du dir vorher eine Wegbeschreibung geben lassen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Bist du dir sicher, dass du ein Mann bist?«
    »Hey, wahre Männer wissen, wann sie sich verirrt haben, und fragen nach dem Weg. Oder besorgen sich ’ne Karte. Hast du etwa eine?«
    »Die muss ich in meinem anderen dämonischen Ganzkörpera n zug vergessen haben.«
    »Jess.«
    »Ja.«
    »Ich hebe dich.«
    Ich lächelte. »Ich dich auch.«
    Wir gingen weiter.
    Und

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