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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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Aufwachen.«
    Er öffnete die Augen. Ich sah, wie eine Vielzahl verschiedener Emotionen über sein Gesicht zog, aber am Ende obsiegte die Verwirrung. »Ja?«
    »Paul, ich bin’s. Jesse.«
    Seine Stirn legte sich in Falten, während er mein Gesicht mu s terte. »Jesse? Kennen wir uns?«
    Die Worte durchbohrten mein Herz.
    Tracy an seiner Seite rührte sich, räkelte sich. Sie blinzelte ve r schlafen zu mir auf, dann sah sie Paul an, dann wieder mich, und mit einem Mal war aller Schlaf wie eine Schlangenhaut von ihr abgefallen. Mit einem zementierten Lächeln rutschte sie näher an Paul heran; ihre winzigen Brüste drängten sich wie Waffen g e gen ihr T-Shirt, und ihre Hand ruhte locker in Pauls Schoß. Ihre gesamte Körpersprache schrie: Finger weg! Wir waren uns noch nie zuvor begegnet, aber tief in ihrem Innern kannte sie mich, wusste sie, wer ich war.
    Wusste sie, was ich vorhatte.
    »Erinnerst du dich etwa nicht an mich?« Ich versuchte ein L ä cheln aufzusetzen, so ä la: Haha, wir vergessen doch alle mal eine Kleinigkeit, wie etwa unsere große Liebe – aber meine Züge entglitten mir, und meine Brust war wie zugeschnürt.
    Er sah mich an, konzentrierte sich auf mein Gesicht. »Du kommst mir extrem bekannt vor, aber ich kann dich nicht richtig einordnen.«
    »Wir sind uns in der South Station begegnet«, half ich ihm auf die Sprünge, während ich mich an jenen Morgen erinnerte, als wir uns das erste Mal gesehen hatten, »wir sind zusammen mit dem Zug nach New York gefahren.«
    Er neigte den Kopf nachdenklich zur Seite. »Wirklich? Ich bin schon lange nicht mehr in Boston gewesen.«
    »Schatz, was redest du denn da?« Tracy blickte zu ihm auf und zog einen Flunsch. Ihre Stimme klang tiefer, als ich sie mir vo r gestellt hatte. »Wir sind doch hier in Boston.«
    »Sind wir?« Er lächelte sie amüsiert an. »Sieht mir eher nach New York City aus. Sieh mal, da hinten ist der Fifth Avenue Arch.«
    Ein Anflug von Panik schimmerte in Tracys Augen, bevor sie ihn wegblinzelte. Interessant. Mit einem breiten, falschen Grinsen fragte sie: »Und wer ist deine Freundin?«
    »Bin gerade dabei, das herauszufinden. Jesse, richtig?«
    Ich nickte.
    »Auf jeden Fall nett, dich kennenzulernen, wenn ich mich schon nicht an dich erinnere.« Er lachte – ein wunderbar sonores L a chen aus der Tiefe seiner Brust, das Tracy als ein Vibrieren in ihrem Rücken verspüren musste. Eifersucht fraß sich tief in mich hinein, verwandelte meinen Magen in Säure. »Das ist Tracy.«
    »Pauls Verlobte«, ergänzte sie, ihre Stimme von Honig nur so triefend.
    »Hey, das ist toll.« Meine Worte waren genauso falsch wie Tracys Lächeln. »Gratuliere.«
    »Danke.« Vielleicht spürte sie mein Unbehagen, denn sie schmiegte sich noch dichter an Paul, ihr Lächeln unverändert. Erster Punkt an Tracy. Diese Schlampe. Sie sagte: »Das steht schon lange fest.«
    »Und, soll der große Tag hier oder in Boston stattfinden?«, fragte ich, während ich mir meine weitere Vorgehensweise überlegte. Wie konnte ich Paul dazu bringen, sich an mich zu erinnern?
    »Boston«, sagte Tracy im gleichen Atemzug zu Pauls nac h drücklichem: »Hier«. Sie starrten einander an; dann lachten sie plötzlich auf jene entspannte Art und Weise, wie nur Verliebte es tun. Es weckte in mir das Bedürfnis, ihr die Augen herausz u reißen und darauf herumzulutschen, bis sie zwischen meinen Zähnen zerplatzten.
    »Das überlegen wir uns noch«, sagte Paul glucksend.
    »War nett, dich kennenzulernen.« Tracy kuschelte sich tiefer in Pauls Schoß, offenkundig um mich loszuwerden.
    Hätte sie wohl gem. »Paul, erinnerst du dich wirklich nicht an mich?« Ich hockte mich hin und blickte in das stürmische Grün seiner Augen. »Hotel New York? Beiles?«
    Irgendetwas huschte über sein Gesicht – ein Fünkchen Erinn e rung. »Beiles. Dieser Nachtclub, richtig? Ich habe gehört, die haben den Laden geschlossen.«
    Tracy schnalzte mit der Zunge, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Was weißt du denn über solche Etabliss e ments?«, fragte sie, während sie ihm spielerisch auf den Arm schlug. Dann warf sie mir einen Blick zu, der einem die Haut von den Knochen ätzen konnte.
    »Ermittlungen«, erwiderte er und wackelte dabei vielsagend mit den Augenbrauen.
    Sie kicherte, ein unbeschwertes Zwitschern hinter einer zierl i chen Hand, während sie mir tödliche Blicke zuwarf. Für j e manden, der in einem früheren Leben Pauls Augenstern gewesen war, verhielt sie sich

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