Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
Vom Netzwerk:
weiter.
    Schließlich musste selbst ich einsehen, dass wir uns eindeutig nirgendwohin begaben. Mist. Ich hatte gehofft, ich könnte ei n fach so mit ihm aus den Höhlen herausspazieren und ihn dann zurück nach Oben zoomen. Aber obwohl ich immer noch Zugriff auf meine dämonischen Kräfte hatte (und einem geschenkten Höllenhund sah ich definitiv nicht ins Maul), konnte ich uns nicht einfach aus den Höhlen herausbeamen. (Hatte ich bereits versucht.) Ich hatte lediglich irre Kopfschmerzen bekommen und eine abstruse Lust verspürt, Fern sehmelodien nachzusingen, aber aus den Höhlen hatte uns das Ganze nicht befreit.
    Höchste Zeit für Plan B.
    Nachdem ich meine Taschenlampe in eine Öllampe verwandelt und sie auf einem großen Felsen abgestellt hatte, löste ich das Armband von meinem Handgelenk und hielt es Paul hin.
    Er betrachtete es skeptisch. »Das passt nicht so ganz zu meinem Outfit.«
    »Nimm es«, sagte ich. »Es ist das Band der Hekate, das du mir gekauft hast. Es wird dich nach Hause bringen.«
    Er blinzelte, einmal, zweimal, dann sagte er: »Bitte noch mal für diejenigen unter uns, die ein bisschen schwer von Begriff sind.«
    Ich erklärte ihm alles über Caitlin und die Straßenhändlerin und dass die Hekate mich beobachtete. »Die Hexe wollte, dass ich dieses Armband besitze«, beendete ich meinen Vortrag, »und sie hat sich alle Mühe gegeben, mir zu erklären, dass es sich dabei um eine Verbindung zum Leben handelt. Leg es an, Süßer, damit du endlich nach Hause kommst.«
    Am Ende eines bedeutungsschwangeren Schweigens sagte er: »Das soll wohl ein Scherz sein, oder?«
    »Paul …«
    Er schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich daran glauben würde, dass dein Schmuckstück mich auf direktem Wege hier rauskatapultiert … Wenn du meinst , ich würde dich hier im Stich lassen, dann bist du völlig verrückt geworden.«
    Er war nun schon die dritte Person (besser gesagt Wesenheit), die mich innerhalb von nur wenigen Stunden für verrückt e r klärte. Allmählich ging mir das auf die Nerven. »Es ist ja nicht so, als würdest du mich irgendwo im Nirgendwo allein lassen. Das hier ist mein Revier. Ich bin mit so was aufgewachsen.«
    »Ja, und ich bin damit aufgewachsen, Dungeons and Dragons zu spielen. Ich kenne mich mit unterirdischen Gängen ganz gut aus. Ich lass dich hier nicht allein, Punkt.«
    Ich blickte ihn finster an. »Kannst du vielleicht endlich mal aufhören, den edlen Ritter zu spielen?«
    »In D&D hießen wir ritterliche Beschützer.«
    »Verdammt noch mal«, sagte ich und stapfte mit meinem Huf auf, »ich mache keine Witze.«
    »Nein, aber du bist echt süß, wenn du so einen Tobsuchtsanfall bekommst. Sogar wenn du aussiehst, als wärst du Paradise Lost entsprungen.«
    Ich zählte bis zehn und entschloss mich, ihn nicht in einen S a lamander zu verwandeln. »Ich kann mich irgendwie hieraus befreien und den Weg nach Hause finden. Aber das gelingt mir nicht, wenn ich auch noch auf dich aufpassen muss.«
    »Wir sind also deshalb die ganze Zeit durch die Dunkelheit g e irrt«, sagte er mit einem höchst eindrucksvollen Bambiblick, »weil du auf mich aufgepasst hast?«
    Ich stapfte erneut mit dem Huf. Er hatte kein Recht dazu, sich über mich lustig zu machen, während ich mich in Selbstaufo p ferung übte. Das war der Atmosphäre abträglich. »Was muss ich tun, damit du mir vertraust?«
    Er zog mich zu sich heran und starrte in meine grünen Katze n augen. »Liebling, es geht hier nicht um Vertrauen. Du bittest mich, dich hier zurückzulassen, im Dunkeln, allein. Wie könnte ich so etwas tun? Ich muss dich doch beschützen.«
    »Es gibt hier unten kein Müssen, Schatz.« Ich nahm ihm die Taschenlampe aus der Hand und feuerte sie auf den felsigen Boden. Dann nahm ich seine Hände und sagte: »Hier unten bist du kein Polizist. Hier unten bist du nicht einmal mein Liebhaber. Hier bist du nichts weiter als eine Seele von vielen. Nimm das Armband und kehre zurück in die reale Welt, wo du mein Partner bist. Geh zurück und warte auf mich.«
    »Nein.«
    »Bitte, Paul! Ich flehe dich an.« Ich fiel auf die Knie, beschwor ihn mit Gesten und Worten. »Tu es für mich.«
    »Steh auf, Jess.« Er zog mich vorsichtig hoch auf die Hufe. »Liebling, ich kann dich hier nicht allein lassen. Das wäre nicht richtig. Tut mir leid, aber das mache ich nicht.«
    »Spiel doch wenigstens einmal in deinem verdammt dickköpf i gen Leben nicht den edlen Ritter. Tu nicht das, was richtig ist. Tu das, was das Beste ist,

Weitere Kostenlose Bücher