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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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der Zeit, bevor Paul mich gekannt hatte. Auf jenem Bild war das Lächeln der Frau für alle Ewigkeit festgehalten – ein hübsches Lächeln, geprägt von den Versprechungen der Jugend und der Liebe.
    Tracy, Pauls verstorbene Verlobte.
    Ich massierte mir die Nasenwurzel. Verdammt. Warum konnte er nicht einfach in einem Turm gefangen sein? Eine nervige Stimme, die erschreckend nach Lillith klang, fragte mich, warum Paul wohl keine Fantasievorstellungen von mir hatte.
    Ebenso wenig, wie du von ihm, kommentierte Peaches.
    Das ist nicht fair. Er ist mir sehr wohl in meiner Fantasie e r schienen. Er hat mich aus dem Traum herausgelotst, mich in die Realität zurückgeführt.
    Vielleicht musst du das Gleiche jetzt für ihn tun.
    Wenn du weiter so kluges Zeug redest, dann nenn ich dich am Ende vielleicht doch noch Elektra.
    Peaches gab glückliche Geräusche von sich, während Lilliths Stimme sich übergab.
    Ich trat auf das Paar zu, das Geräusch meiner Hufe vom f e dernden Gras gedämpft. Um mich herum erfüllten sommerliche Outdoor-Gerüche die Luft: frische Bettwäsche, Hotdogs und Schweiß, durchdrungen von Feuchtigkeit. Das Sonnenlicht glitzerte auf dem Band der Hekate und verlieh meiner Haut den satten roten Ton reifer Erdbeeren. Die Bänke zwischen den Bäumen gehörten eindeutig in einen Park, und ein Blick über die Baumgrenze hinweg zeigte mir eine Reihe rotbrauner San d steinhäuser. New York City, genauer gesagt, der Washington Square Park. Einer von Pauls absoluten Lieblingsorten.
    Überall saßen Leute auf der Wiese, lachend, in Gespräche oder irgendeine Lektüre vertieft; sie atmeten die Stadtluft ein und atmeten Stadtträume aus. Eine ansehnliche Menschenmenge hatte sich um einen Straßenkünstl er geschart, der in die Saiten seiner Gitarre griff und den Beatl es -Song »With A Lit tl e Help From My Friends« zum Besten gab. Paul und Tracy hatten sich ans andere Ende der Rasenfläche geflüchtet, nahe genug, um alles zu hören, aber weit genug weg, um nicht von anderen Z u hörern über den Haufen gerannt zu werden.
    Nur noch wenige Schritte von dem vor sich hin dösenden Pä r chen entfernt, fiel mir ein, dass ich immer noch meine natürliche Gestalt trug. So sehr ich auch versucht war, einfach ich selbst zu bleiben – das würde diesem kleinen Flittchen bestimmt einen gehörigen Schrecken einjagen –, so nahm ich doch an, dass Paul es nicht gerade toll finden würde, wenn seine Verlobte sich meinetwegen in die Hose machte. Vorausgesetzt, sie trug übe r haupt eine; alles, was ich von hier aus sehen konnte, waren ihr T-Shirt und ein Teil ihrer Oberschenkel. Also ließ ich meine Macht durch mich hindurchströmen und verwandelte mich in die Person, die Paul am allerbesten kannte: die Zwillingsschwester von Caitlin Harris. Ich kleidete mich in eine weiße ärmellose Bluse (ohne BH) und abgeschnittene Jeans (ohne Slip), dazu flache Sandalen. Meine schwarzen Locken band ich mit einem Schal zurück, der ebenso leuchtend grün war wie meine Augen. Ein Hauch von Make-up, und meine Kostümierung war perfekt.
    Ich starrte auf die Schwaden von Energie, die aus meinen Fi n gerspitzen drangen, beobachtete, wie sie sich in der Sommerbrise verloren. Mann, was hatte ich meine Magie vermisst. Die Vo r stellung war verlockend, in diesem Traum zu verweilen, und sei es nur, um meinen dämonischen Charme endlich wieder spielen lassen zu können.
    Das hast du übrigens vorhin auch schon gemacht. In den Hö h len, bevor du in Pauls Fantasie eingetreten bist. Du hast diesen Tacker heraufbeschworen. Was hat das wohl zu bedeuten?
    Nicht jetzt, Peaches. Ich muss die Liebe meines Lebens zurüc k erobern.
    Wenn du schon deine Macht zurückerlangt hast, könntest du deine Konkurrentin doch problemlos ins Nichts befördern.
    Schon. Aber Paul fände das garantiert nicht so klasse. Außerdem nennt man das betrügen.
    Die Regeln haben sich geändert. Und es wäre kein Betrügen, weil er nämlich streng genommen tot ist.
    Aber nicht verdammt. Ich würde mich niemals derart einm i schen. Das würde er mir nie verzeihen.
    Warst du nicht eigentlich dabei, dich von ihm zu trennen?
    Garantiert nicht, bevor wir nicht so richtig geilen Versö h nungssex hatten. Und jetzt zisch ab.
    Peaches zischte ab.
    Während ich noch überlegte, was ich sagen sollte, trat ich auf Paul zu. Leider hatte ich keine geniale Eingebung. Ich musste wohl improvisieren. Ich räusperte mich; dann tippte ich ihm mit dem Zeh ans Knie. »Hi, Süßer. Zeit zum

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