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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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singen.
    Aber es ging ja nicht nur darum, dass ich der Furie gegenüber mein Glück herausforderte. Wenn ich erst mal darüber nac h dachte, was ich hier eigentlich tat, was ich hier vorhatte, dann würde mich das Ganze unweigerlich lähmen. Wie sollte ich Meg vor einer Strafe bewahren, die sie selbst für gerecht hielt? Ich versuchte es daher mit einer Verzögerungstaktik und hoffte auf einen brillanten Einfall. Ich fragte Alekto: »Müssen dir die dreizehn Könige Rechenschaft ablegen?«
    »Elf. Nein, müssen sie nicht.«
    Ich blinzelte. »Elf? Aber es gibt doch dreizehn Könige über Land und Sünde …«
    »Es hat im vergangenen Monat einige Änderungen gegeben.« Sie beugte sich vor, um einen weiteren Computer zu schließen. »Manche weitreichender als andere.«
    Ich dachte an die demolierten Mauern und die verwaschenen Grenzen zwischen den Sünden und bekam eine Gänsehaut. »Ich hab davon gehört.«
    »Unterschiedliche Herrscher haben selbstverständlich einen unterschiedlichen Regierungsstil«, sagte sie, den Ellbogen auf die Tischplatte, das Kinn auf die Faust gestützt. »Er ist nicht der Lichtbringer. Und so mancher findet das gut. Die Zehn Großen Regeln zu einer einzigen zusammenzuschrumpfen, nun, manche halten das für einen Geniestreich.«
    »Manche würden das für ein Anzeichen von Größenwahn ha l ten.«
    »Vorsicht«, mahnte sie.
    Für Vorsicht war es längst zu spät. ›»Gehorche deinem König oder du wirst vernichtete Luzifer hatte derartige Drohungen nicht nötig.«
    »Wie gesagt, die Zeiten ändern sich.« Sie warf einen Blick auf die Wand aus stummen Bildschirmen. »Die Zeiten müssen sich ändern. Der Tanz mit dem Teufel hat sich verkompliziert.«
    »Ich habe von einigen eurer Veränderungen gehört«, sagte ich, während ich mich an die Worte des Arroganten erinnerte, nachdem er vergeblich versucht hatte, Circe zum Selbstmord zu bewegen. »Dämonen ermutigen Menschen dazu zu sündigen, um sie schneller in die Hölle zu holen, anstatt zu warten, bis sie es von sich aus tun. Das ist falsch.«
    Sie zuckte die Schultern. »Richtig und falsch, gut und böse. Schwarz und weiß. Aber so funktioniert das nicht. Was am Ende zählt ist das Überleben. Der Allmächtige will, dass die Welt und all ihre Völker überleben. Und das heißt, der Teufel muss abg e lenkt werden, egal, mit welchen Mitteln.«
    »Das habe ich gemerkt.« Ich deutete auf die Fernseher. »Die Nachrichten sind voll von Leckerbissen k la Suizid, Genozid, Ethnozid. Eine Billion verschiedene Ziel e . Dein Werk?«
    »Teilweise. Die Menschen haben sich schon immer durch ihre Bösartigkeit ausgezeichnet. Wir steuern das Böse nur ein wenig, helfen ihm auf die Sprünge. Dadurch bekommen wir sie schneller hierher.«
    Die Irrationalität hinter dieser Aussage reichte aus, um meinen Kopf zum Schwirren zu bringen. »Hat eigentlich keiner von euch hier unten mal richtig nachgedacht? Je schlimmer sich die Menschen auf der Erde benehmen, desto mehr wird sich die Aufmerksamkeit des Namenlosen auf die Erde richten und ihn die Folter der Hölle vergessen lassen.«
    Sie starrte auf ihre Hände. »Ich kann lediglich Ratschläge erte i len. Ich mache die Regeln nicht.«
    »Die Regel«, korrigierte ich.
    »Richtig.« Sie schwieg und trommelte mit den Fingern auf einen Bücherstapel. »Er ist immer noch neu in seiner Position. Mit der Zeit, denke ich, wird er hervorragende Arbeit leisten. Er trägt einen Blutdurst in sich, den er sich selbst noch nicht eingesta n den hat.«
    Ihr seid zu sehr verweichlicht.
    Selbst jetzt traf mich dieses Urteil noch tief ins Mark.
    »Aber es bleibt keine Zeit.« Seufzend lehnte sich Alekto in ihrem Stuhl zurück. »Denn all seine Veränderungen, all seine Erlasse reichen nicht annähernd aus. Der Namenlose langweilt sich mehr und mehr. Du hast es Oben in den Schlagzeilen gelesen. Unser Einfluss ist verschwindend gering im Vergleich zu dem des Teufels.«
    »Dann hört endlich auf mit diesem Scheiß«, sagte ich. »Hört auf, die Leute zur Sünde zu verlocken. Spart euch eure Kreativität für die Hölle selbst. Macht diesen Ort zu einem Leuchtfeuer des Bösen, nicht zu einem Abglanz des Irdischen.«
    Irgendetwas huschte über ihre Züge, eine Reihe von Emotionen, denen ich so schnell nicht folgen konnte. Sie verzog das Gesicht, als sie mir antwortete: »Mir sind die Hände gebunden.«
    »So ein Unsinn! Du bist eines der mächtigsten Wesen der g e samten Schöpfung. Niemand kann dir vorschreiben, was du zu tun

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