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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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hast.«
    Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln: bitter, ohne jegliche Heiterkeit. »Du, die du Jezebel warst, bedenke, es gibt immer Regeln. Nur weil du sie gebrochen hast, heißt das noch lange nicht, dass jeder diesen Weg so unbekümmert beschreiten kann.«
    »Und warum kannst du es nicht?«
    Blutige Tränen quollen aus ihren Augen und verschmierten ihr die Wangen. »Jeder tut das, was er tun muss.«
    Megs Worte, Alektos Stimme. Ich schlang mir die Arme um den Körper, um nicht zu zittern. »Ich hab davon gehört.«
    »Ich gehorche dem König der Hölle. Ich tue das Richtige.«
    Mit leiser Stimme fragte ich: »Aber ist das Richtige auch immer das Beste?«
    Sie starrte mich mit bluttriefenden Augen an. Schließlich erw i derte sie: »Das ist irrelevant. Die Situation steht kurz vor dem Überkochen. Bei dem derzeitigen Tempo wird sich die Menschheit in ein paar Jahren, nicht Jahrtausenden zerstört haben.« Alekto warf einen flüchtigen Bück auf die Kontrollliste an der Tafel.
    Ich spürte, wie mir die Galle hochstieg. »Wenn er dem Job nicht gewachsen ist, dann sucht euch einen anderen König.«
    »Ja, sicher«, entgegnete sie mit einem finsteren Lächeln. »Möchtest du vielleicht diejenige sein, die dem Allmächtigen mitteilt, er habe einen Fehler begangen, als er den Lichtbringer versetzte?«
    Ich dachte darüber nach, wie sehr sich die Erde in ein Abbild der Hölle verwandelt hatte, wie Mord zu einer Art Unterhaltung und der Schmerz anderer zu einer Form von Katharsis geworden war, und sagte: »Ich bin mir nicht mal sicher, ob Gott überhaupt noch existiert.«
    Und zu meiner Überraschung nickte Alekto. »Nicht nur du.«
    Wir bückten einander an: eine Furie, gefesselt an einen Schreibtisch, und ein Exsukkubus, gefesselt an eine Seele. »Du könntest jederzeit gehen«, sagte ich.
    Sie schloss die Augen; ein Lächeln breitete sich über ihre Züge. »Du hattest diese Wahl. Ich nicht. Ich habe meine Pflicht.«
    Jeder tut das, was er tun muss.
    Ich sagte: »Diese unangenehme Eigenschaft scheint bei euch in der Familie zu li egen .«
    » Viell eicht .« Sie öffnete die Augen und durchbohrte mich mit ihrem Bück. »Warum hast du dich entschlossen, mir zu helfen?«
    »Weil ich Meg immer noch hebe, ganz egal, wie sehr sie mir wehgetan hat.« Ich streckte die Arme weit von mir, die Han d flächen nach oben gerichtet, und versuchte, mit meiner Geste auszudrücken, warum mich diese Liebe zum Handeln zwang. »Sie ist meine Freundin. Ich muss ihr helfen.«
    Alekto schürzte die Lippen und nickte. »Komm«, sagte sie, während sie sich erhob. »Ich bringe dich zu ihr.«
    Ich runzelte die Stirn und wartete auf den Rest. Sprich, auf den Teil, wo sie mir von den übel gelaunten Drachen erzählte, die Meg bewachten, oder dem Raum voller Laserstrahlen, den ich zunächst durchqueren musste. Schließlich fragte ich: »Einfach so?«
    Ihre blutigen Augen bückten in meine, sie nickte. »Einfach so. Meine Schwester ist im Nachbarraum.«
    Wir materialisierten uns an einem anderen Ort, und ich taumelte ein wenig, bevor ich mein Gleichgewicht wiedererlangte. Ich hasste es, wenn irgendwelche Wesenheiten mich ohne Vo r warnung durch die Gegend beamten. Das war Mord fürs I n nenohr.
    Alektos Büro war nur von den Bildschirmen und einigen Hal o genleuchten erhellt worden; dieser Raum hingegen erstrahlte in dem Licht von zehn Kristallleuchtern , die sich am Deckeng e wölbe aufreihten wie eine Schnur von Diamanten. An den Wänden waren kunstvolle Silberleuchter mit weißen Kerzen angebracht, deren Dochte sanft leuchteten und ihr Licht mit dem der Lüster vermischten: elektrisches Kerzenlicht. An der höchsten Stelle des Deckengewölbes sah man einen Ausschnitt rötlichen Himmels -vielleicht ein Fenster oder ein Eingang via Luftweg.
    Mir wurde ganz schwindelig, daher riss ich den Blick von dem winzigen Oberlicht los und konzentrierte mich stattdessen auf das, was ich auf Augenhöhe sah. Zwei übereinander angebrachte Reihen rechteckiger Spiegel, eingefasst von Dornen aus Elfe n bein, säumten die langen Wände und streckten den riesigen Raum – mindestens fünfzehn Meter je Seite – ins Gigantische. Der marmorne Fußboden und die Wände reflektierten das Licht und tauchten den gesamten Raum in ein opulentes Perlmutt. Ich schluckte beklommen. Weiß war noch nie meine Farbe gewesen.
    Die Elite hatte es nicht so besonders mit Möbeln, stellte ich fest. Auch hier, genauso wie in Alektos Büro, gab es nur ein einziges Möbelstück:

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