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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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und legte das Schmuckstück um sein Handgelenk. Als ich gerade den Verschluss zusammenfügte, flatterten seine Augenlider auf.
    Ich küsste seine Lippen, dann flüsterte ich: »Machs gut, mein Liebling. Wir sehen uns bald wieder.«
    Sein Mund öffnete sich, vermutlich um mir zu widersprechen. Doch bevor er etwas sagen konnte, ließ ich den Verschluss z u schnappen Das Band der Hekate leuchtete auf - und Paul war verschwunden, während seine Stimme noch meinen Namen rief. Ihr Echo hallte durch die leeren Gänge der Endlosen Höhlen, um schließlich, wie Paul, ebenfalls zu verschwinden.

Kapitel 19
     
    H ölle
     
    Einer weniger.
    Ich stand auf, um die Überreste meiner postsexuellen Müdigkeit abzuschütteln. So sehr mir auch danach war, mich einfach ei n zurollen und zu schlafen, diesen Luxus konnte ich mir leider nicht erlauben. Ungeachtet dessen, was ich Paul erzählt hatte, lauerte da draußen durchaus ein großes, böses Übel und wartete auf mich. Jede Sekunde, die ich verstreichen Ließ , würde Lillith nutzen, um ganz besonders fiese und boshafte Pläne zu schmi e den. Ich war es ja selbst schuld; ich hätte auf Daun hören und sie töten sollen.
    Du bist keine Mörderin, Jesse. Selbst als du noch ein Dämon warst, war dir an Tod, Verhängnis und Verdammnis nie allzu viel gelegen.
    Naja, an Verdammnis schon. Und an dieser ganzen Sache mit dem Tod auch.
    Ich fühlte, wie Peaches mit den Schultern zuckte. Wortklauberei. Du hast dir jedenfalls schon immer um andere Gedanken g e macht, sogar hierin der Hölle. Aus diesem Grund hast du Freunde an einem Ort, wo Freundschaft mit Verachtung gestraft wird.
    Dafür scheint meine Liste an Feinden aber ebenfalls zu wachsen.
    Und sie wird immer länger werden, wenn du sie nicht in i r gendeiner Weise kürzt.
    Wie? Du ermunterst mich also, meiner Rache zu frönen?
    Wenn nicht du, dann eben ein anderer. Ansonsten könnte dein Aufenthalt in den menschlichen Sphären nämlich außerorden t lich kurz ausfallen.
    Reizend. Mein Gewissen wollte, dass ich mir meinen eigenen dämonischen Auftragskiller zulegte.
    He, sagte Peaches, zumindest eine von uns beiden sollte sich doch wohl über dein zukünftiges Überleben Gedanken machen.
    Also was? Sollte ich etwa eine Anzeige aufgeben? Dämonenjäger gesucht? Oder sollte ich einfach mal in Van Helsings Zubehörshop vorbeischauen?
    Peaches stieß eine Reihe von Flüchen aus, die mir die Haare zu Berge stehen ließen.
    Ich ließ meine Hände über meinen Körper gleiten und nutzte meine Zauberkraft, um mich in das Outfit aus meiner Fantasie zu kleiden; ich genoss das Gefühl der Seide, die mich einhüllte, mich umgürtete, meinen Körper verschleierte und zugleich zur Schau stellte. Meinen menschlichen Körper. Was auch immer ich einst gewesen war, jetzt war ich eine Sterbliche. Und als Sterbliche würde ich versuchen, Meg zu befreien.
    Du bist verrückt.
    Ich seufzte. Et toi, Peaches?
    Meg ist eine Furie. Glaubst du wirklich, irgendjemand könnte sie zwingen, etwas zu tun, das sie nicht tun will?
    Sie hat eine etwas verquere Vorstellung von Pflicht. Wenn sie das Gefühl hat, eine Bestrafung zu verdienen, dann wird sie die Strafe über sich ergehen lassen.
    Dann solltest du es vielleicht einfach dabei bewenden lassen. Wenn es das ist, was sie will, was gibt dir dann das Recht, sie vom Gegenteil zu überzeugen?
    Ich bin ihre Freundin.
    Sie hat dich dem Tod ausgeliefert.
    Ich weiß. Aber ich liebe sie trotzdem.
    Menschen, schnaubte Peaches angewidert. Ihr habt echt a ll e einen Vollschatten.
    Auch das war mir bewusst. Seufzend massierte ich mir die N a senwurzel, während ich mich fragte, ob das Pochen in meinem Kopf wohl daran lag, dass Peaches gerade einen Wutanfall oder ich eine Migräne bekam. Ich ließ die Hand sinken und hob mein Kinn. Schluss jetzt mit dieser geistigen Zwickmühle. Ich sollte mich lieber in die Tat stürzen, bevor mich völlig der Mut verließ.
    Was ich zuvor zu Paul gesagt hatte, entsprach der Wahrheit: Hier in der Hölle nahmen wir unsere Namen überaus ernst. Wenn jemand den Namen einer Wesenheit rief, die gerade in der Hölle weilte, dann hörte diese den Sprecher, und sei es nur als blasses Hintergrundgeräusch, das zwischen dem Treibgut höllischen Flüstern s beinahe unterging. Ob diese Wesenheit sich deswegen entschied, mit dem Sprecher zu reden (oder ihn gegebenenfalls zu quälen) war eine ganze andere Frage. Dreimal, beschloss ich. Ihren Namen dreimal zu sagen, sollte ausreichen, um ihre Au f merksamkeit

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