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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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sich in eine ruhige See. Seine durch und durch zärtl i che Stimme fragte: »Du erinnerst dich nicht?«
    Ich hatte Angst, etwas zu sagen, so schüttelte ich nur den Kopf.
    »Nach den ganzen Ereignissen im Beiles bist du zusammeng e brochen. Ich habe dich ins Krankenhaus gebracht, und sie haben einige Untersuchungen mit dir gemacht. Erschöpfung und Mangelernährung lautete das Ergebnis. Und so haben sie dich ein paar Tage dortbehalten.«
    »Nein«, sagte ich, während die Erinnerungen aufblitzten und wieder verschwanden – ein Schuss, der mir in den Ohren dröhnte, dann mein Blut, das wie ein Frühlingsregen über Pauls Gesicht niederging –, »das stimmt nicht. Ich bin nicht zusa m mengebrochen. Man hat auf mich geschossen. Genau hier.« Ich legte die Hand auf mein Herz.
    »Niemand hat auf dich geschossen.«
    Ich fühlte, wie meine Augen sich weiteten, hörte, wie die Worte über meine Lippen rauschten: »Ich weiß noch, wie ich zurüc k geschleudert wurde, wie ich aufgeknallt bin …«
    »Jess«, sagte Paul, unendlich geduldig, »wenn man dir in die Brust geschossen hätte, würdest du jetzt nicht hier stehen.«
    »Aber …«
    Irgendetwas schoss glühend durch mich hindurch, eine übe r wältigende Hitze.
    »Wenn man dir in die Brust geschossen hätte«, sagte er erneut , »müsstest du dann nicht zumindest eine Narbe haben?«
    »Nein«, flüsterte ich, »das stimmt alles nicht.«
    Meg lässt ihr Schwert sinken und tritt näher. Ich bleibe stan d haft, obwohl sich meine Beine wie Gummi anfühlen. Während ich mich frage, ob Vernichtung wohl wehtut, schließe ich die Augen und warte ab.
    Ich spüre den Hauch einer Berührung auf meinen Lippen. Und dann nichts weiter.
    »Jess …«
    »Das stimmt alles nicht!«, schrie ich, die Hände zu Fäusten g e ballt. »Ich war ein Dämon, ich bin weggerannt, ich bin sterblich geworden, ich wurde erschossen, und ich wäre fast gestorben! Das ist alles passiert!«
    Einen Augenblick lang erfüllte der Novemberwind mit seinem Heulen die Kluft, die sich zwischen uns auftat. Dann sagte Paul etwas, und ich spürte, wie meine Welt in sich zusammenbrach: »Deine Schwester hat mir gesagt, dass deine Fantasie in Stres s situationen manchmal mit dir durchgeht.« Er lächelte, aber seine Augen waren verschlossen. »Ich denke, das trifft wohl in diesem Fall zu. Tut mir leid, Liebling. Du bist noch nicht bereit dazu.«
    Aus tiefster Seele brüllte ich: »Ich habe keine Schwester!«
    »Ich habe sie kennengelernt, Jess. Du brauchst mir nichts mehr vorzumachen.« Er nahm meine Hand, küsste sie. »Ihr seid zwar Zwillinge, aber du bist eindeutig die Hübschere.«
    Zwillinge?
    Die Erkenntnis rollte wie ein Güterzug über mich hinweg.
    Caitlin.
    »Heilige Scheiße«, flüsterte ich, während ich verzweifelt ve r suchte, mich an meinen Krankenhausaufenthalt zu erinnern, und stattdessen nichts als endlose Leere fand, »was hat Caitlin nur getan?«
    »Nichts«, sagte Paul. »Sie hat mir lediglich ein bisschen was über dein Leben erzählt. Über die Spannungen zwischen euch beiden. Und wie du vor langer Zeit weggelaufen bist.«
    Ich verlor langsam, aber sicher den Verstand. »Paul –«
    »Hör zu, es ist meine Schuld. Ich hätte sie nicht erwähnen sollen. Aber ein Dämon, Jess? Na komm, du musst schon zugeben, das ist echt ein klein wenig … abgedreht.«
    »Ich wusste, dass du mir nicht glauben würdest.« Ein Schauder jagte mir über die Arme, und meine Kopfhaut spannte sich. »Ich muss hier weg.«
    »Bitte nicht.«
    Ich entriss ihm meine Hand, brüllte ihn an: »Ich habe mich dir anvertraut, habe dir alles erzählt! Und du hältst mich für ve r rückt!« Dann leiser: »Vielleicht bin ich das ja sogar. Ich habe keine Schwester. Wirklich nicht. Ich habe nie eine gehabt. Und ich weiß noch genau, wie ich erschossen wurde, wie Luzifer mir eine Seele geschenkt hat …«
    »Jesse«, sagte Paul, »Luzifer verschenkt keine Seelen. Er ist der Teufel.«
    »Nein, Er ist nicht der Teufel«, flüsterte ich. »Ich muss hier weg.«
    »Wohin?«
    »Weiß ich nicht. Irgendwohin. Ich muss nachdenken.«
    Ich wandte mich von ihm ab und ging den Block hinunter, weg von seiner Wohnung – weg von ihm.
    »Jesse, warte!« Er rannte mir hinterher, drückte mir etwas in die Hand.
    Benommen blickte ich auf sein Handy.
    »Tu, was du tun musst. Aber bitte ruf mich an. Sag mir Bescheid, wenn du dich auf den Heimweg machst.«
    »Warum interessiert dich das überhaupt?« Meine Stimme war angespannt – kurz davor zu kippen.

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