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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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mir an der ganzen Sache komisch vorkam. »Warte mal. Wer hat dir überhaupt verraten, dass ich im Krankenhaus war?«
    Ich konnte ihr Lächeln übers Telefon hören. »Die Hekate weiß so manches, Jesse.«
    Oh … Scheiße.
    »Nur keine Sorge. Sie ist nicht sauer auf dich wegen dieser S a che, die du mit mir angestellt hast. Sie fand das Ganze sogar ziemlich amüsant. Und du hast mich immerhin vor diesem D ä mon der Habgier beschützt. Ihrer Ansicht nach hast du dich mir gegenüber anständig verhalten.«
    »Warum hat Sie dir erzählt, was passiert ist?« Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich, als mir noch etwas anderes b e wusst wurde, das deutlich schlimmer war als die Tatsache, dass die Schutzgöttin der Hexen einer ihrer Anhängerinnen von meinem Krankenhausaufenthalt erzählt hatte. »Warum be o bachtet die Hekate mich?«
    »Sie ist die Hüterin des geheimen Wissens und der Neuanfänge«, sagte Caitlin. »Ihr bleibt nichts verborgen.«
    »Das ist ja so was von keine Antwort.«
    »Gefällt dir dein neues Armband?«
    Am Rande meines Gesichtsfeldes tanzten schwarze Punkte. »Woher …?«
    »Sein Muster nennt sich das Band der Hekate. Es ist etwas ganz Besonderes. Es soll den, der es trägt, ans Leben binden. Wenn ich du wäre, würde ich mich lieber nicht noch einmal beklauen lassen.«
    »Was geht hier vor sich, Caitlin?«
    »Wiedersehen, Jesse. Sei gesegnet.«
    Ich starrte das summende Telefon einen Moment lang an, ehe ich es zuklappte und in die Tasche steckte. Sei gesegnet. Das hatte die Straßenverkäuferin heute Nacht auch gesagt. Elende Hexen. Merke: Wenn dir noch mal jemand mit einer Segnung ankommt, dann sag ihm, er kann sie sich sonst wo hinstecken.
    Das Armband an meinem Handgelenk funkelte mich an – eine Verschwörung von Magie und Gold. Das Band der Hekate. Die Göttin der Hexerei schien mich so genau im Blick zu haben, dass sie mir sogar bei meiner Schmuckauswahl zur Hand ging.
    Meine Finger tanzten über die feinen Glieder des breiten go l denen Armbandes. Ich sollte es abnehmen und in den nächsten Mülleimer befördern. Oder gegen irgendeine Wand feuern. Oder auf die Straße schleudern und zusehen, wie es sich von einem Schmuckstück in ein Verkehrsopfer verwandelte.
    Aber es war wirklich ein wunderschönes Stück.
    Die Hekate würde schon einen guten Grund haben, weshalb ich das Armband tragen sollte, beschloss ich, während ich dessen Anblick an meinem Handgelenk bewunderte. Und wer war ich schon, dass ich mir die Dreistigkeit herausnähme, eine Göttin zu verärgern.
    Ihr bleibt nichts verborgen.
    Warum interessierte sich die Hekate für mich? Warum wollte Alekto, dass ich mit ihr in die Hölle ging? Wie lange würde Lilli th ihren Groll gegen mich hegen, bevor sie sich in die Ve r folgung stürzte?
    Paul, warum hast du mir nicht geglaubt?
    Wenn mir die Dinge über den Kopf wuchsen, bewältigte ich die Situation normalerweise, indem ich mich um den Verstand v ö gelte. Aber da ich nicht gewillt war, jetzt schon zu Paul zurückzutrotten, entschied ich mich für die nächstbeste Altern a tive.
    Ich würde mich einfach um den Verstand saufen.

Kapitel 6
     
    Die Fliege
     
    Wer auch immer behauptet, man könne seine Probleme nicht im Alkohol ertränken, ist ein Lügner.
    Ich saß in einer Bar namens Die Fliege, genauer gesagt, nicht nur in, sondern an der Bar, und trank mich konsequent durch die Bastard-Serie von Drinks-mit-denen-man-todsicher-abstürzt. Ich hatte mit einem Suffering Bastard angefangen (Gin, Rum, L i mettensaft, Bitter, Ginger Ale) und ihm gleich einen Dying Bastard (dito, plus Brandy) hinterhergeschoben. Der nette Ba r keeper mit dem eigentümlichen Namen He (wie in: »He, mach mir den Gleichen noch mal, ja?«) mixte mir gerade einen Dead Bastard (Dying Bastard plus Bourbon). Ich glaube, He und der andere Barkeeper hatten eine Wette abgeschlossen, ob ich wohl auf dem Barhocker ohnmächtig werden würde.
    Das war natürlich völlig ausgeschlossen. Der Hocker war so schmal, dass ich definitiv runterfallen und meine Ohnmacht am Boden ausleben würde, zerknautscht wie eine benutzte Serviette.
    Die Fliege war so ein typisch unauffälliges Mauseloch, von dem man entweder mal gehört haben musste oder auf das man rein zufällig stieß. In meinem Fall war es Eingebung. Als mein G e spräch mit Caitlin beendet war, befand ich mich gerade vor e i nem Zauberladen. Wie passend! Er sah aus wie einer jener Orte, an dem nichts ahnende Kunden über den Tisch gezogen wurden –

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