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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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»Du glaubst doch eh, dass ich verrückt bin.«
    »Ich glaube, du hast Probleme«, sagte er, während er meine Wange berührte. »Und ich glaube, dass du einige wichtige Dinge in deinem Leben krampfhaft zu verdrängen versuchst. Aber ich hebe dich. Und ich mache mir Sorgen um dich. Und ich möchte wissen, wann du zu mir nach Hause kommst.«
    Er küsste mich – viel zu zärtlich, um dabei leidenschaftlich zu sein; dann drehte er sich um und ging zu seiner Wohnung.
    Ich sah ihm hinterher, bis er im Gebäude verschwand. Dann schob ich allen Kummer und Schmerz beiseite, den mir Pauls Worte zugefügt hatten. Schluss mit dem Selbstmitleid .
    Höchste Zeit, einer gewissen Hexe mal ordentlich den Marsch zu blasen.
    Ich klappte das Handy auf und tippte eine Nummer ein, von der ich nicht einmal wusste, dass ich sie kannte. Als ich gerade auf »wählen« drückte, rannte ich in jemanden hinein. Ich schnauzte die Frau an und wurde mir ihrer rot geränderten Augen erst bewusst, als ich mich schon wieder abgewandt hatte.
    Die Angst durchzuckte mich wie ein Blitz, und das Blut rauschte mir in den Ohren. Lillith hatte mich gefunden.
    Ach was, Unsinn, es war nur eine sterbliche Frau mit blutunte r laufenen Augen und roter Nase – betrunken. Während sie mich böse anstarrte, schlug mir ihr brandyschwangerer Atem entg e gen, der stark genug war, um selbst die bösartigsten Bakterien abzutöten. Dann torkelte sie weiter.
    Ich atmete zitternd aus. Satan verschone mich, ich wurde lan g sam, aber sicher paranoid.
    Ich hielt mir das Handy ans Ohr und hörte ein Freizeichen. Während ich darauf wartete , dass jemand abnahm, lief ich blindlings weiter, wohin meine Füße mich auch immer trugen. Die anderen Fußgänger gingen mir aus dem Weg, als würde ich i r gendetwas Giftiges ausstrahlen. Gut. Bei meiner derzeitigen Laune hätte ich sie alle mit Vergnügen in den fließenden Verkehr geschubst.
    An meinem Ohr sagte die Stimme von Caitlin Harris: »Hallo?«
    »Hallo, Schwester.« Ich legte so viel Zorn in meine Stimme, wie es einem Menschen nur möglich war. Es fehlte zwar dieser g e wisse mörderische Unterton, den die Höllengeschöpfe über die Jahrtausende hinweg perfektioniert hatten, aber es kam dem schon ziemlich nahe.
    Eine ausgedehnte Pause, dann: »Hallo, Jesse.« Vielleicht lag es an der Verbindung, aber ich fand, sie klang irgendwie … was, erleichtert? Froh?
    Nein, das Einzige, was ich da heraushörte, war falsches Mitleid. »Wie wär’s, wenn du mir mal verrätst, was du mit mir gemacht hast?«
    »Was meinst du?«
    »Keine Spielchen, Caitlin. Sag mir, was du gemacht hast.«
    Sie hatte doch tatsächlich den Nerv zu lachen. »Oder was? Wirst du sonst für mich strippen?«
    »Hör mal, du kleines Miststück, ich bin vielleicht kein Dämon mehr, aber ich habe immer noch meine Kontakte. Du solltest dich lieber nicht mit mir anlegen.«
    »Och, aber, Jesse, nachdem du selbst so lustvoll an mir Hand angelegt hast, wäre das doch wohl eine angemessene Entsch ä digung, oder nicht?«
    »Witzig. Du bist echt der ultimative Partyknüller …«
    »Um ehrlich zu sein, muss ich mich eigentlich sogar bei dir b e danken. Das … was du auch immer mit mir gemacht hast, war echt, wow … ich hatte schon seit Ewigkeiten nicht mehr so viele Orgasmen. Das war es sogar fast wert, mir meine Kreditkarten und mein Geld stehlen zu lassen. Ach ja, und mein Aussehen.«
    »Ja, ich weiß«, knurrte ich sie mit brummendem Schädel an, »ich war nicht gerade auf dem Pfadfindertrip.«
    »Hübscher Vergleich.«
    »Zur Hölle noch mal, ich befand mich in einer echten Notlage. Ich war verzweifelt, okay?«
    »Und den Schutzstein wollen wir auch nicht vergessen. Weißt du eigentlich, wie selten die Dinger sind? Den hast du ja hoffentlich noch, oder?«
    »Ich wurde beklaut«, murmelte ich.
    »Na fantastisch. Du magst ja vielleicht ein erstklassiger Sukk u bus gewesen sein, aber glaub mir, vom Menschsein hast du echt keinen blassen Schimmer.«
    »Aber ich lerne ziemlich schnell dazu«, erwiderte ich. »Ich lerne beispielsweise gerade, dass man niemandem vertrauen kann.«
    Sie reagierte postwendend mit einer Gegenfrage: »Was ist pa s siert? Alles in Ordnung mit dir?«
    Ich suchte den Wegweiser, der mir sagte, dass ich gerade in ein Paralleluniversum eingetreten war. Nein. Nur Third Avenue, Ecke vierundzwanzigste Straße. »Wieso? Wieso interessiert dich das?«
    Sie schwieg kurz. »Ich bin eben ein guter Mensch. Geht’s dir gut?«
    »Was ist hier eigentlich los,

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