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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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knabberte. »Spür, wie die Vorfreude sich allmählich in deinem Körper ausbreitet, wie sie dir über die Gliedmaßen tanzt – Tausende von winzigen Elektroschocks. Das ist Lust. Es ist nichts Beängst i gendes. Es ist das Leben. Es bedeutet, lebendig zu sein.«
    »Es ist falsch«, stöhnte sie. »Das ist keine Liebe.«
    »Wenn es falsch ist«, fragte ich, während ich ihren Hals erneut küsste, »warum hat Gott deinen Körper dann so geschaffen, dass du sinnliche Lust empfinden kannst?«
    »Gott hat mich als Engel erschaffen.«
    »Ja.« Ich setzte mich wieder aufrecht hin und starrte in ihre vor Entsetzen geweiteten Augen. »Und dann hielt er es für ang e messen, dich als Sukkubus einzusetzen.«
    » Gentlemen «, verkündete der DJ, »bitte begrüßen Sie nun den Engel des Spice !« Neben mir sprangen dem blonden Cherub fast die Augen aus dem Schädel. Der Applaus brandete auf, noch bevor der DJ fortfuhr: »Bitte bereiten Sie Faith einen gebü h renden Empfangt«
    Kelly schaukelte ihren Hintern Richtung Backstage, während Faith auf die Bühne stolzierte. Das Scheinwerferlicht setzte ihre riesigen, federbesetzten Flügel, die sie an die Schultern g e schnallt hatte, wirkungsvoll in Szene, und das cremefarbene Kleid schmiegte sich eng an ihren Körper. Weißgoldenes Haar fiel ihr in dichten Wellen über den Rücken, wie ein Wasserfall aus Platin. Der Rhythmus einer Gitarre, schnell und verspielt, begleitete Faith, während sie ihre Hüften im Takt schwingen ließ. George Michaels Stimme dröhnte aus den Lautsprechern und sang die Eröffnungszeilen ihres persönlichen Erkennung s songs: »Faith«. Sie neckte ihr Publikum, indem sie die Hände langsam über ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Oberschenkel nach unten gleiten Heß. Mit weit gespreizten Beinen ließ sie ihre Hüften zucken und demonstrierte damit, dass manche Engel sich nur allzu gern vögeln ließen.
    Schon im Beiles hatte Faith einen äußerst gewagten Sinn für Humor gehabt.
    »Beobachte sie«, sagte ich zu dem Cherub, dessen Bück wie gebannt auf Faith gerichtet war. »Sieh dir an, wie sie ihren Körper der Musik hingibt, wie sie sich von ihr verführen lässt.«
    Der Engel sagte mit hauchiger Stimme: »Sie berührt ihre Brüste …«
    »Sie zeigt dem Publikum, dass sie ihren Körper liebt. Sie erweist Gott ihren Dank dafür, dass er ihr diese Hülle gegeben hat. Ihr Tanzen«, sagte ich, »ist so etwas wie eine Ehrerbietung an Gott.«
    Würg. Jahrhundertelang hatte ich das G-Wort nicht so oft in den Mund genommen wie heute. Wäre ich nach wie vor ein Hö l lengeschöpf gewesen, hätte man mir für so etwas die Mitglie d schaft entzogen.
    Der Engel verzog das Gesicht zu einer hübschen Grimasse. S o gar die Schmollmundfältchen waren entzückend. Miststück.
    Auf der Bühne schüttelte sich Faith im Takt zu einem funkigen Gitarrenriff; sie wackelte mit ihrem zuckersüßen Arsch und ließ ihre Titten hüpfen. »Deinen Körper zu heben, deinen Körper zu zelebrieren ist wie eine Ehrerbietung an Gott. Und Sex«, ich dehnte das Wort, »heißt nichts anderes, als diese Ehrerbietung mit jemandem zu teilen.«
    »Sex ist nicht Liebe«, widersprach der Engel, offenbar alles a n dere als überzeugt.
    »Sex ist ein Ausdruck von Liebe. Und Lust führt zu Sex.«
    Sie sah mich lange und eindringlich an. »Hast du deshalb so gern Sex? Weil es so etwas ist wie eine … Ehrerbietung an Gott?«
    Ich persönlich hatte gern Sex, weil Sex einfach geil war. »Süße, mit dem richtigen Partner ist Sex geradezu heilig.« Nicht, dass ich jemals etwas Heiliges erkennen würde, selbst wenn es mir einen Tritt in den Hintern versetzte.
    Stille breitete sich zwischen uns aus, während die Musik und allerlei derbe Männergespräche die Luft um uns herum erfüllten. Ich beobachtete den Engel, wie er Faith aufmerksam betrachtete, und sah, wie etwas durch seine Engelsaugen huschte. Die Rä d chen drehten sich.
    Schön.
    Ich öffnete meine Handtasche und kramte mein Portemonnaie hervor, um mich mit einem Zehner zu bewaffnen. »Bin gleich wieder da.«
    »Wo gehst du hin?«
    »Ich will der Tänzerin meine Gunst erweisen – im Stile toter Präsidenten.«
    Ich verlieh meinem Gang etwas Anrüchiges und trat mit schwingenden Hüften an die Bühne. Ich spürte die Blicke lü s terner Männer auf mir – auf meinem Rücken, meinem Vorbau, meinem Fahrgestell; ich spürte, wie sie über mich wanderten und sich in mich hineinbohrten, als würden sie einen verborgenen Schatz suchen.
    Manchmal

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