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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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geradewegs wegen Hexerei auf dem Scheiterhaufen ve r brannt worden. Paul mochte dieses spezielle Set ganz besonders; es sei die perfekte Kombination von Verderbtheit und Unschuld.
    Paul.
    Ich brauche etwas Raum für mich.
    Meine Lippen verzogen sich zu einer Fratze. Dieser so überaus rechtschaffene, engelbegrapschende Möchtegern-Ritter Paul Hamilton.
    Nein, Schluss damit. Fratzen sc hneiden ruinierte nur die Li p pe nkonturlinie.
    Mein Blick wanderte flüchtig hinüber zum Radiowecker auf dem Nachttisch. Meine Schicht im Club begann erst in ein paar Stunden. Reichlich Zeit also, um meine Siebensachen in einen Koffer zu stopfen und mir eine behelfsmäßige Bleibe zu suchen.
    Und nötigenfalls noch mal zu duschen.
    Ich griff unters Bett und holte Pauls Louisville Slugger hervor. Das Holz lag mir gut in der Hand. Ganz natürlich. Ich holte aus und li eß den Schläger in meine Handfläche sausen, wo er ein herrlich klatschendes Geräusch erzeugte.
    Ich nickte finster. Perfekt.
    Obwohl ich keinen Hunger hatte, beschloss ich, mir etwas zu essen zu machen. Wenn ich den Baseballschläger mit den Wänden bekannt machen wollte, musste ich im Vollbesitz me i ner Kräfte sein.
    Ich stapfte durch den Flur, den Schläger im Schlepptau, und wollte gerade in die winzige Küche einbiegen, als sich mir plötzlich die Nackenhaare aufstellten.
    Ich war nicht allein.
    Der schwarze Ledersessel im Wohnzimmer, der mit dem Rücken zu mir stand, drehte sich langsam herum.
    Während ich mir instinktiv auf die Lippe biss, hob ich den Schläger weit nach hinten über die Schulter, bereit, was auch immer da auf mich lauerte, mit einem gezielten Rundumschlag auf eine andere Existenzebene zu befördern. Nicht, dass mir der Slugger wahnsinnig viel genutzt hätte, wenn es Lillith war, die sich da gerade zu mir umdrehte – ihre persönliche Schwäche galt Eisen, nicht Holz. Aber ihren Magen zu Brei zu schlagen würde sie zumindest ein wenig bremsen.
    Während ich mich fragte, ob mir wohl noch genügend Zeit bliebe, um in die Küche zu rennen und mir eine schmiedeeiserne Bratpfanne zu schnappen, beobachtete ich, wie der Sessel seine Drehung vollendete und die Person darin vollständig sichtbar wurde. Ich fühlte, wie mir das Herz stockte.
    Von ihrer Sitzgelegenheit aus lächelte die Furie Alekto; ihre weißen Fangzähne strahlten im Kontrast zu ihrer schwarz ve r kohlten Haut. Die Vipern auf ihrem Kopf hoben sich, wie von Geisterhand toupiert, und zischten mir ihr Willkommen zu.
    Das Symbol auf dem Wohnzimmerboden glühte blutrot auf … um dann spurlos zu verschwinden.
    Meine Zeit war abgelaufen. Der Schläger entglitt meinen tauben Fingern.
    »Keine Sorge«, sagte Alekto. »Den wirst du nicht brauchen.«
    Meine Antwort klang wie ein erstickter Schrei: »Du hast gesagt, du würdest mir einen Menschentag lang Bedenkzeit geben.«
    »Heute ist doch wohl der nächste Tag, oder nicht?«
    Merke: Höllengeschöpfe operieren nicht in Echtzeit.
    »Nun«, sagte sie, während sie eine ihrer Schlangensträhnen um den kleinen Finger wickelte, »hast du eine Entscheidung g e troffen, Furienfreundin?«
    »Ahm. Ich bin noch dabei.«
    Sie starrte mich an, während ihr das Blut aus den Augen drang und wie Rotwein über ihre Wangen strömte. »Du hattest mehr als genug Zeit zum Nachdenken. Triff deine Entscheidung. Folge mir in die Hölle, und zwar jetzt, und ich werde dich zu Megaira führen. Oder bleib hier, und du wirst nie erfahren, was mit meiner Schwester passiert ist. Wähle.«
    Ich musste an Meg denken – wie sie mich aus dem Apokaly p se-Training herausmogelte, wie wir über einem glühenden Scheiterhaufen im Herzland Augäpfel rösteten, wie wir uns über die Elite lustig machten und uns Geheimnisse erzählten, die wir niemandem sonst anvertrauen würden.
    Wie sehr ich sie liebte.
    Liebe ist scheiße, erinnerte mich Daun. Sie verwirrt deinen Kopf mit Herzensangelegenheiten und dein Herz mit Kopfsachen.
    Vor einem Monat hatte Meg ihre Entscheidung getroffen. Und nun traf ich meine. Ich begegnete Alektos mörderischem Blick und sagte: »Ich bleibe hier.«
    Die Haare der Furie bäumten sich auf, ihre Schlangen wimme l ten und zischten. Ihr Gesicht verwandelte sich in eine Maske rasender Wut. »Du wirst sie nie wiedersehen, du, die du Jezebel warst.«
    Ich hasste es, wenn übernatürliche Wesen mich überrumpeln wollten. Ich verschränkte die Arme unter den Brüsten und sagte: »Ich habe meine Wahl getroffen, Erinnye.«
    Unsere Blicke blieben aneinander

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