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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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verklumpten Mascara aus den Wimpern wischte, warf ich einen Blick auf das Spiegelbild des Cherubs. »Warum interessierst du dich für Zerstörung?«
    »Ich bin nur neugierig, wie schwierig es ist, wirklich gute Arbeit zu leisten. Ahm. Böse Arbeit.«
    » Ehrli ch gesagt, zerstören ist einfach. Erst wenn man dabei schöpferisch tätig sein will, entwickelt es sich zu einer Herau s forderungen.«
    »Und ich nehme an, du bist … schöpferisch begabt?«
    »Süße«, ich brüstete mich, »in Sachen Zerstörung bin ich eine wahre Künstlerin.«
    »Aber hättest du mit dem Duschen nicht lieber warten sollen bis nach dem Zerstören?«
    »Wieso?«
    »Weil du total verschwitzt und dreckig wirst, wenn du … deinem Liebhaber Raum verschaffst?«
    Verdammt, die Blondine hatte recht. »Und wenn schon. Dann dusche ich eben noch mal.«
    »Aber hast du nicht selbst gesagt, dass du unter Zeitdruck stehst?«
    Scheiße.
    »Andererseits, wenn du deine Absichten noch einmal übe r denkst, könntest du vielleicht alles noch rechtzeitig schaffen …«
    »Ja, ja«, sagte ich mit einem entnervten Seufzer. »Hab’s kapiert. Dann werd ich seine Bude eben nicht demolieren.«
    Ihr Lächeln wirkte wie die Inkarnation guter Taten. »Ich wusste, dass du die richtige Entscheidung treffen würdest.«
    »Wag es ja nicht, auf mich abzufärben.«
    Ihre himmelblauen Augen trübten sich. »Wieso abfärben?«
    Wenigstens war sie immer noch strohdoof. Das zauberte ein Lächeln auf meine Lippen. »Vergiss es. Also, was gibt es denn so Dringendes, dass du hier unangemeldet bei mir hereinschneist?«
    Sie runzelte die Stirn und sah mich mit schräg gelegtem Kopf nachdenklich an. Na, meinetwegen. Ich vollendete mein A u gen-Make-up, während sie sich darüber Gedanken machte, ob sie meine Frage beantworten wollte. Ich war gerade im Begriff mit der Lippenkontur zu beginnen, als sie schließlich sagte: »Ich wollte mich bedanken. Für unser Gespräch von gestern Abend.«
    »Ach?« Ich schenkte ihrem Spiegelbild ein süffisantes Lächeln. »Nennt man das heutzutage so? Und ich dachte, so was würde man als ›rummachen‹ bezeichnen.«
    Hihi. Sieh mal an. Ich hatte den Engel zum Erröten gebracht.
    »Nicht das, sondern wie du mir die Dinge erläutert hast. Die Erklärung. Du hast mir alles so wunderbar vor Augen geführt, dass es totalen Sinn ergeben hat, als du meintest, Sex könne beinahe heilig sein.« Ihre Lippen formten ein Lächeln. Ich konnte so viel Farbe auftragen, wie ich wollte, mein Gesicht würde nie auch nur halb so sinnlich aussehen wie ihres in diesem Auge n blick – die Lippen vor schlichter Freude leicht geöffnet, die blauen Augen wie von einem inneren Licht erstrahlt.
    Dieses Miststück.
    »Das möchte ich mir ab sofort zum Ziel setzen«, sagte sie. »Meinen Kunden das Gefühl seiner Gegenwart zu vermitteln, Heiligkeit ein Stück weit erfahrbar zu machen. Gott erfahrbar zu machen.«
    Um sie dann in die Hölle zu befördern. Aber nichts lag mir fe r ner, als Angels religiösen Eifer zu dämpfen. »Gern geschehen.«
    »Also muss ich mich nun bei dir revanchieren.«
    Ich starrte ihr Spiegelbild einen Moment lang an, dann warf ich mein Make-up in die Tasche und zog den Reißverschluss zu. »Du musst, hm? Inwiefern?«
    »Du hast mir geholfen, als ich Hilfe nötig hatte. Jetzt muss ich dir helfen.«
    »Echt?« Eine vormals— himmli sche -nun-höllische Wesenheit stand also in meiner Schuld? Ooh, ungeahnte Möglichkeiten. »Und wie kann ich von diesem unverhofften Glück profitieren?«
    Sie lächelte und zeigte mir ihre perlweißen Zähne. »Betrachte mich einfach als deinen Schutzengel, Jesse Harris. Ich werde auf dich achtgeben.« Und mit diesen Worten war sie verschwunden.
    Heilige Scheiße, Angel und Daun würden echt ein Traumpaar abgeben. Was war nur in diese außerweltlichen Wesen gefahren, dass sie mich plötzlich alle beobachteten?
    Und warum belästigten sie mich immer im Badezimmer oder in der Nähe desselben?

Kapitel 10
     
    Pauls Wohnung (II)
     
    Ich öffnete die Schubladen der Kommode und durchwühlte meine Klamotten. Nachher im Spice würde ich mich vorübe r gehend in diverse Lagen hüllen, wie ein wandelndes Geburt s tagsgeschenk. Und in der Zwischenzeit war ich mit meinem grünen Rollkragenpullover, Jeans und Stiefeln mit flachen A b sätzen vollauf zufrieden. Ich entschied mich für einen purit a nisch-prüden BH mit passendem Slip: blickdicht und alles ve r deckend. Für den roten Satinstoff allerdings wäre eine Puritan e rin

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