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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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    Spice /Pauls Wohnung (I)
     
    »Gott! Pass auf mit deinem Ellbogen, Jezzie. Du hättest mir fast ein Auge ausgestochen.«
    »’tschuldigung«, murmelte ich, ohne den Blick vom Spiegel abzuwenden. Meine Haare waren absolut furchterregend. Sie hatten sich vermutlich von Alektos Schlangen inspirieren lassen. Ach, scheiß drauf. Ich würde sowieso in ein paar Minuten meine Rock-Groupie-Nummer abliefern, da konnte ich genauso gut auf den Strubbel-Look aus den Achtzigern setzen. Ich schnappte mir die Bürste und fing an, meine Locken zu toupieren, bis ich etwa zehn Zentimeter größer war. Paul stand anscheinend auf größere Frauen, so wie er in der Disco um Angel herumscharwenzelt war.
    Du spinnst doch, sagte mein dämliches Gewissen. Angel hat ihn angeflirtet, nicht andersherum. Und sie hat es nur gemacht, weil Daun es ihr aufgetragen hatte. Da kann Paul doch nichts dafür.
    Genau. Der edle Ritter konnte ja überhaupt nichts falsch machen.
    Natürlich kann er etwas falsch machen. Er ist auch nur ein Mensch.
    Genau wie du, Jesse.
    Ich riet meinem Gewissen, sich im hohen Bogen vom Empire State Building zu stürzen. Dann konzentrierte ich mich wieder auf meine Haare.
    Wer auch immer die Garderobe im Spice entworfen hatte, musste mindestens zehn Schwestern haben: Ein regalähnlich an der Wand angebrachter Schminktisch säumte den halben Raum, komplettiert durch eine Reihe von Stühlen (komfortable Plüschsessel, nicht so Dinger, die zusammenklappen, sobald man sich ihnen mit dem Hintern nähert) und einen an der Wand montierten Schminkspiegel. Matte Glühbirnen umrahmten den gesamten Spiegel, und die Ablage darunter war so breit, dass die Avon-Frau mühelos ihre gesamte Produktpalette dort hätte au s breiten können und trotzdem noch Platz geblieben wäre, sich ein Brot zu schmieren. Jeder Stuhl hatte eine Nummer, und jede Nummer entsprach einem der Spinde, welche an der hinteren Wand des Raumes standen. Bis zu dreißig Tänzerinnen konnten hier gleichzeitig ihre Verschönerungsaktionen durchführen, ohne sich dabei in die Quere zu kommen.
    Na ja, zumindest, wenn sie sich in Sachen Ellbogenfreiheit t o lerant zeigten.
    Neben mir schnalzte Faith mit der Zunge. »Was ist los, Süße? Du siehst wütender aus als ein Grizzlybär mit Magengeschwür.«
    »Paul benimmt sich wie ein Idiot«, sagte ich. Na ja, knurrte ich eher. »Wir haben uns gestern Abend gestritten. Er ruft nicht zurück.«
    »Was für eine Tragödie«, sagte Mimi zu meiner Rechten. »Ärger im Paradies. Und ich dachte schon, dein Typ könnte überhaupt nichts falsch machen, so wie du immer von ihm schwärmst.«
    Ich warf Mimi einen vernichtenden Blick zu, der ihr das wa s serstoffblonde Haar hätte verkokel n müssen. Sie hatte diese ekelhafte Ich-bin-viel-zu-sexy-für-euch-Attitüde und tat so, als wären ihre Fürze etwas, das an den Meistbietenden versteigert werden sollte. »Dein Mitgefühl ist echt überwältigend.«
    »Bin ja nur überrascht, dass dein Männerspielzeug tatsächlich menschlich ist. Bei dir klingt er immer so, als wäre er von Gott auserwählt.«
    Da wo ich herkam, galten solche Worte als Kriegserklärung. Ich wollte gerade vorschlagen, sie solle ihre Haarbürste nehmen und sie sich in den Arsch schieben, als Faith mich fragte: »Ist er etwa wütend auf dich, weil du gestern Abend allein auf die Rolle g e gangen bist?«
    Ich warf der Wasserstoffblondine einen letzten bösen Blick zu und antwortete: »So was in der Richtung.«
    Mimi verdrehte die Augen. »Lächerlich, so was.«
    Okay, das reichte. Wenn ich Paul schon nicht umbringen konnte oder wenigstens seine Wohnung verwüsten, so konnte ich doch zumindest Mimi genüsslich niedermetzeln und einen kleinen Freudentanz auf ihrem Leichnam vollführen. Aber ich kam g e rade mal so weit, mir vorzustellen, wie ich die Garderobe mit Luftschlangen aus Mimis Eingeweiden dekorierte, als Candy hinter mir verächtlich schnaubte.
    »Männer können ja so was von besitzergreifend sein«, sagte sie, während sie sich ihre Titten in einen blauen Halbschalen-BH stopfte. »In dieser Hinsicht haben sie echt ’n Knall.«
    Und du wirst mir gehören, flüsterte Dauns Stimme. Mit Leih und Seele.
    Ich schloss die Augen und erschauderte unter der körperlichen Erinnerung an Dauns Berührung.
    Du schmeckst aber noch nach Sukkubus.
    Candy redete immer noch, aber ihre Worte waren nicht mehr als ein Hintergrundrauschen. Geisterhafte Finger streiften die Rundung meiner Brust, neckten meine Brustwarze. Ich

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