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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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Brust presste, »klopft eigentlich heutzutage niemand mehr an?«
    »Ich würde gern mit dir sprechen.«
    »Na schön. Dann sprich. Aber ich stehe stark unter Zeitdruck.« Ich schob mich an ihr vorbei ins Schlafzimmer.
    »Entschuldige bitte. Ich wusste nicht, dass du beschäftigt bist.«
    »Genau genommen muss ich mich anziehen, schminken, Pauls Wohnung verwüsten, packen, mir ’ne neue Bleibe suchen und dann zur Arbeit gehen. Also, mach’s kurz.«
    Einige kostbare Minuten lang herrschte Stille, die ich dazu nutzte, mir die Haare trocken zu nibbeln. Meine schwarzen L o cken erfreuten sich strahlender Reinheit; sie hüpften und kri n gelten sich, als ich mit den Fingern hindurchfuhr. Es gab M o mente, da wünschte ich mir meine Magie sehnlichst zurück – nicht mal in hundert Jahren würde ich lernen, wie ich meine Haare vernünftig frisieren sollte.
    »Ahm, warum willst du die Wohnung deines Liebhabers ve r wüsten?«
    »Weil er mich verdammt wütend gemacht hat.«
    »Aha. Und warum packen?«
    »Er hat gesagt, er braucht Raum für sich. Was willst du, Angel?«
    Sie schwieg einen Moment lang, vielleicht, um das Gesagte zu verarbeiten. Ich stürmte an ihr vorbei, zurück ins Bad, wo ich mein Handtuch zu Boden schleuderte. Paul konnte von mir aus die Putzfrau bestellen, damit sie sich darum kümmerte. Der Dunst auf dem Spiegel hatte sich inzwischen so weit verflüchtigt, dass ich mit Schminken anfangen konnte, also holte ich meine Kosmetiktasche aus ihrem Versteck in der zweiten Schublade unter dem Waschbecken. Ich knallte die Schublade zu, höchst zufrieden über das scheppernde Geräusch. Oh ja, so ein wenig mutwillige Zerstörung würde mir garantiert neuen Schwung verleihen.
    »Ich glaube, es ist ein Fehler, das Zuhause deines Liebhabers zu zerstören, nur weil du dich ärgerst.«
    Ich blickte über die Schulter und dann hinauf zu dem Engel. Heilige Scheiße, warum musste sie nur so groß sein? »Ach, wirklich? Und wieso?«
    »Ist die Antwort nicht offenkundig?«
    »Der Mann braucht Raum«, erklärte ich zum wiederholten Mal, während ich mich wieder dem Spiegel zuwandte, um den Ey e liner aufzutragen. »Ich würde sagen, so ein Hieb mit dem Vo r schlaghammer durch die Wohnzimmerwand sollte dem eigen t lich entgegenkommen. Wände werden von Menschen ohnehin überbewertet.«
    »Hast du denn einen Vorschlaghammer?«
    »Hmm. Gute Frage. Vielleicht tut’s ja auch ein Baseballschläger. Paul hat einen unterm Bett.«
    »Aber dann nimmst du dir jede Chance, dich wieder mit Paul zu versöhnen.«
    »Ich will mich nicht versöhnen. Ich will vernichten.«
    »Das erscheint mir nicht besonders sinnvoll.«
    »Nein, aber dafür therapeutisch wertvoll.« Ich griff nach dem Lidschatten. »Ich werde mir selbst ein wenig Luft machen, während ich seine Wohnung in die Luft jage. Vielleicht reiße ich seine geliebten Nagels von der Wand und schmeiß sie aus dem Fenster. Mit etwas Glück erschlage ich dabei noch ein paar Passanten.«
    »Das meinst du nicht ern st .«
    »So ein paar Leute zu erschlagen ist doch der perfekte Start in den Tag. Warum soll Gott sich immer nur den Spaß machen dürfen?«
    Meine Blasphemie versetzte sie offenbar in fassungsloses Schweigen. Gut. Ich konzentrierte mich darauf, meine Auge n lider mit einer grün glitzernden Schicht zu bedecken; dann nahm ich meinen Mascara und verhalf meinen Wimpern zu biblischem Ausmaß.
    »Ich habe gehört, Zerstörung sei harte Arbeit.«
    Ihre Worte überraschten mich so sehr, dass mir die Hand a b rutschte. »Ah, shit.« Fluchend griff ich nach meiner Wimper n bürste. Verdammt, manchmal vermisste ich wirklich diese F ä higkeit, mir auf magische Weise ein perfektes Gesicht herau f zubeschwören.
    »Übrigens, du bist auch ohne dieses ganze Kosmetikzeug hübsch genug.«
    Und das von einer Frau, die so umwerfend gut aussah, dass Supermodeis ihretwegen Harakiri begehen würden. »Na, her z lichen Dank.«
    Mein linkes Auge sah atemberaubend aus – der flüssige Eyeliner hatte sich makellos auftragen lassen, der grüne Lidschatten verwandelte mein Auge in einen funkelnden Smaragd, und der Mascara hatte keinerlei Anstalten gemacht zu verklumpen. Das rechte Auge hingegen war eine einzige, himmelschreiende K a tastrophe, und meine Wimpernbürste hatte nicht die geringste Chance, die Mascaraklumpen zu beseitigen, die meine Wimpern in haarige Pfannkuchen verwandelten. Vor mich hin brummelnd, durchwühlte ich meine Tasche nach Augen-Make-up— Entfe rn er .
    Während ich mir den

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