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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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biss mir auf die Lippe und ermahnte meinen Körper, damit aufzuhören. Daun war nicht hier. Und Daun war auch nicht mein unmitte l bares Problem. Diese Ehre gebührte vielmehr …
    Du liebst diese menschliche Marionette mit den breiten Schu l tern also wirklich?
    Ja. Mal abgesehen davon, dass ich ihn eigentlich umbringen wollte. Langsam. Und auf extrem qualvolle Art und Weise.
    Liebe war echt beschissen kompliziert. Ich hätte der Lust niemals den Rücken kehren sollen.
    Und dann war da noch Meg.
    Nein. An sie würde ich keinen Gedanken verschwenden. Was mich anbelangte, konnte sie in der Hölle verrotten.
    Du belügst dich selbst.
    Verschwinde, Meg.
    Weißt du, das ist der Unterschied zwischen Dämonen und Menschen. Menschen belügen sich selbst.
    Halt die Klappe. Dir war deine Pflicht wichtiger als ich. Toll. Jetzt bin ich mal an der Reihe, und mir ist mein Leben wichtiger als eine tote Freundschaft.
    Das sehe ich.
    Hast du das gehört, Gehirn? Ich habe meine Wahl getroffen. Du kannst Megs Gesicht jetzt ausblenden. Stell das Geräusch ihres Kicherns ab. Reiß ihre Erinnerung aus meinem Hirn heraus, so wie sie mir das Herz herausgerissen hat, als sie mich verriet.
    Hallo? Ist dieses Ding überhaupt eingeschaltet?
    So funktionieren Menschen nun mal nicht, Jezzie, Jesse. Me n schen haben ein Gewissen. Menschen hängen der Frage nach: »Was wäre wenn?«.
    So’n Mist.
    Mit finsterer Miene verjagte ich die Stimme aus meinem Kopf, während ich meine Frustration an meinem Haar ausließ; meine Haarwurzeln kreischten, als sie dem Tod durch Bürsten ins Auge blickten.
    »Scheiße. Du hast kein Wort mitbekommen von dem, was ich da gerade gesagt habe, oder?«
    Blinzelnd betrachtete ich Candys Spiegelbild. Sie stand direkt hinter mir, die Hände in die Hüften gestemmt, eine wandelnde Werbung für Trinkschokolade. Dunkle Schokolade – mit Milchkaffee hatte sie nicht das Geringste zu tun. Von ihren dichten Locken bis zu ihren stil ettobewaffneten Füßen war Candy eine ebenholzfarbene Göttin in leuchtend blauer Spitze.
    »’tschuldige«, sagte ich mit einem winzigen Schulterzucken. »Ich war total in Gedanken.«
    »War ich nicht draufgekommen, danke für die Info.« Candy schüttelte den Kopf. »Die Sache mit deinem Typen frisst dich total auf. Hör auf mit dem Scheiß. Du bist gerade im Begriff, dich da draußen auf eine Bühne zu stellen, in einem vollgepackten Raum mit lauter geilen Männern.«
    »Na ja, so vollgepackt ist es freitagmittags nicht«, kommentierte Mimi.
    Candy durchbohrte sie förmlich mit ihrem Blick. »Man braucht vielleicht nicht gerade ein Stemmeisen, um sich durch die Gänge zu zwängen. Und wenn schon. Also, wenn’s dir nichts ausmacht … Ich bin gerade dabei, hier jemanden aufzumuntern, und deine klugscheißerischen Kommentare versauen mir alles.«
    Mimi ließ ihren Mund hörbar zuschnappen, aber ich meinte mitbekommen zu haben, wie sie irgendetwas murmelte, das so ähnlich klang wie »Kotze«.
    Candy sprach weiter, während sie sich in ihre PVC-Shorts schlängelte. »Also, wie gesagt, da draußen sind jede Menge Männer. Männer mit zu viel Geld und zu wenig weiblicher Z u wendung. Willst du deinem Typen eins auswischen? Dann geh da raus und leg eine mörderische Show hin. Dekorier deinen String mit toten Präsidenten.«
    »Und wie genau sollte ich Paul damit eins auswischen?«
    Sie grinste mich an, und ich war geradezu geblendet vom Au f blitzen ihrer Zähne. »Schätzchen, du wirst so sehr damit b e schäftigt sein, dein Geld zu zählen, dass du nur noch fragst: ›Wer ist Paul?‹.«
    Gutes Argument.
    Ein Klopfen an der Tür war zu hören, gefolgt von Joeys Sti m me: »Jezzie, du bist jetzt dran.«
    »Danke, Süßer«, rief ich zurück. Ich schnappte mir mein Haa r spray und kleisterte hastig meine toupierten Strähnen ein. Dann stand ich auf, machte einen Knoten in mein ärmelloses R o cker-T-Shirt und zog meine ultraknappe Jeansshorts so zurecht, dass keine nackten Arschbacken herauslugten. Dann warf ich meinem Spiegelbild einen Luftkuss zu.
    Showtime.
    Ich rockte über den Flur, während meine Absätze im Rhythmus zu Prince klapperten, genauer gesagt zu den letzten Takten von »Cream«. Eine andere Tänzerin, Tori, kam mir entgegen, ve r mutlich auf dem Weg in die Garderobe. Als wir einander näher kamen, verlangsamte ich meinen Schritt. Sie fixierte mich mit rot geränderten Augen; ihre Lippen formten ein vielsagendes L ä cheln. Meine Kehle schnürte sich zusammen und mit einem Mal konnte

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