Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
Vom Netzwerk:
n nerte mich daran, wie die dicke Flüssigkeit plitsch, platsch gegen meine Haut pladderte, erinnerte mich an das süße Aroma von gärendem Kupfer.
    Daher das beunruhigende Gefühl.
    Ich hing meinen Gedanken nach, während ich in dem grauen Strom dahintrieb, fragte mich, was ich überhaupt war. Dämon. Mensch. Eine dämonische Sterbliche mit einer Seele, ei n schließlich der Fähigkeit, jemand anderen als sich selbst zu li e ben, vertraut mit dem Begriff der Aufopferung. Viertausend Jahre lang hatte ich ohne Seele existiert. Und nun war nichts von mir übrig als meine Seele. Aber ich fühlte mich immer noch wie ich, was auch immer das heißen mochte – ich, die ich Sterbliche mit meinem Körper verführte, um sie in die Hölle zu bringen. Ich, die ich Sterbliche mit meinem Tanz verführte, um sie um ihr Geld zu bringen. Ich.
    Exsukkubus und ehemaliger Mensch.
    Jezebel.
    Von irgendwoher über mir vernahm ich Angels Stimme: »Ich verstehe das nicht. Wie konnte sie verschwinden?«
    »Scheiße, als wenn ich das wüsste!« Das war wieder Daun, diesmal näher, direkt hinter dem grauen Schleier. »Aber jetzt habe ich sie. Komm schon, Jezebel. Zeit, deine Hülle abzustre i fen.«
    Ein leichter Druck auf meinen Lippen, der den Kokon zu durchdringen versuchte. Ein reißendes Geräusch, und plötzlich drang seine Zunge durch, glühend wie Feuer, und drängte sich in meinen Mund, traf sich mit meiner Zunge, attackierte sie mit feurigen Hieben.
    Ooh. Ganz egal, was ich war, Dämon oder Mensch, die Temp e ratur im Whirlpool stieg gerade definitiv um ein paar Grad an. Nett …
    Während der Kuss inniger wurde, schloss sich der graue Strang immer enger um mich; er hängte sich an mich, als wolle er um jeden Preis Anteil haben an dem aufkommenden Sturm der Leidenschaft. Dann wich der Mund, der sich auf meinen geheftet hatte, abrupt zurück und zog mich mit sich. Ich dehnte, dehnte und dehnte mich, bis ich zu reißen drohte – und dann löste ich mich schmatzend, wie ätherisches Karamell; ich durchdrang das Grau, das mich noch immer in einem feurigen Kuss umklammert hielt.
    Es müsste wirklich einen Ausruf geben, der »ho« und »hmmm« miteinander verband.
    Die Zunge zog sich zurück, die Lippen verschwanden, und der Kuss endete in einem unspektakulären Pfft. Plötzlich ohne jeden Halt, schwankte ich auf meinen Beinen, die Augen geschlossen, so leicht, dass jeder Engel bereitwillig seine Flügel verkauft hätte, um mich an deren Stelle auf den Rücken zu schnallen. Ich fühlte meine Gliedmaßen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass die Schwerkraft sie nach unten zog.
    Ich fühlte mich, als könnte ich fliegen. Was natürlich völlig a l bern war. Menschen können nicht fliegen.
    »Das können sie doch«, sagt Megaira zu mir, bevor ich aus der Hölle fliehe. »Sie haben dazu fantastische Maschinen erfunden. Flugzeuge und Hubschrauber und Segelflieger und Fallschirme und all solche Sachen. Sie können fliegen. Sie mussten nur erst lernen, wie es geht.«
    Nein, das meinte ich nicht. Ich hatte eher das Gefühl, mich mit einem Schritt in die Lüfte erheben und davonschweben zu kö n nen.
    Das liegt daran, dass du tot bist, Jezzie.
    Ach so. Okay.
    Mehr aus Gewohnheit als aus irgendeinem anderen Grund nahm ich einen tiefen, klärendend Atemzug. Und atmete aus. Das war’s – kein Folgeatemzug, keine spontane, organische Reakt i on, die meinem Körper mitteilte: Hör zu, du solltest dich mal wieder mit Sauerstoff versorgen, aber dalli. Nach einem Monat kontinuierlichen Atmens war es ziemlich befremdlich, selbiges auf einmal nicht mehr tun zu müssen.
    Keine Sorge, Jezzie. Du kommst in die Hölle, und du wirst ve r mutlich vernichtet werden. Du wirst dir also um das Nicht-atmen-Müssen nicht allzu viele Gedanken machen mü s sen.
    Vielen beschissenen Dank. Verschwinde, Meg.
    Ich hob’s dir doch schon mal gesagt. Ich bin nicht Meg. Ich bin du.
    Ein Gewissen mit Identitätskrise. Toll. Dann nenn ich dich eben Peaches.
    Peaches gefällt mir aber nicht. Fette Pudel mit albernen Fris u ren heißen Peaches. Und Stripperinnen mit mehr Silikon als Hirn heißen Peaches. Peaches ist definitiv nicht der richtige Harne für das Gewissen eines ehemaligen Sukkubus’.
    Beschwer dich bei der Geschäftsleitung und zieh endlich Leine.
    Wie wär’s denn mit Elektro? Ich würde eine coole Elektro a b geben.
    Zisch ab.
    Peaches zischte ab. Sieh mal einer an – das Leben nach dem Tod hatte auch so seine angenehmen Seiten.
    Ich öffnete die Augen und

Weitere Kostenlose Bücher