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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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ein paar Jahrzehnten, aber was soll’s. Für Geschöpfe wie Pan war Zeit ein ziemlich schwammiger Begriff.
    »Ach, jetzt steh schon auf. Wir beide kennen uns schon viel zu lange für diesen ganzen Scheiß mit Verneigen und so.«
    Ich sortierte meinen Körper und stand auf, in der festen Absicht, einen respektvollen Abstand zum Bett zu wahren. Wir kannten uns wirklich schon ewig; Pan hatte mir die meiste Zeit meiner Existenz Gesellschaft geleistet. Die jüngsten Ereignisse (gemeinhin bekannt als die Unfähigkeit des Königs, seine Wut unter Kontrolle zu halten) hatten ihn zu einem Prinzeps der Lust erhoben, aber selbst das gehörte inzwischen der Vergangenheit an; vor zwei Wochen war er zum neuen Schreckensherrscher über die Verführer ernannt worden. Gar nicht übel für ein Wesen, das sich einst einen Spaß daraus gemacht hatte, Hirten einen tödlichen Schrecken einzujagen und im Anschluss all ihre Schafe zu ficken.
    Ich schnaubte mir erneut den Piniengeruch aus der Nase, ehe ich sagte: »Gefällt mir, was du aus dem Raum gemacht hast.«
    »Ah, ja?« Er strich sich über den Bart, während er den Blick schweifen ließ. »Ich habe vor, in Richtung SM zu gehen, wenn ich mit der Auswahl der Mädels hier fertig bin. Ich bin schon viel zu lange in dieser Naturszene drin, aber die Mädels scheinen drauf zu stehen. Erinnert sie an niedliche, flauschige Häschen, die auf grünen Auen herumtollen, oder irgend so’n Scheiß. Ich würde sagen, scheiß auf die Auen, gib mir Masochismus.«
    Eloquent wie eh und je. »Auswahl? Was für eine Auswahl, Herr?«
    »Ich brauche eine neue Königin der Lust. Unser hoch geschätzter Herrscher hat die letzte schließlich kurzerhand vernichtet.«
    Ich konnte nicht anders, mich schauderte bei der Vorstellung. Nicht einmal Lillith – Miststück hin oder her – hatte ein solch erniedrigendes Ende verdient. »Hast du so was wie ein Vorsprechen angesetzt?«
    »Eher ein Vorficken.« Er gab dem nächstbesten Hintern einen Klaps – er gehörte einer weggetretenen Frau zu seiner Linken; sie zeigte keinerlei Reaktion. Entweder betäubt oder tot; Letzteres war nicht weiter bemerkenswert, wenn man bedachte, dass wir uns in der Hölle befanden. Pan gluckste und ließ seine Handfläche so fest auf den Hintern der Frau klatschen, dass das Geräusch im ganzen Raum nachhallte. »Fick mich, diese Weiber hier sind echt geiler, als der Himmel erlaubt.«
    Ich warf einen genaueren Blick auf seine Gesellschafterinnen. »Engel?«
    »Jawohl. Hab mir einfach mal ’ne Handvoll geschnappt – für meine ganze private Spielzeugsammlung.« Sein Grinsen war so scharf, dass es ihm seine spitzen Ohren hätte aufschlitzen müssen. »Unser gefürchteter Herrscher mag ja so seine Schwächen haben, aber seine Idee, alle Sukkuben durch Cherubim zu ersetzen, war schon ein Geniestreich. Seit Anbeginn der Zeit wollte ich schon immer mal ein Himmelswesen vögeln. Und jetzt kann ich es mit ihnen treiben, wann immer ich will.«
    Das ihm am nächsten liegende Sexobjekt war übel zugerichtet: blutig und zerkratzt … und den Zahnabdrücken auf ihrem Körper nach zu urteilen hatte Pan wohl die schlechte Angewohnheit, im Bett zu essen. Und sie war von allen, die ich sehen konnte, noch im besten Zustand. Ich für meinen Teil verpasste meinen Liebhaberinnen lieber einen Knutschfleck. »Du wolltest dir wohl mal eine Scheibe vom Engelskuchen abschneiden, wie?«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Und ob. Bei meinem derzeitigen Appetit bin ich garantiert bald so satt wie ein Schlemmer.«
    Keine Spur vom typischen Geruch des Guten -jenem eisigen, schneeigen Hauch von arktischer Reinheit –, aber das mochte an dem ekelerregenden Weihrauchdunst liegen, der die Luft verpestete. Ich kniff die Augen zusammen, um hinter die Fassade der Frauen zu spähen. Nichts. Alles, was ich sehen konnte, waren ihre menschlichen Hüllen; falls sich dahinter irgendetwas anderes verbarg, war es zu sehr entstellt, als dass ich es hätte wahrnehmen können. Nein, das war nicht ganz richtig; ich nahm durchaus etwas wahr, etwa Vages, Krankes, das ihre ansonsten leeren Körper erfüllte. Es kam mir vor, als hätte man sie ausgeschabt und mit giftiger Luft aufgepumpt.
    Ich runzelte die Stirn, kommentierte: »Die sind überhaupt nicht mehr als Engel zu erkennen.«
    »Vielleicht, weil ich sie mit meinem eigenen Fleisch ausgefüllt habe.« Pan lachte ein bösartiges Lachen. »Nicht, dass auch nur eine von ihnen etwas mit mir anzufangen wüsste. Allesamt todlangweilig im

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