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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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eins.«
    Scheiße. Ich sog die pinienverseuchte Luft ein, während ich mir verzweifelt überlegte, wie ich mich aus der Nummer rausreden konnte.
    Es gibt zwei Möglichkeiten, um als Dämon in die Ränge der niederen Zehntausend abzusteigen. Der weitaus üblichere Weg besteht darin, beständig Macht anzusammeln. Die Sterblichen sagen, Macht verdirbt den Charakter. In der Hölle lautet der Spruch anders: Verderbtheit ermächtigt. Je besser man in seiner jeweiligen Sünde ist, umso stärker wird man. Und sobald man mächtig genug ist, verlässt man die Ränge der geringeren Dämonen und wird zu einem Mitglied der Elite: Höllenbarone, Herzöge, Marquis … und Prinzipes. Die zweite Möglichkeit der Beförderung ist, von einem König ernannt zu werden. Auf diese Art und Weise war Pan an die Rolle des Königs der Lust gekommen.
    Und nun sah es ganz danach aus, als würde ich auf diesem Wege zum Prinzeps ernannt werden. Und zwar nicht zu irgendeinem Prinzeps, sondern zum Prinzen der Lust, dem Ersten der Prinzipes.
    Das Problem war nur, dass ich überhaupt nicht zur Elite gehören wollte. Natürlich hatte das Ganze auch Vorteile. Wer würde sich schon dagegen wehren, nach so langer Zeit im selben Unternehmen einen neuen Titel verliehen zu bekommen? Und mit dem Titel erhielt man zugleich zahlreiche Vergünstigungen: jede Menge rohe Macht, Respekt vonseiten bedeutender Dämonen und niederer Gottheiten, Furcht vonseiten geringerer Dämonen. Der Nachteil? Die Elite bestand ausschließlich aus Arschlöchern, ganz gleich, welcher Sünde sie auch angehörten. Einschließlich Pan, der immerhin wusste, wie man sich vergnügt. Ich habe bis heute nicht herausgefunden, wo geschrieben steht: Je mehr man an Bösartigkeit hinzugewinnt, desto mehr verwandelt man sich in einen Idioten. Aber es handelte sich offenbar um eine Regel, die sich die Elite ganz besonders zu Herzen nahm.
    Schlimmer noch, als Prinz musste man am Hofe verkehren und sich mit unserem obersten Herrscher auseinandersetzen, dem gefürchteten Höllenkönig. Der nachweisbar unzurechnungsfähig war. Luzifer hatte bei all seinen Fehlern zumindest einen guten König abgegeben. Der aktuelle Oberherr der Unterwelt hingegen war offenbar bestrebt, die Hölle Schritt für Schritt zu vernichten: Er änderte die althergebrachten Regeln, weichte die Grenzen zwischen den einzelnen Sünden auf und provozierte damit einen offenen Krieg zwischen den verschiedenen Höllenwesen. Er zerstörte jeden, der ihn beleidigte, verärgerte oder falsch ansah. Oder auch richtig ansah.
    Heilige Eier, ich wollte kein Prinzeps werden und schon gar nicht Prinz.
    Mir wurde bewusst, dass Pan eine Antwort erwartete. »Ich … fühle mich geehrt, mein Gebieter.«
    »Das solltest du auch. Ich habe Callistus und die anderen gezielt übergangen, um dir diese Ehre zuteilwerden zu lassen.«
    »Das hättest du nicht tun sollen.« Das hätte er auf gar keinen Fall tun sollen.
    »Ach, nein?« Er lächelte schmal, während er mich mit seinen funkelnden Ziegenaugen anstarrte. »Du bist einer der besten Verführer, die mir je untergekommen sind. Wer wäre wohl besser dazu geeignet, mir als rechte Hand zu dienen?«
    Denk nach, Inkubus, denk nach. Setz deine Zunge ausnahmsweise mal für etwas Sinnvolleres ein, als eine Liebhaberin zum Orgasmus zu lecken. Wie konnte ich Pan nur von dieser idiotischen Ehrennummer abbringen? Um Zeit zu schinden, sagte ich: »Cal wird Anfälle bekommen, wenn er das hört.«
    »Hat er schon. Wen interessiert’s? Callistus kann sich ins Knie ficken, bis ihm der Schwanz abfällt. Wäre er nur halb so gut wie du, dann stünde er jetzt hier.«
    Ich zischte überrascht und ruinierte damit meine Aura dämonischen Gleichmuts. »Er weiß es? Du hast es ihm gesagt?«
    »Natürlich. Ich muss mich schließlich an die Etikette halten.« Pans Zähne schimmerten feucht im Scheinwerferlicht. »Ich habe meinen Entschluss der gesamten Elite von Land und Sünde bekannt gegeben. Alle, die den niederen Herrschaften angehören, wissen, dass der König der Lust den Inkubus Daunuan zu seinem Prinzen, dem ersten der Prinzipes, ernennen will.«
    Mit anderen Worten, ich hatte keine Chance, diese fragwürdige »Ehre« abzulehnen. Mein Kopf pochte und ein hohes Jaulen dröhnte mir in den Ohren, während ich krampfhaft versuchte, mein Entsetzen zu verbergen. Das Ganze war echt zum Engelsfedern raufen. »Danke, mein Gebieter.«
    »Du musst dich nur noch als würdig erweisen. Dann sind der Rang und die Macht

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