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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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dein.«
    Obwohl ich die Antwort bereits kannte, musste ich die Frage stellen: »Und was ist, wenn ich mich nicht als würdig erweise?«
    »Dann wirst du vernichtet«, sagte Pan gelangweilt. »Ich kann schließlich nicht zulassen, dass ein Versager durch die Herzlande wandelt, der jeden daran erinnert, was für ein Fehler es war, dich auszuwählen.«
    Es geht doch nichts über ein wenig Druck.
    Er lachte in sich hinein; die Narben in seinem Gesicht ächzten wie altes Leder. »Keine Sorge, Daun. Ich bin mir sicher, du wirst dich bewähren. Und solltest du’s doch vermasseln und den Test nicht bestehen, werde ich dafür sorgen, dass dein Tod schnell vonstattengeht.«
    Ich bleckte die Zähne in einem erzwungenen Lächeln. »Wirklich zu freundlich, mein Gebieter.«
    »Sag’s keinem weiter. Ich will mir meinen beschissenen Ruf nicht verderben.«
    Verdammt unwahrscheinlich. Das Ganze passte perfekt zu seinem Image als sadistischer Nymphensohn. »Und wie genau soll ich meine Standhaftigkeit unter Beweis stellen?«
    »Du musst nichts weiter tun, als eine reine Seele zu einem Akt der Lust zu verführen.«
    »Großartig«, murmelte ich. »Wir spielen also ›Verführe die Nonne‹.« Öde, öde, öde. Der Klerus bildet hinsichtlich der Regel »man verführt keine Unschuldigen« eine Ausnahme; jeder Mensch, der seine Unschuld offen zur Schau stellt, gilt als Freiwild. Ein Fall von »kein Licht ohne Schatten« ; wenn ein Geistlicher der Verführung durch ein Höllenwesen widersteht, soll der Himmel ihn ruhig haben – mitsamt unserem infernalischen Segen. Zum Vorteil der Hölle war es nicht besonders schwierig, die meisten sogenannten Männer und Frauen Gottes nach unten zu locken, insbesondere wenn es dabei um Lust ging. Nehmen wir zum Beispiel einmal die Nonnen: Man muss sich lediglich so verkleiden, wie sie sich ihren Jesus vorstellen, und schon sind sie wie Wachs in deinen Klauen. Faszinierend, wie bereitwillig eine Anhängerin Christi ihre Einstellung von »fest zugenäht« zu »billig und willig« ändert. Gähn.
    »Nichts dergleichen«, sagte Pan. »Ich habe mir etwas ganz Besonderes für dich überlegt.«
    Ich Glückspilz.
    »Bislang waren alle deine Kundinnen für die Hölle bestimmt – schlechte Menschen, die du nur töten und herbringen musstest. Kinderkacke. Diesmal geht’s um was anderes. Ich will, dass du eine wahrhaft gute Person – eine, die für den Himmel bestimmt ist – zu einem Akt der Lust verführst. Einem Akt, der schwerwiegend genug ist, um sie in die Hölle zu verdammen.«
    »Mit anderen Worten«, sagte ich, »sie muss es mit einem Verführer treiben.« Das war ein Vergehen, das man im Himmel nicht übersehen konnte. Wer es freiwillig mit einem Dämon trieb, wurde automatisch mit der Hölle bestraft.
    »Betrachte es einfach als einen ganz normalen Kundenfang«, sagte Pan. »Nur mit ein paar Haken und Ösen.«
    Aha. »Und die wären?«
    »Sie muss für dich die Beine breitmachen, nicht für irgendeine besessene Marionette, die sie zufälligerweise kennt. Und keine Verwandlung in einen ihr bekannten Menschen, aus demselben Grund.« Er schenkte mir ein breites Grinsen. »Sie muss sich dir hingeben, Daunuan, in dem vollen Bewusstsein, wer du wirklich bist. Sie muss deinen Namen rufen, in dem Wissen, dass du ihr die Seele aussaugen und sie auf den Scheiterhaufen des Herzlands spucken wirst.«
    Ein ganz normaler Kundenfang, hatte er gesagt. Ha, ha.
    Und dennoch … Ein Teil meiner selbst sehnte sich nach einer Herausforderung. Schlechte Menschen zu verführen machte zwar Spaß, aber es verlangte bestenfalls Kreativität, keine Anstrengung. Und selbst der kreative Teil wurde nach ein paar Tausend Jahren allmählich langweilig. Pans Auftrag bedeutete, dass ich für meine Belohnung etwas leisten musste.
    Bei diesem süßen Gedanken lief mir das Wasser im Munde zusammen. Mir war gar nicht bewusst gewesen, wie dringend ich mich nach einer solchen Herausforderung sehnte. Ich grinste bei der Vorstellung, wahre Reinheit auf meiner Zunge zu schmecken. Ja, überaus süß! Süß genug, um mir über die Möglichkeit einer Niederlage keine Gedanken zu machen. Kein Mensch – zumindest kein gewöhnlicher, in Fleisch und Blut geborener Mensch – konnte mir widerstehen, nicht, wenn ich mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrierte. Ich war besser als gut; ich war verdammt noch mal einer der Besten. Ich hätte meine Libido darauf verwettet. Zur Hölle, Pan hatte meine gesamte Existenz darauf verwettet. Wenn ich auch

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