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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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hätte ich einen kurzen Abstecher ins Voodoo Café gemacht, um meinen Durst zu stillen, aber da jedermanns Lieblingsinkubus derzeit von diversen Höllengeschöpfen als Zielscheibe benutzt wurde, schien mir mein Stammlokal nicht besonders empfehlenswert. Somit blieben die Drinks eben auf die menschliche Sphäre beschränkt. Zur Hölle, es gab Schlimmeres im Leben – im Diesseits wie im Jenseits.
    Ich besuchte mehrere Bars in der Caroline Street und hing mit den College Teens und Mittzwanzigern ab, die die ganze Nacht durchmachten, in dem vollen Bewusstsein, am nächsten Tag mit Kater und Augenringen zur Arbeit oder zur Uni gehen zu müssen. Und ich hatte einfach eine geile Zeit. Ich flirtete mit den Menschen und sie mit mir; ich berührte ihre zarte Haut und kostete ihre süßen Säfte; ich atmete ihren Rausch ein und meine Leidenschaft aus. Kleiner Durst, große Lust. Nur wenige lagen außerhalb meiner Reichweite – einige wahrhaft gute Seelen, die mit den Sündern abhingen. Der Rest war Freiwild. Ja, ich weiß, man spielt nicht mit dem Essen.
     
    Der Morgen kam irgendwann um die Ecke, und mit ihm öffneten sich die Türen diverser Läden. Der Geruch von Brot und frischem Kaffee erfüllte die frostige Dezemberluft und wirkte auf die Sterblichen wie ein Magnet. Ich drückte mich eine Weile vor einer Kaffeebar herum, unsichtbar. Ich beobachtete. Wartete.
    Kommt, Menschlein, kommt. Folgt den Verlockungen des Koffeins und der Kohlenhydrate. Ich warte. Kommt her zu mir.
    Und die Menschen kamen, in geschäftsmäßige und stressmäßige Kleidung gehüllt, Sklaven ihres alltäglichen Frühstücksrituals. Einige gähnten, andere lächelten; manche blickten nur starr geradeaus, abwesend und noch halb im Schlaf. Die meisten bewegten sich, als wären sie lieber noch im Bett. In dieser Hinsicht konnte ich ihnen keinen Vorwurf machen. Obwohl ein Bett meiner Meinung nach nur der Atmosphäre diente. Ich reckte meine Macht und musterte ihre Seelen, eine nach der anderen. Bisher hatten sich nur gute Menschen nach draußen gewagt. Vermutlich, weil sie nicht bis in die frühen Morgenstunden auf die Rolle gingen und sich hoffnungslos betranken.
    Der wahre Grund, weshalb Vampire erst nach Sonnenuntergang herauskommen? Sie müssen ihren Rausch ausschlafen.
    Nach einiger Zeit näherte sich mir ein junger Typ mit offenem Mantel, unter dem ein typischer Yuppie-Anzug hervorblitzte. Sein dunkles Haar war nach hinten gegelt, und jede Locke saß perfekt. Seine Haut war makellos glatt rasiert, ohne einen Kratzer oder einen Hauch vergessener Stoppeln. Eine Sonnenbrille verdeckte seine Augen. Seine Schuhe glänzten frisch poliert. Kein Mensch sah um diese Zeit derart perfekt aus, wenn er nicht ein gewisses Maß an Bösartigkeit in seiner Seele trug. Als er an mir vorbei in die Kaffeebar ging, schnupperte ich an ihm. Ja, hätte ich mir denken können: Der Typ war so habgierig, dass Midas neben ihm wie ein Heiliger erscheinen würde. Der Typ stank geradezu nach leicht verdientem Geld.
    Und somit war er für mich leichte Beute.
    Ein paar Minuten später kam er mit einem dampfenden Becher Flüssignahrung wieder aus dem Laden. Ich folgte ihm. Etwa in der Mitte des Häuserblocks blieb er vor einem silbernen Luxusschlitten stehen, der vermutlich mehr kostete als so manches europäische Land. Nachdem er die Autotür aufgeschlossen hatte, warf ich meine Unsichtbarkeit ab und tippte ihm auf die Schulter. Er drehte sich um, und ich reckte ihm meine Magie entgegen.
    Kontaktaufnahme.
    Seine Kinnlade klappte nach unten, seine Schultern sackten herab. Er ließ seinen Arm sinken, und der Kaffee tropfte ihm auf die Schuhe. Er bemerkte es nicht mal. Meine Macht hielt seinen Verstand gebannt, gefesselt, während sie seinen Körper entspannte und seinen psychischen Schutzschild schwächte. Die meisten Menschen besitzen eine Art mentalen Basisschutz gegen uns Höllengeschöpfe, ein Überbleibsel der »Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen« -Mentalität, die ihre Rasse schon vor Tausenden von Jahren vor gelangweilten Dämonen schützte, als wir noch keinerlei Regeln hatten. Inzwischen durften wir nur noch von Menschen Besitz ergreifen, die das Böse unverhohlen umwarben – Mörder, Drogenabhängige, Politiker, so was in der Art. Was zur Folge hatte, dass ich erstens einen geeigneten Sterblichen finden musste, dessen Körper ich mir leihen konnte, und zweitens seinen Geist dazu ermuntern musste, mich reinzulassen.
    Kinderspiel.
    Ich spürte, wie die letzten

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