Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
Vom Netzwerk:
ich. Nach dem, was L’il passiert ist, kann ich mir so einiges vorstellen.
    Miranda schnäuzt sich ausgiebig in ein Stück Toilettenpapier. »Vielleicht hast du recht. Vielleicht lag es wirklich daran, dass er dachte, ich würde sowieso nicht mit ihm zusammenbleiben wollen.« Und als ich gerade anfange zu hofen, dass sie auf dem richtigen Weg ist, tritt ein trotzig-entschlossener Ausdruck auf ihr Gesicht. »Wenn ich ihn doch nur noch mal trefen und ihm alles erklären könnte. Vielleicht könnten wir dann wieder zusammenkommen. «
    »Nein!«, rufe ich. »Er ist schon mal davongelaufen. Selbst wenn ihr wieder zusammenkommen würdet – früher oder später würde er es noch einmal tun. Das ist sein Verhaltensmuster.«
    Miranda lässt das Toilettenpapier sinken und wirft mir einen zweifelnden Blick zu. »Woher weißt du das?«
    »Vertrau mir einfach.«
    »Vielleicht kann ich ihn ändern.« Sie greift nach dem Telefon, aber ich ziehe es am Kabel aus ihrer Reichweite.
    »Miranda.« Ich drücke mir das Telefon an die Brust. »Wenn du Marty jetzt anrufst, verliere ich jeden Respekt vor dir. Das ist mein Ernst.«
    Sie funkelt mich an. »Und wenn du mir nicht sofort das verdammte Telefon gibst, weiß ich nicht, ob ich dich noch länger als meine Freundin betrachten kann.«
    »Das ist nicht okay«, sage ich und reiche ihr widerwillig das Telefon. »Einen Typen seiner Freundin vorzuziehen.«
    »Ich gebe Marty nicht den Vorzug. Ich versuche bloß herauszufinden, was passiert ist.«
    »Du weißt, was passiert ist.«
    »Er schuldet mir eine richtige Erklärung.«
    Ich gebe es auf. Sie nimmt den Hörer ab, hält ihn sich ans Ohr und schüttelt stirnrunzelnd den Kopf.
    Daraufhin drückt sie ein paarmal die Gabel herunter und wirft mir anschließend einen vorwurfsvollen Blick zu. »Dein Telefon ist kaputt.«
    »Was?« Ich greife nach dem Hörer und halte ihn mir selbst ans Ohr. Nichts. Noch nicht einmal statisches Rauschen. »Ich bin mir sicher, dass ich heute Morgen noch telefoniert habe.«
    »Vielleicht hast du die Rechnung nicht bezahlt.«
    »Vielleicht hat Samantha die Rechnung nicht bezahlt. Sie ist in L.A.«
    »Schscht.« Miranda legt den Zeigefinger an die Lippen und blickt sich lauernd um. »Hörst du das?«
    Ich lausche. »Ehrlich gesagt höre ich gar nichts.«
    »Genau, das meine ich.« Sie springt auf und fängt an, an sämtlichen Schaltern herumzudrücken. »Die Klimaanlage ist aus. Und das Licht geht auch nicht.«
    Wir laufen zum Fenster und reißen es auf. Der Verkehr auf der Seventh Avenue ist praktisch zum Erliegen gekommen. Wütendes Hupen und Sirenengeheul vermischt sich zu einer ohrenbetäubenden Kakofonie. Leute steigen aus ihren Autos, schwenken die Arme und zeigen auf die Ampeln.
    Ich folge ihren aufgeregten Gebärden. Die Straßenlaternen über der Seventh Avenue sind erloschen.
    Mein Blick wandert Richtung Uptown. In der Nähe des Flusses steigt Rauch auf.
    »Was ist passiert?«, rufe ich.
    Miranda verschränkt die Arme und bedenkt mich mit einem seltsam triumphierenden Lächeln. »Stromausfall.«

28
    »Okay. Nur damit ich das richtig verstehe«, sage ich, »das Gewebe des Uterus wandert in andere Körperregionen, und wenn man seine Tage bekommt, fängt es überall an zu bluten?«
    »Und manchmal kann man deswegen nicht schwanger werden. Oder wenn man es doch wird, kann es sein, dass sich der Fötus außerhalb der Gebärmutter entwickelt«, gibt Miranda stolz ihr Wissen preis.
    »Zum Beispiel im Magen?«, frage ich entsetzt.
    Sie nickt. »Oder in deinem Hintern. Meine Tante hatte eine Freundin, die nicht auf die Toilette konnte. Und dann hat sich herausgestellt, dass in ihrem Darm ein Baby heranwächst.«
    »Nein!«, rufe ich, zünde mir eine neue Zigarette an und blase nachdenklich den Rauch aus. Die Unterhaltung beginnt ins Abartige abzurutschen, aber genau das genieße ich. Das ist ein besonderer Tag — ein Tag, der sich von allen anderen unterscheidet und an dem deshalb alle normalerweise geltenden Regeln außer Kraft gesetzt sind.
    Die ganze Stadt ist ohne Strom. Die U-Bahnen fahren nicht und auf den Straßen herrscht Chaos. Unser Treppenhaus liegt in völliger Dunkelheit und draußen wütet ein Hurrikan. Was
bedeutet, dass Samantha, Miranda und ich hier festsitzen. Zumindest für die nächsten paar Stunden.
    Samantha ist ein paar Minuten nach dem Stromausfall überraschend von ihrer Reise zurückgekehrt. Kurz darauf wurden im Treppenhaus aufgeregte Rufe laut; Nachbarn kamen aus ihren Apartments

Weitere Kostenlose Bücher