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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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ich mich in dem Empfangsbereich umsehe, der mit Plakaten von Werbekampagnen dekoriert ist. Donna LaDonna hat anscheinend nicht übertrieben, als sie gesagt hat, ihre Cousine sei eine große Nummer in der Werbebranche.
    Ein paar Minuten später erscheint eine junge Frau in einem blauen Kostüm mit hellblauer Schluppenbluse – und blauen Turnschuhen an den Füßen.
    »Carrie?«, fragt sie. »Wenn Sie mir bitte folgen würden …«
    Sie führt mich an verglasten Büros und Besprechungszimmern vorbei, in denen gestresst aussehende Menschen sitzen. Kein Wunder bei der Geräuschkulisse aus unablässigem Telefonklingeln und hektischen bis wütenden Stimmen, die bis auf den Flur hinausdringen.
    »Puh … scheinen wohl alle mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein heute Morgen«, versuche ich zu scherzen, um meine Unsicherheit zu überspielen.
    »Nicht nur heute«, entgegnet die Assistentin trocken und bleibt vor der ofenen Tür zu einem kleinen Büro stehen. »Bis auf Samantha. Die ist eigentlich immer gut drauf.«
    Samantha, die gerade telefoniert, blickt kurz auf, winkt mich herein und zeigt auf den Besucherstuhl, der vor ihrem weißen Schreibtisch steht. Sie trägt fast das gleiche Kostüm wie ihre
Assistentin, außer dass ihre Schulterpolster noch etwas breiter sind. Vielleicht gilt hier ja: Je breiter die Schulterpolster, desto wichtiger die Position?
    »Natürlich, Glenn«, sagt sie in den Hörer, nachdem sie mich per Handzeichen um einen Moment Geduld gebeten hat. »Nein, der Century Club ist absolut perfekt. Ich verstehe nur nicht, warum die Blumengestecke unbedingt an Baseballbälle erinnern sollen … Ja, ich weiß, dass Charlie sich das so wünscht, allerdings dachte ich immer, dass es bei einer Hochzeit vor allem um die Braut geht. Ja, sicher … Ähm, hör mal, Glenn, es tut mir furchtbar leid, aber die Arbeit ruft … Wie? … Nicht doch, nein …« Sie wirft mir einen entnervten Blick zu. »Ist gut, Glenn. Ich rufe dich später noch mal an. Ja, versprochen.« Stöhnend knallt sie den Hörer auf und wirft ihre blonde Mähne über die Schulter zurück.
    »Charlies Mutter«, erklärt sie mir. »Wir sind zwar erst seit ungefähr zwei Minuten verlobt, aber sie treibt mich schon jetzt in den Wahnsinn. Ich schwöre dir, sollte ich je noch mal heiraten, lasse ich die Verlobung ausfallen und schleppe den Bräutigam gleich zum Standesamt. Sobald man verlobt ist, betrachten einen die anderen als öfentliches Eigentum.«
    »Aber ohne Verlobung hättest du auch keinen Ring bekommen«, wende ich schüchtern ein. Samantha und ihr erfolgreiches, glamouröses Leben geben mir plötzlich das Gefühl, selbst ganz klein und unbedeutend zu sein.
    »Tja, da hast du natürlich auch wieder recht«, seufzt sie. »Außerdem habe ich im Moment eigentlich ganz andere Probleme. Ich suche dringend einen Untermieter für mein Apartment.«
    »Wieso denn das?«, frage ich erstaunt. »Wenn du mit Charlie zusammenziehst, brauchst du es doch nicht mehr.«
    »Gott, du bist wirklich ein Küken. Ein mietpreisgebundenes Apartment, das nur zweihundertfünfundzwanzig Dollar pro Monat kostet, gibt man nicht einfach so auf.«
    »Warum nicht?«
    »Weil die Mieten in dieser Stadt astronomisch sind und es sein könnte, dass ich eines Tages wieder eine Wohnung brauche, falls das mit Charlie und mir auf Dauer nicht klappt – wovon ich selbstverständlich erst mal nicht ausgehe, aber bei den New Yorker Männern kann man sich nie so ganz sicher sein. Die meisten von ihnen sind verwöhnte, undankbare Mistkerle, die sich benehmen wie kleine Jungs in der Süßwarenabteilung. Wenn man mal einen guten Fang gemacht hat, sollte man ihn festhalten.«
    »Einen wie Charlie?«
    Sie lächelt. »Ich sehe schon, Küken. Mit Männern kennst du dich besser aus als mit den New Yorker Mietpreisen. Ja, Charlie ist in der Tat ein guter Fang, obwohl er nur Baseball im Kopf hat. Am liebsten wäre er selbst Profispieler geworden, aber seine Eltern waren natürlich dagegen.«
    Samantha scheint in Plauderstimmung zu sein und ich bin wie ein Schwamm, der gierig alle Informationen in sich aufsaugt. »Sein Vater?«, hake ich interessiert nach.
    »Alan Tier.«
    Als ich sie ratlos ansehe, fügt sie fassungslos hinzu: »Sag bloß, du kennst die Tiers nicht? Die Familie ist ganz dick im Immobiliengeschäft. « Sie schüttelt den Kopf, als wäre ich ein hofnungsloser Fall. »Und da Charlie der älteste Sohn ist, erwartet sein Vater natürlich, dass er die Firma eines Tages

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