Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)
auf.
»Das ist Becky«, stellt Capote sie vor. »Ryans Verlobte.«
»Oh. Hallo, Becky. Ryan hat mir schon von dir vorgeschwärmt«, sage ich und strecke ihr die Hand hin. Sie schüttelt sie kraftlos, verzieht das Gesicht, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, und stürzt dann davon.
Capote sieht mich vorwurfsvoll an. »Das hast du ja wirklich ganz toll hingekriegt.«
»Was? Wieso denn? Ich habe doch gar nichts gemacht!«
»Sie hat mir gerade gesagt, dass sie sich von Ryan trennen will.«
Ich beiße mir betreten auf die Unterlippe, kann mir dann aber einen gehässigen Kommentar doch nicht verkneifen. »Und ich dachte, du wolltest vor der Hochzeit mit Ryan noch schnell versuchen, ihren geistigen Horizont zu erweitern, oder wozu braucht sie die Leseliste?«
»Ich hätte dich für intelligenter gehalten, Carrie«, sagt er in vernichtendem Ton und schiebt sich an uns vorbei, um Becky hinterherzugehen.
»Na klar, weil dir Intelligenz bei Frauen ja am allerwichtigsten ist, hab ich recht?«, rufe ich ihm wütend hinterher.
»Hat mich auch sehr gefreut, dich kennenzulernen«, brummt Miranda.
Leider hat der Zusammenstoß mit Capote Miranda nun endgültig die Laune verdorben und sie will nach Hause. Da ich keine Lust habe, alleine auf der Party zu bleiben, beschließe ich mitzugehen.
Ich bin zwar ein bisschen enttäuscht darüber, die Modenschau zu verpassen, aber dafür habe ich Bobby kennengelernt, der Abend hatte also auch etwas Gutes. Auf dem Nachhauseweg kann ich von nichts anderem als meinem Stück reden und wie großartig es wäre, wenn Bobby tatsächlich eine Lesung veranstalten würde, bis Miranda schließlich stehen bleibt und mich leicht entnervt ansieht. »Wie wäre es, wenn du das verdammte Ding erst mal schreibst?«
»Würdest du denn zur Lesung kommen?«
»Na klar. Warum denn nicht? Auch wenn dieser Bobby und seine Freunde komplette Vollidioten sind. Von diesem Capote Duncan ganz zu schweigen. Für wen hält der sich?«
»Der? Für den Nabel der Welt«, sage ich und muss lächeln, als ich wieder sein wütendes Gesicht vor mir sehe. Und plötzlich stelle ich fest, dass es mir Spaß macht, Capote Duncan zu ärgern.
Bevor Miranda und ich uns voneinander verabschieden, verabreden wir, dass ich mich morgen bei ihr melde. Als ich die Treppen zu Samanthas Apartment hinaufgehe, höre ich, wie in der Wohnung das Telefon klingelt. Bernard! Mit wild klopfendem Herzen stürme ich nach oben. Kaum habe ich die Tür erreicht, verstummt das Klingeln, um jedoch ein paar Sekunden später erneut einzusetzen. Mit fliegenden Fingern schließe ich auf und hechte nach dem Telefon, das unter der Futon-Couch liegt. »Hallo?«
»Was machst du am Donnerstagabend?«, fragt Samantha.
»Donnerstagabend?«, wiederhole ich nach Atem ringend. Wann ist überhaupt Donnerstag? Ach ja, übermorgen. »Das weiß ich noch nicht. Warum?«
»Ich gebe eine kleine Dinnerparty bei Charlie und wollte dich um einen Gef…«
»Eine Dinnerparty?«, unterbreche ich sie begeistert. »Ich kommen liebend gern. Darf ich Bernard mitbringen?«
»Also, ehrlich gesagt …«, beginnt sie zögernd.
»Ich kann natürlich auch allein kommen, wenn dir das lieber ist«, sage ich ein bisschen enttäuscht.
»Herrgott, Küken, könntest du mich vielleicht bitte mal ausreden lassen«, stöhnt sie genervt und fügt dann entschuldigend hinzu: »Tut mir leid, ich bin ein bisschen nervös. Wegen der Dinnerparty. Die Sache ist nämlich die, dass ich dich gern um einen kleinen Gefallen bitten würde. Du hast mir doch erzählt, dass du kochen kannst?«
Ich runzle die Stirn. »Ja, stimmt, aber …«
»Ich kann es nämlich nicht. Nicht mal ein bisschen. Und mir liegt viel daran, dass Charlie das nicht herausfindet.«
»Du willst, dass ich für euch koche?«
»Du bist praktisch meine letzte Rettung und ich wäre dir auf ewig dankbar«, gurrt sie. »Und, na ja, ich dachte, weil du doch neulich gesagt hast, du würdest dich gern mal bei mir revanchieren …«
»Oh, das möchte ich immer noch«, versichere ich ihr schnell, obwohl mir bei dem Gedanken, für irgendwelche fremden Leute zu kochen, nicht ganz wohl ist.
»Hör zu«, sagt sie, »mir ist klar, dass das nicht gerade eine Kleinigkeit ist, um die ich dich da bitte. Was hältst du davon: Du kochst für mich und darfst dir dafür ein Paar Schuhe von mir aussuchen?«
»Aber deine Schuhe sind mir zu groß.«
»Du kannst die Spitzen mit Toilettenpapier ausstopfen.«
»Dann würde ich gern die
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