Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
Vom Netzwerk:
Weißrussen.  
    Am mächtigen Massivholztisch angekommen, wurden ihnen umgehend freie Sitze angeboten.  
    Kranyek saß mittig am langen Tisch, Tony wurde zum Sessel direkt gegenüber vom weißrussen geführt. Er trat an den Tisch heran, sein Herz hämmerte.  
    «Mr. Casey? Herzlich willkommen in meinem kleinen Reich. Ich habe Sie hier noch nie gesehen. Sie sind ein Member? Wie ungeschickt von mir, dass ich als Gastgeber nicht einmal die gesamte Liste in meinem alten Schädel präsent habe. Ich möchte mich entschuldigen, ich hoffe, Sie werden mir verzeihen.»
    Tony zwang sich zu einem Lächeln.  
    Kranyek fuhr fort: «Lassen Sie uns feiern! Ich habe gute Geschäfte gemacht in letzter Zeit, heute ist ein Abend der Freude. Über Ihr Anliegen sprechen wir später. Dimitri! Champagner und etwas Unterhaltung für die Herren.»
    Keine zwei Minuten später begaben sich die Schwarzhaarige von vorhin und ein halbes Dutzend weitere Damen in die Nähe der Tafel und sorgten für ausgelassene Stimmung.  
    Die Tafel wurde ständig neu gefüllt mit feinsten Häppchen, Eiskübeln, warmen Speisen, es fehlt an nichts. Tony kam sich vor wie im falschen Film.  
    Am Tisch saßen ein gutes Dutzend weitere Männer in Maßanzügen und Designerklamotten, welche sich ebenfalls nicht über mangelnde Unterhaltung beklagen konnten.
    Nach einer Weile traten sieben Butler gleichzeitig an den Tisch heran und begannen damit, sämtlich Resten und Platten wegzuräumen. Ein frisches Tischtuch wurde aufgetragen.
    Jetzt kommt wahrscheinlich der Hauptgang.
    Das Licht wurde im ganzen Club auf ein Minimum heruntergefahren. Ein grelles rotes Scheinwerferlicht wurde auf den gewaltigen Tisch gerichtet und verlieh der Szene etwas Diabolisches.
    Aus der Dunkelheit schwebten drei der Tänzerinnen heran, die vorher über den Köpfen der Gäste ihre Kunst ausgeübt hatten.Tony wollte sich schon daran machen, sich aus dem Sessel zu erheben, als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte, die ihm locker aber bestimmt zu verstehen gab dass kein Grund zur Aufregung bestand.
    Die drei scharlachroten Schönheiten näherten sich der Tafel, ließen ihre Umhänge auf den Boden gleiten und betraten die Tischplatte. Es wurde auf einen Schlag still im Club, gefolgt vom Donnerschlag eines wuchtigen Beats, unterlegt von donnernden tieflagigen Piano-Akkorden. Der Rhythmus gesellte sich dazu und hämmerte im Tempo eines Elektrotracks. Schwirrende Synthesizerklänge mischten sich in die Gewalt des Grundklangs. Die Wände schienen zu zittern. Tony traute seinen Augen kaum. Die roten Körper im Scheinwerferlicht räkelten sich vor seinen Augen, schienen zu verschmelzen, hie und da waren Details – eine Brust, ein Nippel, ein paar glänzende Lippen – zu erkennen. Die drei Teufelsdienerinnen trugen eine weiße Maske über Nase und Augenpartie, versehen mit zwei schwarzen kleinen Hörnchen an beiden Seiten der Stirn.  
    Tony riss sich aus seinem gebannten Starren und blickte zur Seite. Seine Begleiter schienen ebenfalls wie gebannt. Tunnelblick. Einzig Takeda verfolgte das Schauspiel mit einem gesunden Maß an Lockerheit und Vergnügen, seine Hände ruhten auf dem Tisch, der kleine Finger seiner linken Hand bewegte sich im Takt des Beats auf und ab.
    Ein paar Minuten später war der Spuk auch schon wieder vorbei. Tony griff zu seinem vollen Glaskelch und leerte den teuren Champagner in einem Zug.  
    Das Volk verteilte sich wieder im Club, rund um die Tafelrunde des Weißrussen herrschte ein vergnügtes Treiben wie vor dem Auftritt. Tony und seine Crew spielten brav mit und verbrachten einen angenehmen Abend mit dem Großfürsten der slowakischen Unterwelt, der gemessen an seinem Club eine Vorliebe für gepflegten Diabolismus hegte. Unter die Eingeweihten in der Nähe der Tafel mischten sich ständig ein paar neue Gesichter, es gab allerdings eine klar ersichtliche Sicherheitszone um Kranyeks Epizentrum. Dafür sorgten die beiden Königswächter, die sich selbst vor LJ nicht hätten verstecken müssen.
    Eine der anwesenden Personen, eine Frau auf der anderen Seite des langen Tisches, fiel Tony speziell ins Auge. Sie trug ein dunkelblaues Kleid, ihr wallendes dunkelbraunes Haar offen, es bewegte sich hin und her, wenn sie lachte. Sie schäkerte mit einem der anderen Gäste. Sie hatte Tony den Rücken zugedreht.  
    Nicht zu verachten, dieser Hintern. Moment! Jetzt dreht sie sich um. Hübsch. Aber … mich trifft der Schlag! Das ist doch die Blonde! Hier in Bratislava?

Weitere Kostenlose Bücher