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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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gibt hier gleich im Anbau an das Hotel ein Einkaufs-Center. Würde vorschlagen, Sie lassen sich mal neu ausstaffieren.»
    «Werde ich machen. Wie sieht unser Plan aus?»
    Takeda begann mit seinen Ausführungen. «Ich habe mich auf der Reise hierher noch einmal genauer mit diesem Kranyek befasst und ein paar Quellen angezapft. Sein Club ist nur für Gentlemen mit gehobenem Einkommen zugänglich. Und nur für Members. Ich bin bereits gestern angereist und habe mir die Mitgliederliste besorgt. Einer der Herren, der Direktor einer in Bratislava ansässigen US-Firma, war so freundlich, mir seine Memberkarte zu überlassen. Mit etwas Nachdruck zwar, aber er ließ sich letztlich doch überreden. Die Karten tragen keinen Namen, sondern eine Nummer. Es gibt gesamthaft über 450 Members, ich denke nicht, dass die Türsteher jeden einzelnen persönlich kennen. Und dessen Mitgliedsnummer. Falls doch – mit diesem Restrisiko müssen wir leben.»
    Havering frohlockte. «Hervorragend! Das nenne ich ganze Arbeit.»
    Tony staunte, wie alle anderen im Raum. Dieser Asiate mit dem mysteriösen Aufgabenbereich hatte echt was drauf. Aber wie genau er an die Memberkarte gekommen war, wollte eigentlich niemand so genau wissen.
    Havering ergriff das Wort. «Ich würde vorschlagen, wir gehen folgendermaßen vor: Tony übernimmt die Rolle des Members, Naoto mimt seinen Geschäftspartner aus Hongkong. Vince geht als Tonys Assistent durch, und ich werde als Dolmetscher auftreten. So sollten wir ohne Probleme reinkommen. Später im Verlauf des Abends werden wir Kranyek eine Nachricht zukommen lassen. Ich denke dass sich der Begriff Heaven’s Gate als Codewort dafür eignen sollte, zusammen mit der Bitte um eine private Audienz. Wenn er damit nichts anfangen kann, sind wir eh an der falschen Adresse.»
    Tony war bleich geworden, seine Stimme klang leicht zittrig. «Verstehe. Führt wohl kein Weg drum herum, aber ganz koscher ist mir die Sache nicht. Was, wenn er uns gleich auf der Stelle umlegen lässt? Offiziell weiß ja niemand, was es mit diesem Begriff auf sich hat.»
    Havering war sich seiner Sache ziemlich sicher. «Ja, aber wir wissen inzwischen dass der Code in einem direkten Zusammenhang mit der Totenbrigade steht. Falls Kranyek eine Verbindung zur Phy herstellen kann oder irgendwas über die Sache weiß, wird er uns privat empfangen. Und als guter Geschäftsmann wird er annehmen, dass wir ihm einen Deal vorschlagen oder ihn um eine Gefälligkeit bitten wollen. Neugierig wie er ist, wird er uns einen Termin geben.»
    Tony stutzte. «Sagen Sie mal, Ryan, haben Sie eine hellseherische Gabe, oder klingt das nur so?»
    «Ich habe die Zeit seit dem Marson-Zwischenfall ebenfalls für ein paar Recherchen genutzt. Ein guter Freund hat mir Zugang zum Archiv-Netz meiner Behörde verschafft. Keine Angst, dem Mann kann ich trauen. Außerdem geschah der Zugang anonymisiert. Was ich in Erfahrung gebracht habe, legt den Schluss nahe, dass uns Kranyek empfangen wird.»
    Takeda wandte sich vom Fenster ab, wo er gestanden hatte, und öffnete seine Arme in einer galanten Geste. «Meine Herren, ich schlage vor, wir treffen uns zum Essen um 19 Uhr in der Lobby. Ich weiss ein exzellentes Restaurant hier in Bratislava. Gestatten Sie mir die Ehre, Sie alle einzuladen! Bevor man in die Schlacht zieht, ist ein ordentliches Mahl das Wichtigste. Herr Tony-San hat richtigerweise vor ein paar Tagen festgestellt, dass wir dieses Unterfangen nur gemeinsam erfolgreich bestreiten können, oder gar nicht. Ich habe mir dies ausgiebig überlegt, und zähle auf Ihr Vertrauen. Auch auf Ihres, Herr Vince-kun.»
    «Alles klar, Samurai. Werfen wir uns n’paar Sushi hinter die Fichte. Aber von mir aus könnten wir endlich mal auf Du umstellen, ist ja voll anstrengend mit diesem ewigen höfischen Getue. Meine Name is Vince und nich irgend so ’n Kuhn.»
    Havering und Tony lachten, und sogar der Asiate ließ sich zu einem Schmunzeln hinreißen.

    7

    Das Essen in der modernen japanischen Lounge hatte fantastisch geschmeckt. Ihr Tisch stand im hinteren Teil des Lokals. Trennwändchen waren aufgestellt worden, die reich gedeckte Tafel befand sich wie in einem eigenen kleinen Raum. Es roch nach feinen Gewürzen und Jasmintee.  
    Etwas merkwürdig war’s schon. Kein einziger Gast außer uns. Na ja, das Lokal hatte auch nicht so viele Tische, vielleicht einfach nicht so viel los. Vielleicht kennt Naoto den Besitzer persönlich. Ein außergewöhnlicher Mann, dieser Japaner. Auf

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