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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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auf der Welt, als Ama je gedacht hätte. Die Insekten und die Ameisen behielt sie besonders im Auge, weil sie unbedingt herausfinden wollte, welche Arten beißen und möglicherweise töten würden. Wenn es eine Note in Insektenkunde gäbe, hätte sie gute Chancen auf eine Eins.
    Jared hatte ihr Blasenpflaster und ein extra Paar Socken gegeben. Während der ersten paar Kilometer hatten die Pflaster geholfen, aber an der Feuchtigkeit in ihren Wanderstiefeln merkte sie, dass die Blasen wieder angefangen hatten zu nässen.
    Nach acht Kilometern war sie hinter die Gruppe zurückgefallen, hatte die anderen beim neunten Kilometer aber erstaunlicherweise wieder eingeholt. Im gleißenden Licht der Nachmittagssonne standen sie dicht gedrängt auf einer Lichtung und sahen nach oben.
    »Was ist los?«, fragte Ama Maureen und setzte ihren schweren Rucksack ab.
    »Wir machen jetzt noch mal eine Pause, bevor der letzte Teil
des Marschs kommt. Da oben schlagen wir nachher unser Lager auf.«
    » Da oben?«
    »Da oben.«
    »Auf dem Berg ?«
    »Ja. Es ist zwar nur noch ein guter Kilometer, aber es geht steil bergauf.«
    Ama schossen sofort die Tränen in die Augen, und sie versuchte mit aller Macht, sie zurückzuhalten.
    Wie sollte sie diesen Berg jemals hochkommen?
    Sie presste die Lippen aufeinander, damit sie nicht zitterten, und blickte auf ihren Rucksack. Das würde sie niemals schaffen!
    Erschrocken sah sie, dass die anderen ihre Rucksäcke wieder aufsetzten.
    Nein! Doch nicht jetzt schon!
    Das war einer der vielen Nachteile, wenn man die Langsamste war: Immer wenn man endlich ankam, war die Rast schon wieder vorbei. Wenn sie jetzt noch etwas essen oder trinken wollte, würde sie den Anschluss verlieren und sich verirren. Sie würde die anderen nie mehr einholen.
    Noah sah sie an. »Alles in Ordnung?«
    Ama gab sich Mühe, gelassen zu wirken. »Ja, alles okay.«
    »Brauchst du Hilfe?«
    »Nein, es geht schon«, würgte sie hervor.
    Gleich würde sie losheulen. Sie konnte die Tränen unmöglich länger unterdrücken.
    »’tschuldige«, murmelte sie und drehte sich weg, stolperte auf eine Gruppe dicht beieinanderstehender Bäume zu und ging einfach immer weiter, bis man sie nicht mehr sehen oder hören konnte.
    Sie weinte nur so lange, bis sie sich wieder im Griff hatte.

    Als sie wieder auf die Lichtung kam, war die Gruppe schon aufgebrochen und wanderte im Gänsemarsch den Serpentinenweg hinauf. Ama sah sich nach ihrem Rucksack um, konnte ihn aber nirgends finden. Panik stieg in ihr auf. Wo war er? Sie hatte ihn doch hiergelassen, oder?
    Oh nein!
    Ohne ihren Rucksack war sie völlig aufgeschmissen! Was sollte sie ohne ihren Schlafsack tun, ohne Wäsche zum Wechseln, ohne ihr Wasser? Sie musste den Betreuern Bescheid sagen. Gab es eigentlich auch irgendetwas Schreckliches, das ihr auf dieser Katastrophen-Tour nicht passierte?
    Sie sah zum Berg hin, wo die anderen unbeirrt immer höher stiegen. Als sie die Gruppe mit zusammengekniffenen Augen musterte, fiel ihr auf, dass der Große ganz vorn nicht einen Rucksack trug, sondern zwei.
    Noah.
     
     
    »Hast du die neuen Kellner schon gesehen?«, fragte Bryn am nächsten Nachmittag, als Jo aus der Küche kam, das Gesicht feucht und rot vom Dampf des Geschirrspülers.
    »Nein. Warum?«
    »Das merkst du dann, wenn du die zwei siehst. Vor allem den einen.« Bryn zog vielsagend die Augenbrauen hoch.
    Im Laufe des Sommers nahm der Gästestrom stetig zu; um den Andrang zu bewältigen, stellte das Surfside fast jedes Wochenende zusätzliche Kellner ein.
    »Am Independence Day ist es am allerschlimmsten«, hatte Caroline, die schon seit vielen Sommern hier jobbte, Jo erklärt. »Ab August flaut es dann langsam ab. Dann fangen die Kellner aus Langeweile an, sich zu streiten, und hören entweder von selbst auf oder werden rausgeschmissen.«

    Jo bezweifelte, dass die beiden neuen Kellner besonders spektakulär waren, aber sie fand es irgendwie lustig, wie verrückt Bryn nach Jungs war.
    »Hast du den neuen Kellner schon gesehen?«, fragte Megan etwas später, als sie sich vor Beginn der Spätschicht mit einem Krabbenbrötchen an den Personaltisch setzte.
    »Nein. Warum fragt mich das eigentlich jeder?«
    Megan hob die Augenbrauen. »Weil er süß ist. Beide sind süß, aber der eine ganz besonders.«
    Jo nahm sich auch eine Brötchenhälfte und biss hinein. »Ich mach mir nichts mehr aus süßen Jungs«, sagte sie mit vollem Mund.
    Megan sah sie belustigt an. »Echt?«
    »Echt.«
    »Bist du

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