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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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ihr stumm viel Glück. Plötzlich musste sie an all die vielen Sonntagnachmittage denken, die sie auf dem Fußballplatz verbracht hatte, um Jos Mannschaft anzufeuern. Sie hatte immer nur am Spielfeldrand gesessen und Grashalme ausgerissen, anstatt selbst zu spielen und sich ins Wettkampfgetümmel zu stürzen. Aus irgendeinem Grund war Ehrgeiz noch nie ihr Ding gewesen.
     
     
    Als Ama und die anderen am nächsten Morgen im Bus saßen, der sie zum Flughafen brachte, händigte Jared jedem von ihnen die Teilnahmebescheinigung aus, auf der die Note stand.
    Ama nahm ihre mit zitternden Händen entgegen. Es ist egal, was draufsteht. Du weißt, was du geleistet hast. Das zählt mehr als jede Note.
    Als sie es schließlich wagte, auf die Bescheinigung zu schauen, konnte sie im ersten Moment kaum fassen, was sie sah. Sie hatte eine Eins bekommen! Eine Eins! Sie hätte fast laut herausgelacht - vor Glück und vor Überraschung. Die Eins sah so hübsch aus wie immer, aber irgendwie auch blasser und dünner als die Einsen, die sie sonst bekam - so als wüsste sie, dass es diesmal nicht um sie gegangen war.
    Ama ging durch den Mittelgang nach hinten und setzte sich neben Jared.
    »Ich war doch bestimmt die schlechteste Teilnehmerin, die ihr je hattet. Warum habt ihr mir eine Eins gegeben?«
    Jared lachte. »Kann schon sein, dass du am wenigsten Ahnung vom Wandern und vom Klettern hattest. Aber wenn man bedenkt, wie anstrengend die Wanderung für dich war und
wie oft du deine Angst überwinden musstest, dann hast du die Eins auf jeden Fall verdient.«
    Ama strahlte.
    Jared beugte sich zu ihr. »Behalt das jetzt bitte für dich - aber wir geben eigentlich immer allen eine Eins«, sagte er leise.
    »Was?«
    »Ja. Allen, die bis zum Ende durchhalten.«
     
    Als der Bus auf den Flughafenparkplatz einbog, sah Ama zu ihrer Überraschung, dass dort zwei weitere Busse mit »Ab in die Wildnis!«-Logo parkten.
    Bei den Jugendlichen, die jetzt aus den Bussen stiegen, waren auch einige Schwarze dabei; in der einen Gruppe mindestens drei, in der anderen sogar vier.
    Dann war sie also gar nicht die Einzige gewesen. Mit schlechtem Gewissen dachte sie daran, wie sie sich immer geweigert hatte, für die Fotos zu lächeln.
    Als Maureen ihr half, ihren Rucksack aus dem Kofferraum zu hieven, konnte sie nicht anders - sie musste sie einfach danach fragen.
    »Warum hat man mich eigentlich nicht einer von den anderen Gruppen zugeteilt?« Sie zeigte auf die beiden Busse.
    »Wie meinst du das?«
    »Na, als die Gruppen eingeteilt wurden, warum hat man mich nicht mit anderen Schwarzen zusammengesteckt?«
    Maureen zuckte die Achseln. »Wir haben keine Ahnung, welche Hautfarbe unsere Teilnehmer haben. Wir haben gar nicht gewusst, dass du schwarz bist.«
     
     
    Polly versuchte, so mondän und verführerisch über den Laufsteg zu gehen, wie man es ihr beigebracht hatte, aber sie
konnte in den hohen Schuhen nicht gut laufen und fand, dass das hautenge, schräg geschnittene Kleid, dass Jackie für sie ausgesucht hatte, eher aussah wie ein schlecht sitzendes Eislaufdress.
    Der kurze Rock klebte an ihren nackten Beinen, und sie hätte ihn gern zurechtgezupft, aber dann hätte sie womöglich ihr Gleichgewicht verloren und wäre zwischen die Fotografen gestürzt.
    Blitzlichter flammten auf, die Schweinwerferkegel rotierten und aus den Boxen hämmerten laute Beats.
    Als Polly auf wackligen Füßen am Ende des Laufstegs angekommen war und ihre Pose vollführte, beleuchtete ein Spotlight plötzlich ein ihr sehr vertrautes Gesicht. Es war Dia.
    Dia, die gesagt hatte, sie würde nicht kommen, war doch gekommen. Dia, die sich eigentlich heute Nachmittag mit ihrem Galeristen hatte treffen wollen.
    Polly spürte, wie ihre mühsam bewahrte Fassung zu bröckeln begann.
    Dia war noch nie zu irgendeiner Veranstaltung gekommen, die Polly wichtig gewesen war, aber heute war sie hier.
    Sie klatschte begeistert, und Polly musste sich sehr beherrschen, dass sie ihr nicht zuwinkte. Auf dem Rückweg geriet sie fast ins Stolpern. Sie wollte den Laufsteg so schnell hinter sich bringen, dass sie völlig vergaß, dass sie eigentlich mondän und verführerisch aussehen sollte. Sie ging zu schnell, knickte mit einem der schwindelerregend hohen Absätze ein und konnte sich erst in letzter Sekunde fangen. Die Show sollte endlich vorbei sein - sie wollte nur noch zu Dia.
    Kaum war sie durch den Vorhang geschlüpft und dem gaffenden Publikum entkommen, kämpfte sie sich durch das Chaos hinter

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