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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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Empfang und schwenkten sie auf dem Weg zurück wie eine Trophäe. Polly sah, dass auf jeder Liste mindestens fünf Namen standen, auf einer sogar ungefähr zwanzig. Alle Mädchen drängelten sich um die Glücklichen und versuchten, einen Blick auf die Namen der Agenturen zu erhaschen.
    Polly überlegte, was sie tun sollte, wenn sie überhaupt keine Liste bekäme. Würde sie dann einfach zurück in ihr Hotelzimmer gehen, ihre Sachen packen und heimfahren? Sie versuchte, den Grad ihrer Enttäuschung einzuschätzen, musste aber immer wieder an den Streit zwischen Geneviève und ihrer Mutter denken.
    Immer mehr Mädchen strömten nach vorne, immer mehr Listen wurden ausgehängt, mal längere, mal kürzere. Bei einem Mädchen füllten die Namen das komplette Blatt und gingen sogar auf der Rückseite noch weiter. War sie die Gewinnerin, die den Einkaufsgutschein bekommen würde und die Fotostrecke machen und an der Supermodel -Show teilnehmen durfte?
    Polly versuchte sich vorzustellen, dass sie dieses Mädchen wäre, aber es gelang ihr nicht. Wieder fragte sie sich, ob ihre Mutter auf sie wartete.
    Als ihr Name aufgerufen wurde, fühlte sie sich im ersten Moment gar nicht angesprochen. In dieser Umgebung klang ihr eigener Name ganz fremd.
    »Polly!« Mandy sah sich nach ihr um und hielt aufmunternd den Daumen in die Höhe.
    Sie stolperte nach vorn und nahm von Karens Assistentin das zusammengefaltete Blatt entgegen.
    »Gut gemacht«, sagte sie.
    Plötzlich hatte Polly Angst, das Blatt auseinanderzufalten.

    Waren die Listen der anderen Mädchen auch gefaltet gewesen? Sie wünschte, sie wäre einen Kopf größer als die anderen, statt einen Kopf kleiner, weil jetzt alle auf ihre Liste schauen konnten. Größere Menschen hatten eindeutig mehr Privatsphäre. Vorsichtig faltete sie das Papier auseinander und warf einen ängstlichen Blick darauf.
    Da stand ein Name. Da stand ein Termin. Nur einer, aber das Blatt war nicht leer.
    Sie hielt das Blatt fest umklammert und ging zu einem Stuhl. Als sie es wieder auseinanderfaltete, war es feucht und zerknittert. Um vierzehn Uhr zehn hatte sie einen Termin mit Rod Meyers in Konferenzraum 4.
    War das ein Talentscout? Oder ein Redakteur? Arbeitete er für eine der großen Agenturen, von denen die anderen Mädchen gesprochen hatten?
    Vielleicht irrten sich Geneviève und ihre Freundin. Vielleicht sah Rod Meyers in ihr etwas, das Geneviève und die anderen nicht gesehen hatten.
    Sie hatte einen Termin.
    Nur einen.
    Aber einer war unendlich viel mehr als keiner.
     
     
    Zu ihrer eigenen Überraschung stiegen Ama Tränen in die Augen, als sie sich von den anderen Teilnehmern ihrer Gruppe verabschiedete, und sie hoffte, dass keiner etwas davon mitbekam. Bei Maureen war es besonders schlimm, aber sie hatte sogar bei Carly einen Kloß im Hals. Sie versprach, mir ihr in Verbindung zu bleiben, und meinte das auch ehrlich. Jetzt wo sie wusste, dass Carly nicht mit Noah rumgemacht hatte, fand sie es gar nicht mehr so schlimm, dass sie es ansonsten bei fast jedem der Jungen probiert hatte.

    Noah gab ihr zum Abschied einen Kuss, obwohl alle anderen um sie herumstanden. Ama sah, wie Maureen lächelte, und wurde rot.
    »Mail mir, sobald du zu Hause bist, ja?«, flüsterte er, und sein warmer Atem an ihrem Ohr verursachte ihr Gänsehaut.
    »Mach ich!«
     
    Als Ama später im Flugzeug saß, lehnte sie sich angenehm erschöpft in ihrem Sitz zurück. Wie sauber und gepflegt hier alles war! Sie dachte an ihre Eltern, an Bob und an Esi und freute sich riesig auf zu Hause. Und immer wieder wanderten ihre Gedanken auch zu Jo und Polly.
    Ama spannte die Muskeln ihrer Oberschenkel an und war stolz, wie viel kräftiger sie im Vergleich zu vorher waren. Sie betrachtete die pastellfarbenen Ballerinas an ihren Füßen. Seit Wochen hatte sie sich darauf gefreut, endlich wieder ihre Lieblingsschuhe anziehen zu können, aber jetzt kamen sie ihr auf einmal viel zu modisch und unpraktisch vor.
    Verwundert über sich selbst stand sie auf und öffnete das Gepäckfach über ihrem Sitz. Sie machte ihren Rucksack auf, holte die Wanderstiefel heraus und zog sie an. Sie konnte einfach nicht stillsitzen, stand auf und lief in ihren Wanderstiefeln im Gang auf und ab. Sie brannte darauf, jemandem von Noah zu erzählen und vom Abseilen und von Carly und Maureen und von der Aussicht von dem Felsen und immer wieder von Noah.
    Aber dieser Jemand war nicht Grace. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sie nach ihrer Rückkehr als Erste

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