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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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eingeholt.
    »Unglaublich«, sagte Joe, als er aus seinem Wagen stieg.
    »Woher wussten Sie, dass die hier sind?«, fragte der Ranger vom Forest Service, der sich als Hauser vorgestellt hatte.
    »Ich kenne da in Utah einen Jagdführer«, erwiderte Sam. »Er verdient Unsummen damit, dass er reichen, arroganten Jägern begehrte Tiere vor die Flinte führt. Außerdem kam mir plötzlich in den Sinn, dass Ford wohl kaum mit einem Bären auf der Ladefläche durch den Ort fahren würde.«
    »Das zeugt von echtem Unternehmergeist.« Arnie ging die Käfige entlang. »Von den begehrten Tieren immer eins in der Hinterhand haben – dann muss man es nur noch rauslassen und den Jäger auf seine Fährte ansetzen. Und da das hier Wald ist und keine Jagdranch in Texas, wird einen der Jäger für einen Wahnsinnsspurenleser halten.« Er lachte. »Brillant, Garrett«, brüllte er in Richtung Joes Pick-up.
    »Arschloch«, brüllte Ford zurück.
    »Das ist ein Verbrechen«, sagte Sam genervt.
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, widersprach Arnie. »Er hätte die Tiere bestimmt nicht vor Beginn der Jagdsaison getötet. Die für Bären beginnt in einer Woche.« Er warf Hauser einen Blick zu. »Gibt es ein Gesetz, das es verbietet, Tiere auf dem Gebiet des Forest Service einzusperren?«
    »Keine Ahnung.« Hauser kratzte sich am Kinn. »Vielleicht lässt sich irgendwas mit fehlender Genehmigung für kommerzielle Verwertung deichseln.«
    Sam ging zu einem Heuhaufen, den sie unter einer Plane entdeckt hatte, und warf dem Hirsch und den Bergziegen Heu in den Käfig. Hungrig machten sich die Tiere darüber her.
    »Sollen wir sie rauslassen?«, fragte Hauser.
    »Aber nicht hier, sondern im Nationalpark«, erwiderte Sam.
    Arnie runzelte die Stirn. »Wir wissen nicht, woher die sind. Der da« – er deutete auf den Hirsch – »würde eine prima Hutgarderobe abgeben.«
    Jetzt hätte auch Sam am liebsten »Arschloch!« gebrüllt.
    »Bis zum Beginn der Jagdsaison ist es noch eine Weile hin«, sagte Joe leise und legte ihr die Hand auf den Arm. »Bis dahin könnten sie längst im Park sein.« Zu Hauser gewandt fuhr er fort: »Können wir das auf morgen verschieben? Das hier ist ein Tatort. Wir müssen tagsüber noch mal herkommen und Fotos machen und Notizen für einen Bericht. National Park Service und Forest Service sind gleichermaßen zuständig. Vielleicht müssen wir sogar die Naturschutzbehörde informieren.«
    Sam schüttete eine Portion Hundefutter in den Bärenkäfig und gab, da sie nichts anderes Brauchbares entdecken konnte, auch dem Puma davon. Sie vergewisserte sich, dass alle Tiere genügend Wasser hatten, sah noch einmal nach, wie es Raider ging – er atmete jetzt etwas tiefer – und dann fuhren sie alle wieder im Konvoi los.
    Als Sam bei der Unterkunft des Wegetrupps ankam, schwankten sowohl sie als auch Raider nur noch hin und her. Sie vor Müdigkeit und der Bär von den Nachwirkungen des Betäubungsmittels. Immer wieder versuchte Raider, auf die Beine zu kommen, fiel aber jedes Mal auf die Seite, wo er zitternd vor Anstrengung liegen blieb.
    »Ganz ruhig, Kumpel«, murmelte Sam. »Bei mir bist du in Sicherheit.« Vorsichtig öffnete sie die Käfigtür, gerade weit genug, um einen Eimer mit Wasser hineinzuschieben. Dann warf sie eine Plane über den Käfig, um Raider vor dem Regen zu schützen.
    »Schlaf gut.« Sie selbst würde mit Sicherheit gut schlafen. Es fühlte sich prima an, wenigstens etwas zu einem befriedigenden Ende gebracht zu haben. Die Paintball-Spinner liefen noch immer frei herum, das C4 war nicht wieder aufgetaucht, Caitlin Knights Mörder war noch immer nicht gefasst und Lisa Glass’ Tod blieb ein Rätsel. Aber der Bärenwilderer würde die heutige Nacht hinter Gittern verbringen.
    In der Küche schmierte sie sich ein Erdnussbutterbrot, dann wusch sie sich im Badezimmer den schlimmsten Dreck ab und schlüpfte ins Mädchenschlafzimmer. Sie zog sich gerade das T-Shirt aus, als Raider einen lauten Schrei ausstieß.
    Maya schoss in ihrem Bett hoch. »Was zum Teufel war das denn?«
    »Pscht«, murmelte Sam. »Das ist ein Bär. Er ist auf meinem Pick-up eingesperrt.«
    »Ein Bär, na klar. Wieso bin ich da nicht gleich draufgekommen?« Maya sank auf die Matratze zurück. »Nur ein stinknormaler Tag hier in Disneyland.«

24
    Als Sam am nächsten Morgen in die Küche kam, lagen dort zwei Zettel. Haustiere nicht erlaubt , von Tom Blackstock geschrieben, und ein Pfeil, der auf einen versiegelten Umschlag zeigte. Und ein

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