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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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gestolpert war, und auch, auf welcher Seite der Grenze zwischen Forest Service und Nationalpark sie jetzt lag.
    Das Gesetz von 1872 hatte offensichtlich einige kleinere Veränderungen erfahren, aber sie schienen nicht viel bewirkt zu haben. Eine Gesetzesnovelle aus dem Jahr 2007 legte die Abgaben für neue Schürfgenehmigungen auf 8% und für alte auf 4% fest, außerdem wurde mit der Novelle ein Fonds für Säuberungsarbeiten geschaffen. Davor hatte es weder Abgaben noch Schutzmaßnahmen gegeben, obwohl das Bureau of Land Management den Wert der abgebauten Mineralien allein für das Jahr 2000 auf 982 Millionen Dollar schätzte.
    Als Nächstes stieß sie auf eine Karte der Staaten im Westen der USA. Punkte markierten Hunderttausende von aufgelassenen Minen, dazwischen lagen grau schraffierte Gebiete, die mit Mineralien verunreinigtes Wasser anzeigten. Große Teile von South Oregon und ein gutes Drittel von Kalifornien verschwanden fast unter Punkten und grau schraffierten Flächen. Der gesamte Staat Nevada war mit Punkten übersät und grau schraffiert. Utah, Arizona, West-Montana und ein großer Teil von Idaho schienen ebenfalls Katastrophengebiete zu sein. Und die obere Hälfte des Staates Washington sah aus, als litte sie heftig unter Masern. Eine ganze Reihe dieser Flecken lagen nicht weit von ihrem jetzigen Standort entfernt. Die Karte trug das Datum 2002. Eine Anmerkung besagte, dass zwei von fünf Wasserscheiden in den bezeichneten Gegenden durch Minen verseucht worden waren. Meine Güte! Bei dem derzeitigen politischen Klima, wo sich der Staat aus möglichst vielen Bereichen zurückzog, und dem Wirtschaftsabschwung, der seit Erstellung der Karte stattgefunden hatte, war eine Säuberung der meisten dieser Gebiete unwahrscheinlich.
    Sie presste die Zähne aufeinander. Bundesland gehörte eigentlich allen Amerikanern. Man hatte die Öffentlichkeit also seit mehr als einem Jahrhundert ausgenommen, und dafür durfte sie jetzt auch noch die Säuberungsaktionen bezahlen. Statt ihr Foto in Großaufnahme zu zeigen, sollten die Medien lieber einen Bericht über diese Gräueltat bringen.
    Ihr Kopf schmerzte, allerdings mehr vor Wut als von der erst zwei Tage alten Wunde. Sam fuhr den Computer herunter, stand auf und ging ans Fenster, um in die Dunkelheit hinauszustarren.
    Ihr schwirrte der Schädel. Wilderer, Minen, Brandstiftung. Entführung? Was war vor zwei Nächten am Marmot Lake passiert, und welche Bedrohungen lauerten noch dort? Zurzeit kannte sie die Gegend besser als irgendjemand sonst. Sie hätte Schuler gar nicht beachten und das Gebiet am späten Nachmittag selbst erkunden sollen. Sobald es morgen hell wurde, würde sie da draußen sein und nach Hinweisen suchen.
    Nicht nur ihr Kopf schmerzte, auch die Stiche im Mund brannten wieder. Wenn Chase doch hier wäre, um ihr den Nacken zu massieren! Sie fuhr mit dem Finger über ihre Lippen und versuchte sich zu erinnern, wie sich sein Kuss angefühlt hatte. Stattdessen spürte sie nur die rauen Fäden.
    War er in Seattle oder auf dem Weg zurück nach Salt Lake? Sie griff nach ihrem Handy und gab seine Nummer ein, geriet aber sofort an den Anrufbeantworter.
    Das konnte alles Mögliche bedeuten: dass er in einer Besprechung saß, dass er gerade mit jemand anderem telefonierte oder dass er in eine Schießerei in einer dunklen Seitenstraße verwickelt war.
    »Chase, hier spricht Sam, Summer, wollte ich sagen.« Er nannte sie immer bei ihrem richtigen Namen und beharrte darauf, dass er perfekt zu ihr passe. Und so klang es auch, wenn er ihn aussprach. »Na ja, du weißt schon, wer. Ich wollte dir nur sagen, dass ich an dich denke und hoffe, du bist an einem sicheren Ort. Und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.« Sie drückte auf die Taste, mit der man das Gespräch beendete. Frustriert, dass sie nicht mit ihm hatte sprechen können.
    War seine Partnerin Nicole bei ihm oder war er auch gerade allein? Die Frage führte zu einem weniger angenehmen Gedanken: Chase, der mit einer Frau ausging, die deutlich eleganter war als Summer Westin. Sie malte sich aus, wie eine üppige Brünette in einem schwarzen Abendkleid aus Seide und mit hohen Schuhen den gerade am meisten angesagten Cocktail trank und mit Chase an einem Tisch mit weißer Tischdecke ein erlesenes Fischgericht einnahm.
    Weiße Tischdecken hatten Sam schon immer nervös gemacht. Sie fühlte sich wohler, wenn sie aus Blechtöpfen aß und auf Feuertürmen auf dem Boden schlief.
    Chase hatte angedeutet, der Feuerturm

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