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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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sei langweilig. Vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie die Brünette mit dem attraktiven Agent Perez gemeinsam lachte.
    Sam strich sich die gerunzelte Stirn glatt. Ihre Fantasie ging mal wieder mit ihr durch. Chase tauchte schließlich immer wieder bei ihr auf, oder etwa nicht? Und bisher hatte sich noch jede Frau, von der er gesprochen hatte, als FBI-Agentin oder als Mitglied seiner weitläufigen Familie aus Lakotas und Latinos entpuppt. Andererseits waren das eben nur jene Frauen, über die er sprach. Special Agent Starchaser Perez war ein Experte in Geheimhaltung.
    Chase nippte an seinem Blue Moon Pinot gris. Der Wein aus Oregon passte perfekt zu den Linguini mit Venusmuschelsauce. Beides hatte Nicole ausgewählt. Selbst in den winzigsten Käffern wie dieser Fähranlegestelle auf der Kitsap-Halbinsel entwickelte sie einen detektivischen Spürsinn, mit dem sie zuverlässig das beste Essen und die besten Getränke auftrieb, die sie sich mit ihrem schmalen FBI-Spesenkonto leisten konnten.
    »Wohin fahren wir jetzt? Was würdest du vorschlagen?« Nicoles seidiges rotbraunes Haar fiel nach vorne, als sie den Kopf senkte, um einen Schluck Wasser zu trinken.
    Zwischen ihren Tellern lagen eine auseinandergefaltete Karte, Kopien von Polizeiberichten, Computer-Ausdrucke und Presseerklärungen von den Außenbüros des FBI in Salt Lake und in Seattle.
    »Trotz der Tatsache, dass sich dieser Einsatz als Zeitverschwendung erwiesen hat, denke ich, dass das Muster an sich noch immer stimmt. Kleine Städte mit viel Geld und wenig Polizei. Ablenkungstaktik kurz vor dem Raubüberfall. Ich bin für La Conner.« Er deutete auf den entsprechenden Punkt auf der Karte von Washington. »Kleine Stadt, viele wohlhabende Bürger und Urlauber. Fast die gesamte Polizei zurzeit des Bankraubs mit einer Bombendrohung an der örtlichen Highschool beschäftigt.« Er schob seiner Partnerin die Karte hin und machte sich wieder über seine Linguini her.
    Nicole nickte. »Einverstanden. Ich rufe Seattle an und sage Bescheid, dass wir auf dem Weg dorthin sind. Schmecken dir die Nudeln?«
    »Super ausgewählt.«
    Chase hatte seine Kindheit in Reihenhaussiedlungen in Montana und Idaho verbracht. Mit seiner Lakota-Mutter, seinem mexikanisch-amerikanischen Vater, den Brüdern und Schwestern und all den Verwandten seiner Eltern war sein Zuhause fröhlich und anregend gewesen. Allerdings nie ordentlich und selten ruhig. Er hatte immer davon geträumt, eine elegante, gebildete Frau mit einem guten Gehalt zu heiraten. Beide würden sie interessante Berufe haben und ein Heim, das als ruhiger, kultivierter Rückzugsort diente. Sie würden über Bücher reden und zu Lesungen und Konzerten gehen.
    Vermutlich war es eine Lektion in Demut, dass man ihm genau solch eine Frau als Partnerin zugeteilt hatte. Wenn man Nicole sah, konnte man glauben, FBI-Agent sei ein völlig lockerer Job. Er hatte in den letzten sechs Jahren viel von ihr gelernt. Außerdem schien sie auch ein glückliches Familienleben zu haben, zumindest lag auf dem Gesicht ihres Mannes beständig ein Lächeln. Aber auf Chase hatte Nicole nie die geringste sexuelle Anziehungskraft ausgeübt.
    Er trank noch einen Schluck von seinem Pinot gris. Wie konnte es angehen, dass dieser großartige Wein nicht einmal ansatzweise so gut schmeckte wie der billige Chianti, den er gestern Abend mit Summer getrunken hatte? Wenn er bei ihr war, hatte das immer so etwas so Erfrischendes. Eigentlich lächerlich, wenn er sich das recht überlegte, schließlich schienen sie, wenn sie zusammen waren, immer nur durch den Wald zu stolpern oder durch Stromschnellen zu waten.
    Wie hatte er sich bloß mit einer Frau einlassen können, die auf Feuertürmen übernachtete und in der Wildnis ihr Geld verdiente? Hatte er sie jemals ohne Schmutz oder Kratzer oder blaue Flecken im Gesicht gesehen? Dieser verdammte Greg Jordan! Wäre er doch bloß ein paar Stunden später beim Feuerturm aufgekreuzt!
    »Chase?«
    Er sah hoch.
    Nicole runzelte die Stirn. »Du denkst schon wieder an sie , stimmt’s?«
    Es war beschämend, wie leicht seine Partnerin ihn durchschaute.
    »Wie lange spielt ihr beide dieses Spiel jetzt schon? Fast ein Jahr, oder? Mach endlich Nägel mit Köpfen, Partner. Lad sie mal zu einem romantischen Urlaub ein.«
    Chase schnaubte verächtlich. »Klar. Weil das ja die letzten Male so toll geklappt hat.«
    Letztes Jahr im November hatte er mit ihr wegfahren wollen, aber dann hatte das FBI Nicole und ihn nach Boston geschickt,

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