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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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wohl als Zeichen seiner Missbilligung zu werten.
    »Westin, Sie müssen morgen früh von sieben bis neun an Lisas Bett sitzen. Die anderen haben zu dem Zeitpunkt eine Besprechung. Sie können ja länger arbeiten, um die Stunden wieder reinzuholen. Auf Ihrer Mailbox habe ich diese Nachricht ebenfalls hinterlassen.«
    Sam zog einen Flunsch. Verdammt! Würde sie also doch nicht bei Tagesanbruch am Marmot Lake sein! Hoyles Nachricht war noch nicht zu Ende. »Falls einer von Ihnen beiden mehr über Lisa weiß, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, den Mund aufzumachen. Die Notfallkontaktnummer, die wir von ihr in den Unterlagen haben, stimmt nicht. Und Lindstrom, noch mal zu der Besprechung morgen: Versuchen Sie, ausnahmsweise mal pünktlich zu sein. Sie beginnt um 7 Uhr 45, nicht um acht und auch nicht um 8 Uhr 15.«
    Sam löschte die Nachricht. Während sie Mack einen Zettel schrieb, begann ihr Handy sein unverwechselbares Wolfsgeheul. »Westin«, meldete sie sich.
    »Hallo, meine Kleine.«
    Sie war überrascht, Mark Westins Stimme zu hören. Normalerweise rief er immer sonntagnachmittags an.
    »Hallo, Dad.«
    »Ich habe noch gelesen, bevor ich ins Bett gehen wollte, und dann fiel mir plötzlich ein, dass ich dich anrufen könnte, jetzt, wo du auch über Handy erreichbar bist.«
    Na prima. Die ganze Woche überlegte sie sich unverfängliche Gesprächsthemen für Sonntag, und jetzt wollte er auch zu anderen Zeiten anrufen? Das Handy hatte sie nur aus geschäftlichen Gründen gekauft, aber es zu besitzen, hatte durchaus auch Nachteile.
    »Du kommst doch zu der Hochzeit, nicht wahr?«
    »Die würde ich auf keinen Fall verpassen wollen.« Wobei eine konventionelle Hochzeit in der Augusthitze von Kansas nicht gerade das war, worauf sie sich freute, auch wenn es allmählich Zeit wurde, dass ihr Vater und seine »Bekannte« sich das Jawort gaben. Im Westen von Washington konnte man leicht vergessen, dass im Rest des Landes der Sommer gerade zu seiner Höchstform auflief. Gestern hatte sie die Temperaturangaben in der Zeitung verglichen: Seattle 22 Grad, Wichita 37. Sie fühlte sich schon ganz matt, wenn sie nur daran dachte, in diese Hitzehölle zu fliegen.
    »Und vergiss nicht, Zola möchte, dass du schon ein paar Tage früher kommst. Sie hat dir ein Kleid genäht, aber sie sagt, du musst es noch anprobieren. Ich weiß ja, wie ihr Frauen seid.«
    Sam gruselte es bei dem Gedanken an eine lavendelfarbene Chiffonkreation mit Spaghettiträgern, die ihre zur Hälfte gebräunten, muskulösen Arme entblößen und den Damen der Kirche reichlich Anlass zur Kritik liefern würde. »Ich habe einen Flug für den 20. August gebucht, Dad, wir werden also genug Zeit haben. Ist Zola auch da?«
    »Natürlich nicht, Summer. Hier ist es schon nach zehn.«
    Sie kam sich vor wie ein geiler Teenager, nur weil sie angenommen hatte, seine Verlobte könne so kurz vorm Zubettgehen noch bei ihm sein. Er war immer ein Meister darin gewesen, sie mit wenigen Worten zurechtzuweisen. »Ich weiß, dass es schon spät ist, Dad. Richte ihr jedenfalls aus, dass ich am 20. August komme.«
    »Sag mir deine Flugnummer. Wir holen dich ab.«
    »Ich bin gerade nicht zu Hause, Dad, und ich habe sie auch nicht bei mir.«
    »Dann gibst du sie mir später.«
    »Nein, Dad, es ist zu weit bis Wichita. Ich nehme mir einen Mietwagen.« Sie würde verrückt werden, wenn sie dort ohne Fahrzeug festsäße. Mit einem Auto konnte sie wenigstens zum See fahren und den Mond anheulen, falls ihr danach zumute war. »Mein Flieger kommt um die Mittagszeit an, also sollte ich so gegen drei da sein.«
    »Wenn du dir sicher bist, dass ich nicht kommen soll …«
    »Ganz sicher, Dad. Das ist viel zu umständlich.« Das unangenehme Schweigen, das nun entstand, wurde nur von statischem Rauschen unterbrochen. Schließlich sagte sie: »Na, dann gute Nacht, Dad. Grüß Zola von mir.«
    »Mache ich, meine Kleine. Gute Nacht. Gott segne dich.« Er legte auf.
    Sie saß im Schneidersitz auf dem Teppich und lauschte noch einen Moment in die tote Leitung, bevor sie auf die Taste drückte, mit der man das Gespräch beendete. Immer schon hatte er ihr dieses Gefühl unausgesprochener Missbilligung vermittelt. Sie ging allmählich auf die 40 zu, hatte keinen Mann, keine Kinder, flatterte von einem merkwürdigen Job zum anderen und teilte sich ihre kleine Wohnung mit einem Schwulen. Sie wusste, Reverend Westin tat sich schwer, im Leben seiner Tochter etwas zu finden, das er seinen Freunden gegenüber auch nur

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