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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Kolumne über Abenteuer in der freien Natur.«
    Das war noch lange keine Zusage für Aufträge im Anschluss an die Konferenz. In der Öffentlichkeit zu reden, gehörte nicht zu ihren starken Seiten. Eigentlich waren all ihre Begegnungen mit einem Mikrofon und der Öffentlichkeit eine Katastrophe gewesen. Aber, argumentierte sie mit sich selbst, diesmal könnte sie sich vorbereiten. Und sie könnte wieder eine Rate des Kredits für ihr Haus abbezahlen. Was konnte bei einer Konferenz schon Schlimmes passieren? Die größten Bedrohungen waren vermutlich verkochter Lachs und wässriger Kaffee.
    Vielleicht würde The Edge ihr wider Erwarten tatsächlich weitere Angebote unterbreiten. Zumindest würde sie, wenn ihr Name mal wieder im Gespräch war, vermutlich ein paar Aufträge für Artikel bekommen, von Naturschutzorganisationen und vielleicht auch von ein paar auf Outdooraktivitäten spezialisierten Zeitschriften. Und Park Service und Forest Service und Bureau of Land Management hatten ebenfalls eigene Publikationen; vielleicht ließ sich da eine neue Einnahmequelle erschließen, sobald diese Organisationen sie mal kannten.
    »Ist der Vertrag denn nun unterwegs?«, hakte Best nach.
    Seufzend ergab sie sich in ihr Schicksal. »Sobald ich es zu einem Postamt schaffe.«
    »Fax ihn doch einfach.«
    »Na gut. Konkretisier das mit der wöchentlichen Kolumne. Und mach den Medien keine weiteren Versprechungen in Bezug auf meine Person.« Sie beendete das Gespräch. Das Telefon sang seine Melodie, mit der es eine Voice-Mail-Nachricht verkündete, und sie ließ die Nachricht abspielen.
    »Westin?« Hoyle klang noch missmutiger als sonst. »Wo bleiben die Berichte, um die ich Sie gebeten hatte?« Das war alles.
    Oha. Sie sollte wohl besser so schnell wie möglich zum Bezirksbüro fahren und als Erstes heute Morgen die Berichte tippen. Gleich nach einem Kaffee und einer Dusche. Kaum hatte sie das Handy hingelegt, heulte es schon wieder. Genervt drückte sie auf die Annahmetaste. »Ja?«
    »Vielleicht rufe ich lieber später noch mal an.«
    Sie lächelte, als sie die vertraute Stimme hörte. »Nein, schon okay, Blake. Ich hatte nur noch keinen Kaffee, und mein Handy heult dauernd, und im Wald treiben sich komische Typen rum, und Leute sterben …«
    »Noch mehr Leute? Ich habe heute Morgen in der Zeitung von dem armen Mädchen des Wegetrupps gelesen.«
    »Nein, also, noch mehr Leute nicht, denke ich.« Wie hatte sie das jetzt geschafft, Lisas Tod so belanglos klingen zu lassen? »Weswegen rufst du an?«
    »Ich will dir nicht noch mehr Kummer machen.«
    »Aber?«
    »Die Spüle in der Küche tropft.«
    »Meinst du, die Rohre unter dem Abfluss sind undicht? Oder läuft Wasser am Wasserhahn runter? Oder an der Dusche? Oder liegt es am Verbindungsstück zum Müllschlucker?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Du musst alles abtrocknen und dann nachsehen, woher das Wasser kommt.«
    Langes Schweigen. Schließlich sagte er: »Oder ich rufe einfach einen Klempner an.«
    Im ländlichen Kansas wussten die Leute, wie man etwas reparierte. Vor allem Männer wussten das. Einer ihrer Großväter hatte sogar alles selbst geschweißt, verdammt noch mal. Der andere hatte aus Feldsteinen ganze Häuser errichtet. Ihr Vater hatte Rollstuhlrampen und Geländer und Duschsitze für ihre Mutter gebaut. Und ihre Großmutter hatte ihm dabei geholfen. Wie konnte ein erwachsener Mann keine Ahnung haben, wie man eine lecke Spüle reparierte?
    »Schon gut«, stöhnte sie. Schließlich war es ihr Haus, und sie hatte keine Lust, Geld für einen Klempner auszugeben. »Stell eine Spülwanne darunter. Ich repariere es, wenn ich morgen oder übermorgen nach Hause komme.«
    »Okey dokey«, erwiderte Blake.
    Okey dokey? Das klang so gar nicht nach ihrem Mitbewohner. »Hast du mit meinem Vater telefoniert?«
    »Nur einmal, vor ein paar Tagen. Er hat gesagt, er würde für mich beten. Ich für ihn auch, habe ich geantwortet. Hat er dich nicht angerufen?«
    »Doch. Wegen der Hochzeit. Sonst irgendwelche Anrufe für mich?«
    »Zählt ein Werbeanruf vom Roten Kreuz auch?«
    »Wirklich nicht.«
    »Dann nein. Trink erst mal deinen Kaffee. Und beiß niemanden.« Er legte auf.
    Als sie in ihrem Tourenrucksack nach ihrer Haarbürste kramte, fiel ihr Lisas Bibel in die Hände, und sofort war sie mit den Gedanken wieder bei dem aktuellen Geschehen. Waffen, Sprengstoff, verstörte Bären und eine tote junge Frau. Garrett Ford – war er einfach nur ein mürrischer, reizbarer

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