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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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gerichtete, enthielt Hinweise, wie sie sich auf der in Kürze stattfindenden Konferenz darstellen sollte. Sam sank auf ihrem Stuhl zusammen. Schon jetzt verspürte sie ein Magengrummeln beim Gedanken an die Rede, zu der sie sich nun verpflichtet hatte. Für sie war das kein Ereignis, auf das sie sich freute.
    Und davor musste sie noch die Hochzeit ihres Vaters durchstehen. Hochhackige Schuhe, fromme Kirchendamen und unrealistische Ewigkeitsversprechen. Andererseits – wenn sie es sich recht überlegte, waren die Ewigkeitsversprechen gar nicht so unrealistisch, schließlich war ihr Vater schon Mitte sechzig. Auf einmal schämte sie sich, dass sie sich vor seiner Hochzeit fürchtete. Sie brauchte dringend frische Luft und Vogelgezwitscher, um ihren Kopf von diesen niederträchtigen Gedanken frei zu machen. Sie warf einen Blick nach draußen. Wie zu erwarten, war der Nebel fast verschwunden.
    Sie rief Tom Blackstock an und sagte ihm Bescheid, dass sie am Abend nicht in die Unterkunft zurückkehren würde. Arnie Cole überraschte sie im Lagerraum, als sie gerade ein Zelt auf ihren Rucksack schnürte.
    »Schau an, schau an, unsere heiße Summer Westin. Ich wette, Sie zelten draußen am Marmot Lake.«
    »Da draußen geht irgendwas Seltsames vor sich.«
    »Ich habe von der Schießerei gehört. Am Marmot Lake ist immer irgendwas los, genau wie ich Ihnen gesagt habe.«
    »Dass Lisa Glass tot ist, haben Sie vermutlich auch gehört?«
    »Hieß sie so?« Er wirkte ehrlich betroffen, und Sam überlegte kurz, ob sie ihn vielleicht doch falsch eingeschätzt hatte.
    »Ich glaube, es gibt einen Zusammenhang zwischen Lisa und dem, was da draußen vor sich geht.« Sam zog das Nylonband durch die Schnalle mit den Metallzähnen und zurrte es fest. »Wir werden nie herausfinden, was es ist, solange die Gesetzeshüter immer erst auftauchen, nachdem etwas passiert ist.« Sie erhob sich.
    »Sie wollen ganz allein da draußen zelten?«
    Diese Frage würde sie ihm auf gar keinen Fall beantworten. Sie hob den Rucksack hoch.
    »Brauchen Sie einen Beschützer?« Er sah sie anzüglich an. »Ich stehe gern zur Verfügung.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht riskieren, Arnie. Ich habe eine Waffe, und ich bin zurzeit ein bisschen nervös.«
    Jack Winner stand auf Ernest Craigs wackeliger Treppe, in einer Hand eine Ansichtskarte, und versuchte so zu tun, als sei die Karte von Allie. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Als der alte Mann an die Tür kam, hielt er ebenfalls eine Ansichtskarte hoch.
    »Dann haben Sie also auch eine bekommen«, sagte Ernest. Die Hand, in der er die Karte der Universal Studios hielt, zitterte wie ein Blatt im Wind. Ohne Allies Gehalt konnte der arme Kerl seine Sucht nicht mehr befriedigen und näherte sich vermutlich dem Delirium tremens.
    Ernest sah Jacks auf die Karte gerichteten Blick und steckte die zitternde Hand mitsamt der Ansichtskarte in die vordere Hosentasche. »Es sieht Allie einfach nicht ähnlich, nach Los Angeles abzuhauen«, sagte er. »Aber sie schreibt, sie hätte einen Mann namens Steve kennengelernt …« Jetzt trafen sich Jacks und Ernests Blick, und Ernest schwieg einen Moment. »Wie auch immer, ich bin jedenfalls froh, dass sie lebt. Sie nicht auch?«
    Jack war sich nicht sicher, ob er überhaupt ein Wort herausbringen würde, also nickte er erst mal nur. Schließlich krächzte er: »Mr Craig, ich …«
    »Ernest.«
    Jack räusperte sich und fuhr dann fort: »Ernest, ich weiß nicht, was Sie jetzt fühlen … Ich weiß ja selbst nicht mal, was ich jetzt fühle, aber …«
    »Was ich allerdings nicht verstehe, ist das mit dem Auto«, unterbrach ihn der alte Mann.
    Jack sah ihn verblüfft an. »Welches Auto?«
    »Allies. Wieso hat sie es am Bogachiel State Park stehen lassen, wenn sie nach L . A. wollte?«
    Ach herrje. Das mit dem Auto hatte er völlig vergessen. Jack durchwühlte sein Gehirn nach einer glaubhaften Erklärung. »Vielleicht ist sie getrampt.«
    »Viel zu gefährlich.« Ernest schüttelte den Kopf. »Allie würde nie trampen.«
    »Mr Craig … Ernest …, wie es aussieht, hat Allie so einiges gemacht, das Sie ihr nie zugetraut hätten.«
    Der alte Mann sank in sich zusammen, als hätte Jack ihn geschlagen. »Ja«, brachte Ernest schließlich heraus. »Das ist wohl wahr.«
    »Dinge, die wir ihr beide nie zugetraut hätten«, fuhr Jack fort. »Vielleicht hat dieser Steve sie mitgenommen. Vielleicht sind sie in seinem Wagen nach L . A. gefahren.« Manchmal stellte er sich vor, ein

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