Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
Vom Netzwerk:
Ranger. Zwischen seinen Lippen schaute ein Chocolate-Chip-Cookie heraus. Neben ihm lagen ein zusammengerollter Schlafsack und mehrere kleine Wasserflaschen.
    »Machst du dich aus dem Staub?«
    Er nahm den Keks aus dem Mund. »Mesa Camp, ich komme! Die Arbeit hört echt nie auf.«
    Kent hatte Schatten unter den Augen. »Du siehst müde aus«, sagte Sam.
    »Kommt wahrscheinlich daher, dass ich die ganze Nacht wach war. Aber eine Tour wird meine Lebensgeister schon wecken.«
    »Nimmst du den Powell Trail?«
    »Nee«, sagte er. »Da war ich schon gestern. Jetzt schicken sie mich über den East Ridge Trail auf die andere Seite. Patrouille im Hinterland. Blauer Himmel. Vögel und klare Luft.«
    »Können sie dich denn bei der Suche entbehren? Ich dachte, Sie würden die Anstrengungen eher verdoppeln, wo es nun einen Beweis gibt, dass Zack tatsächlich im Park ist.«
    »Sie suchen noch in der Gegend, wo der Schuh gefunden wurde. Wenn Thompson mir eine Auszeit anbietet, sage ich doch nicht nein.«
    Ein Seelenverwandter, dachte Sam. Selbst als Kind war sie schon in den Wald gelaufen, wenn es schwierig wurde.
    Ein Schatten legte sich auf sein Gesicht. »Ich hoffe, sie finden ihn. Aber sie suchen schon seit zwei Tagen.«
    »Er kann immer noch am Leben sein.«
    Kent zuckte die Achseln. »Glaubst du, ein Zweijähriger könnte den Powell Trail hochsteigen?«
    »Allein sicher nicht. Vielleicht hat ihn jemand getragen.« Was hoffentlich hieß, dass Zack noch am Leben war.
    Kent gähnte und strich sich das stoppelige Kinn. »Thompson schickt heute noch mehr Hubschrauber los. Vielleicht entdecken die was.« Er sah auf. »Georgia Gates hat mir von Buck Fergusons Auftritt gestern Abend in der Sondersendung erzählt. Der verdammte Trottel! Aber ich habe gehört, dass irgend so ein Arschloch in Seattle dir als Erstes ans Bein gepisst hat.«
    Was würde Kent wohl denken, wenn er wüsste, dass sie mit dem Arschloch ausging? Sie hoffte bloß, dass niemand im Park auf diese Verbindung kam. »Ich habe Ferguson auch in den Nachrichten gesehen«, sagte sie. »Die ausgestopften Köpfe hinter ihm passten ganz gut.«
    Kent schmiss ein Päckchen gefriergetrockneter Nahrung heftiger in den Rucksack, als es nötig gewesen wäre. »Seinen Schädel würde ich gerne ausstopfen! Dreimal haben wir ihn allein in diesem Jahr mit Gewehren im Park erwischt.«
    »Tja, pass nur schön auf. Da werden noch mehr Irre mit Waffen auftauchen. Da wir gerade von Waffen sprechen«, sagte sie, »wo ist eigentlich deine?«
    »Du weißt doch, dass ich so was nicht mag.« Er zog einen Reißverschluss zu. »Thompson wollte mich zum Polizeitraining schicken, bislang habe ich mich immer geweigert. Aber seit die Krawalltypen in Washington aller Welt erlaubt haben, bewaffnet in Nationalparks herumzustrolchen, denke ich allmählich auch, es wäre gut, eine Pistole dabeizuhaben. Wegen der Menschen, nicht wegen der Tiere.«
    »Du solltest sie nur tief genug vergraben, mindestens hundert Meter von Wasserquellen und Wanderwegen entfernt.«
    Sie lachten beide. Das war die Standardanweisung, wie man mit Müll umgehen sollte. »Ich bin auf dem Weg zum Powell Trail«, sagte sie.
    »Gut. Vielleicht kannst du ja beweisen, dass Apollo den Jungen nicht dorthin verschleppt hat.« Kent erhob sich, setzte den Rucksack auf und schloss den Brustgurt.
    »Hast du den Wetterbericht gehört, Kent?«
    »Von Westen rollt langsam eine Kaltfront heran. Für Samstagnacht oder Sonntagfrüh ist mit Regenschauern zu rechnen.«
    Sie versuchte, sich im Kopf den Kalender vorzustellen.
    »Heute ist Donnerstag«, fügte Kent hilfsbereit hinzu.
    »Und mich schimpfst du einen Klugscheißer. Dann halt die Augen offen«, sagte sie. »Du willst ja nicht auf der Mesa in einen Sturm geraten.«
    »Keine Sorge, Mama.« Kent hob beide Arme und zog die Fäuste an, um seine Muskeln zu zeigen. »Ich bin Superman.«
    »Vergiss das Funkgerät nicht, du stahlharter Bursche.« Sie hielt es ihm hin.
    Er klickte es in seinen Gurt neben dem großen Behälter mit Pfefferspray. Die Flüssigkeiten in seinem Rucksack gluckerten, als er sich umdrehte. »Ich bin dann mal weg.«
    »Aber vergiss nicht …«
    »Vergrab sie tief!«, rief er ihr zu, als er durch die Hintertür hinausschlüpfte.
    »Sei bloß vorsichtig, Dummkopf«, murmelte sie.
    Sam verließ die Mannschaftsräume. Als sie am Büro der Leitung vorbeikam, sah sie Thompson und Tanner mit den beiden FBI-Beamten. Die Fischers waren gegangen.
    Am Empfang saß Ranger Gates am Telefon.

Weitere Kostenlose Bücher