Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
Vom Netzwerk:
wusste, wann sie zuschlagen musste. Dann sagte er. »Die Tür war geschlossen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ein nicht sehr stabiler Regierungsbau. Ich höre ausgezeichnet. Und ein Verhör erkenne ich sofort.«
    »Bei uns heißt das Befragung.«
    »Klang, als hätten Sie die armen Eltern ziemlich intensiv befragt.«
    »Routinemäßiges Verfahren. Viele vermeintliche Entführungen sind Morde oder tödliche Unfälle durch Verschulden von Verwandten.«
    Ihr fiel ein, wie Fred sie im Restaurant angeknurrt hatte: Lassen Sie mich in Ruhe. Er war richtig feindselig gewesen. »Fischers Aussage, er sei nicht derjenige auf dem Pfad gewesen, könnte falsch sein. Dann würde niemand auf den Gedanken verfallen, er hätte Zack verschleppt.« Sie überschlug den Zeitrahmen. »Aber er hätte ihn nicht hier hochtragen und rechtzeitig zum Campingplatz zurückkehren können, um den Jungen vermisst zu melden. Er hätte ihn jemand anderem übergeben müssen.«
    Perez zuckte die Achseln. »Oder er hat die Leiche versteckt und erst in der Nacht nach oben gebracht.«
    Sam zuckte zusammen. »Warum sollte jemand einen Toten so weit fort tragen? Er hätte die Leiche doch überallhin fahren können.«
    Perez schüttelte den Kopf. »Die Ranger haben an den Parktoren die Wagen durchsucht. Außerdem geht es nicht um rationales Verhalten. Bei Leichen fallen den Leuten die unglaublichsten Dinge ein.«
    Sam war noch nicht bereit, Zack als Toten zu sehen. »Aber falls Fischer nicht der Täter war, könnten doch die Jungs von gestern Nacht Zack entführt haben.«
    Perez sah sie überrascht an. Hinter ihnen ließ der Hubschrauberpilot die Maschine warmlaufen.
    »In einer Kleinstadt bleibt eben nichts lange geheim. Alle wissen bereits von der Festnahme«, sagte sie laut, um den Lärm zu übertönen. »Und wenn es sich tatsächlich um eine Entführung handelt, dann hält jemand Zack fest, und der Junge lebt.«
    »Unwahrscheinlich. Die Jungs sind blutige Anfänger, und es gibt keine weitere Nachricht von einem möglichen Entführer. Im Augenblick sieht es so aus, als hätten ein paar Jugendliche von hier versucht, aus Zacks Verschwinden Kapital zu schlagen. Aber noch schließen wir keine Möglichkeit aus. Was ich Ihnen übrigens auch empfehlen würde.«
    »Was heißt das?«
    »Das heißt, diese Lösegeldforderung ohne Entführungshintergrund passt auch, wenn ein Puma den Jungen verschleppt hätte.«
    Sam setzte den Rucksack auf. Die Rotorblätter des Hubschraubers drehten sich mit ohrenbetäubendem Krach. Ein Reporter mit Mikrofon und eine Kamerafrau standen knapp außer Reichweite der Rotorblätter und starrten erwartungsvoll in ihre Richtung.
    Perez sah sie auch. »Verfluchter Mist!«
    Sam lächelte und schrie gegen den Lärm an: »Schönen Tag noch, Special Agent Perez.«
    Er beugte sich vor, ein Hauch von Zitrusduft stieg ihr in die Nase. Limonen-Aftershave vielleicht? »Machen Sie mir keinen Ärger«, sagte er nahe an ihrem Ohr. Dann nahm er seinen Rucksack und ging zum Hubschrauber, ohne die Reporter weiter zu beachten.
    Sam steckte die Finger in die Ohren, als der Hubschrauber startete und schnell aus ihrem Blickfeld verschwand. Perez würde innerhalb von Minuten die Stelle erreicht haben, wo man den Schuh gefunden hatte. Mit einem Stöhnen machte sich Sam an den Aufstieg.
    Aus der Seitentasche des Rucksacks meldete sich das Funkgerät. Tanner informierte das Personal darüber, dass ein verdächtiger Wagen durchs Nordtor gefahren war. Zwei Männer und zwei Hunde in einem Pick-up mit einem leeren Gewehrständer. »Haltet Ausschau nach den Kerlen, falls sie die Flinten doch bei sich haben. Nummernschild aus Utah: TYG 898.«
    Dann ging es jetzt also los. Warum meldeten sich diese Macho-Typen nicht freiwillig zur Suche nach dem Kind, anstatt sofort zu den Waffen zu greifen? Zack konnte weiter oben unter irgendeinem Busch liegen – hungrig, durstig und allein. Nicht annähernd genug Leute suchten nach ihm. Und nach noch nicht einmal zwei Tagen glaubten alle schon, ein Puma hätte den Jungen gefressen. Selbst Perez.
    Thompson beugte sich dem öffentlichen Druck und hatte versprochen, die Behörden einzuschalten. Woher wollten die Jäger wissen, welcher der Berglöwen der Täter war?
    Und sie selbst hatte allen die Pumas von Nahem gezeigt, hatte die Felsenbrücke benannt, über die sie gegangen waren. Und Adam hatte es in die Welt hinausposaunt. Die Jäger würden sich im Sunset Canyon auf die Lauer legen. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch berichtet,

Weitere Kostenlose Bücher