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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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viel über die wilden Tiere in der Gegend wissen.«
    »Hat er erwähnt, dass die Jäger tausend Kröten springen lassen, um Pumas zu schießen?«
    In Perez’ klaren braunen Augen stand ein Nein.
    »Habe ich mir gedacht. Das lässt er in seinen Lektionen über die Wildnis gerne beiseite.« Sam spürte, wie sich ihre Schultern vor Wut verkrampften. »Buck, der Büffel«, murmelte sie.
    »Wie bitte?«
    Hatte sie das wirklich laut gesagt? »Oh«, stotterte sie peinlich berührt. »Ich vergleiche Leute gerne mit Tieren. Ferguson ist ein Hornochse, groß und schwer gebaut, deshalb ist er für mich Buck, der Büffel.«
    Perez blieb ernst, nur um seine Augen zuckte es leicht.
    »Glauben Sie mir, er benimmt sich auch wie ein Büffel. Sie hätten ihn gestern erleben sollen, zuerst im Park mit den Nachrichtenleuten, und dann hinterher im Appletree Café, kurz bevor Sie auftauchten. Dort ist ihm Fred Fischer begegnet.«
    »Schade, dass ich das nicht miterleben durfte.«
    »War schon schräg. Ferguson hat Fischer auf den Arm geklopft und gesagt: ›Lass den Kopf nicht hängen‹.«
    Perez merkte auf. »Hatten Sie den Eindruck, die zwei würden sich kennen?«
    »Könnte sein. Oder Ferguson hat wie üblich eine Vorstellung abgezogen.«
    »Hmm.« Perez zog den unvermeidlichen Notizblock hervor und kritzelte etwas hinein.
    Im Westen sah Sam plötzlich eine Reihe Blauhemden mit Rucksäcken auftauchen. Auch Perez entdeckte die Gruppe, nachdem er den Block wieder weggepackt hatte.
    »Outward Bound«, erläuterte Sam.
    »Ach.« Perez nickte. »Eigenartiger Ansatz, Jugendliche wieder auf den rechten Weg zu bringen, indem man sie durch reißende Flüsse und wilde Gegenden schickt.«
    »Hier bringen sie ihnen Klettern bei. Sie sind auf dem Weg zum Curtain.«
    »Curtain? Wie Vorhang?«
    Sam lächelte. »Der Curtain ist eine äußerst ungewöhnliche Schlucht – ein tiefer Einschnitt im Gestein durch einen Fluss, der größtenteils unterirdisch verläuft. Fünf Kammern graben sich tief in den Berg.«
    Begeistert versuchte sie, die geologische Formation zu beschreiben. Worte konnten nicht vermitteln, wie faszinierend der Anblick war.
    »Jahrmillionen der Erdgeschichte – Kalkstein, Sandstein und Schiefer im Licht von Sonnenstrahlen, die am Boden auf glitzernde Tümpel und Wasserläufe treffen. Man muss von ganz oben einsteigen. Eine schier unglaubliche Vielfalt von Farben und Formen – wie ein regenbogenfarbener Vorhang. Der Curtain ist stets der letzte Punkt auf der Liste bei Outward Bound. An dieses Erlebnis werden sich die Jugendlichen bis an ihr Lebensende erinnern.«
    »Hört sich interessant an.«
    »Interessant ist nur ein schwacher Ausdruck dafür. Kent – Ranger Bergstrom – und ich haben die Schlucht erkundet, als ich hier gearbeitet habe.« Sie sah nach oben. »An einer Stelle trifft auch dieser Weg auf den Pfad zum Curtain.«
    »Dann ist der Curtain sehr beliebt?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Der Pfad ist nicht auf den Karten eingezeichnet, und ein Großteil der unterirdischen Höhlen darf nicht betreten werden. Kent und ich sind als Letzte durch den gesamten Komplex gewandert. Die mittlere Kammer ist seit fast zwei Jahren gesperrt, weil der Hang darüber als einsturzgefährdet gilt.« War der Curtain überhaupt schon durchsucht worden? Sie würde heute Abend in der Zentrale anrufen und morgen früh hochsteigen, falls nicht schon jemand anderes dafür eingeteilt worden war. Warum stand sie überhaupt noch hier und plauderte? Sie rückte den Rucksack zurecht. »Ich muss los, Perez. Bis dann.«
    Sie war erst eine Minute weg, als sie seinen Ruf hörte. »Westin!«
    Er stand mit einem schwarzhaarigen Mädchen neben dem Pfad. Das Mädchen zeigte mit dem Finger auf den Boden, und Perez winkte Sam zu ihnen. Genervt verzog sie das Gesicht und trottete zu ihnen.
    Auf dem losen Sand sah man zwei große, runde Abdrücke.
    »Ein Puma, nicht wahr?«, fragte das Mädchen eifrig.
    Es waren tatsächlich Pumaspuren. Sam zeigte auf die Abdrücke. »Das ist die rechte Vordertatze, und dies hier die hintere. Und hier …« Sie wies auf tiefe Rillen in den Flechten auf einem Stein. »… ist möglicherweise der Abdruck der linken Vordertatze.«
    Das Gesicht des Mädchens leuchtete auf. »Ich sehe nach, ob ich noch mehr finde.«
    Perez notierte den Fund. »Können Sie anhand der Abdrücke feststellen, ob der Puma etwas mitschleifte?«
    Sam verdrehte die Augen. »Sie haben zu viele Daniel-Boone-Filme gesehen. Hier liegt nicht mal ein halber

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