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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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Farben?«, murmelte sie.
    »Wunderschön.«
    Sein sarkastischer Tonfall brachte sie zum Lächeln. »Man nennt das ja nicht umsonst eine enge Schlucht«, sagte sie. »Die Zickzack-Passage ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf den Curtain.«
    »Der berühmte Curtain ist auch nur ein Felsspalt?« Er war in der Biegung angelangt, wo die Felswände etwas weiter voneinander entfernt waren, stellte den Rucksack ab und sah sie an. »Ich kann’s kaum erwarten.« So wie er das sagte, vermutete sie das Gegenteil. »Die Seitenschritte bei den Gemeinschaftstänzen waren nie was für mich. Wir Indianer wollen voran.«
    »Ich dachte, der korrekte Ausdruck sei ›amerikanische Ureinwohner‹.«
    »Kein Stamm nennt dieses Land Amerika, warum sollten wir uns als Amerikaner bezeichnen? Wir Lakota nennen uns selbst das Volk.«
    »Dutzende von Stämmen nennen sich so«, spottete sie.
    Er zuckte die Achseln. »Hab ja nicht gesagt, dass es ein perfektes System ist. Aber laut meiner Urgroßmutter hat es gut funktioniert, bis ihr Bleichgesichter uns rumgeschubst habt.«
    »Ojemine.« Sam legte den kurzen Weg zur sonnigen Öffnung zurück.
    Perez tauchte hinter ihr auf, seufzte erleichtert und streckte die Arme.
    »Sie tanzen?«, fragte sie. »Gehen Sie zu den Pow-Wows hier in Utah?«
    »Ich bin Lakota«, sagte Perez kurz angebunden. »Um genau zu sein, Halbmexikaner und Halblakota. Kein Navajo, kein Hopi und auch kein Zuni.«
    Offensichtlich ein empfindlicher Punkt. »Ich wollte damit nicht andeuten, dass alle Stämme gleich sind«, ruderte Sam zurück. »Aber da Sie in Salt Lake City stationiert sind, habe ich angenommen, Sie könnten auch an lokalen Festen Interesse haben.«
    Obwohl der steinerne Pfad von mehr als mannshohen Felsplatten gesäumt war, abgebrochen von den Hängen darüber, kam er ihnen nach der Zickzack-Passage bemerkenswert offen vor. Neben dem Spalt, aus dem sie gerade gekommen waren, hing ein gelber Vermisstenzettel unter einem ähnlichen Pfeil wie auf der anderen Seite.
    Zuerst war Sam erschrocken, es kam ihr vor, als hätte der Entführer auf Zacks Aufenthaltsort hingewiesen. Dann fand sie eine mögliche Erklärung. »Outward Bound muss das hinterlassen haben, auf dem Weg zum Curtain sind sie gestern hier durchgekommen.« Was sie daran erinnerte, wie rasch die Zeit verging. Sie schritt schneller voran, verlor Perez aber bald und musste wieder umkehren. Er war nicht weit zurück, aber versteckt hinter einer Säule mit Felsenzeichnungen, die er untersuchte. Cremefarbene Gestalten tanzten vor einem glänzenden, zinnoberroten Hintergrund. Runde Hirsche rannten vor drei Figuren mit Stöcken und großen Köpfen davon. Gezackte Strahlen fielen von oben aus eigentümlichen Ovalen mit Punkten auf das Ganze.
    »Ein Angriff aus dem Weltall?«, riet Perez.
    »Würde das FBI nicht alles darüber wissen?«
    Er rieb mit den Fingerknöcheln über die dunklen Stoppeln am Kinn. »Das ist ein intergalaktisches Problem, liegt im Zuständigkeitsbereich der CIA.« Kein Muskel in seinem Gesicht zuckte, nur ein Glitzern in seinen Augen zeigte an, dass es nicht ganz ernst gemeint war.
    Dann legte er seine Hand auf eine eingeritzte Hand. Sie war fast zweimal so groß wie seine. »Fremont?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Glaub ich nicht. Handsignaturen haben bevorzugt die Anasazi verwendet. Die neue Archäologin des Parks, Georgia Gates, kann Ihnen sicher mehr dazu sagen.« Sie seufzte schwer. »Kent hat mir erzählt, es würden Pläne ausgearbeitet, die archäologischen Stätten zu erschließen.«
    »Das scheint Ihnen nicht zu gefallen.«
    »Ich bin nicht scharf darauf, solche Dinge in den Vordergrund zu schieben, zumindest nicht in diesem Park. Die Leute sollten hierher kommen, um die Natur zu bewundern, nicht das Werk von Menschen. Waren sie einmal in Mesa Verde?«
    Er nickte.
    »Dann wissen Sie ja, dass sich die Leute dort auf die Füße treten. Kein Wunder, dass die Pumas sich auf sie stürzen.«
    Er sah sie abschätzend an, der Scherz war wohl nicht angekommen. »Schon gut«, sagte sie. »Mesa Verde ist entstanden, um die archäologischen Stätten zu schützen. Aber Heritage wurde geschaffen, um die Schönheit des Hinterlands zu bewahren. Das Ökosystem kollabiert bei zu vielen Menschen.«
    »Ach so.« Er klang sehr selbstzufrieden. »Sie verjagen die Beutetiere und lassen die Raubtiere hungrig zurück.«
    So hungrig, dass sie einen Zweijährigen fressen würden? Wollte er darauf hinaus? »Das habe ich nicht gesagt. Zu viele Besucher würden

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