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Summertime (Beachrats: Teil 4)

Summertime (Beachrats: Teil 4)

Titel: Summertime (Beachrats: Teil 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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zu uns.
    »Du meinst, dass Wayne schwul ist?«, fragte ich.
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber das hast du gemeint, nicht wahr?«, hakte Jeff nach.
    »Jeff, ich beurteile die Menschen nicht und es interessiert mich auch nicht, ob Wayne schwul ist oder nicht. Das Hotel- und Gastgewerbe war Schwulen gegenüber immer aufgeschlossen. Diese Firma bietet ihren schwulen und lesbischen Angestellten sogar Vorsorgeleistungen für sie und ihre Partner an.«
    »Wirklich?«, fragte Jeff.
    »Ja, seit etwas mehr als einem Jahr inzwischen. Gerüchten zufolge war der Sohn des Eigentümers, der gestorben ist, schwul und er wollte das zu Ehren seines Sohnes und seines Partners einführen, schon bevor der Sohn gestorben ist. Ich weiß nicht, ob es wahr ist oder nicht, also verbreitet es nicht weiter.«
    »Das werde ich nicht«, sagte Jeff.
    Kumpel, wenn du nur wüsstest , dachte ich und musste mir ein Grinsen vekneifen.
    Am Abend sprachen wir mit Kevin und Rick darüber. David und Alex verbrachten die Nacht bei Alex‘ Eltern, also waren sie nicht da.
    »Kevin, du würdest nicht glauben, dass das der gleiche Alex war. Unser Alex. Alles, woran ich denken konnte, war Alex‘ Knie in den Eiern von dem Kerl in New Orleans, der mich an Mardi Gras so angemacht hat. Ich dachte so: Wayne, mein Junge, du hast keinen blassen Schimmer, worauf du dich hier einlässt.«
    »Was denkt ihr ist der Grund dafür, dass Alex sich so beherrscht?«, fragte Rick.
    »Weil er euch und seinen Dad nicht enttäuschen will«, sagte Jeff. Dann erzählte er ihnen, was Jason zu uns gesagt hatte.
    »Ja, das könnte durchaus ein Motiv sein«, stimmte Kevin zu. »Es wäre sicher nicht das erste Mal.«
    »Wäre es nicht cool, wenn Alex ein Foto von Wayne in einer kompromittierenden Position bekommen könnte? Zum Beispiel Wayne auf den Knien, während er einem Typen einen bläst«, sagte Jeff.
    »Ihr schaut zu viel fern«, sagte Rick und wir mussten alle lachen.
     
    Wir brachten die Woche hinter uns und waren alle froh, als Freitag war. Das erste, was Alex am Freitag Abend machen wollte, war das Zählen seines Trinkgelds. Ich hatte noch nie alles gezählt und die meiste Zeit wusste ich auch nicht, wie viel Trinkgeld ich bekommen hatte. Wir bekamen einen Stundenlohn, der aber nicht der Rede wert war. Es war das Trinkgeld, an dem man wirklich etwas verdiente.
    »Wie viel hast du verdient?«, fragte ich ihn, nachdem er mit dem Zählen fertig war.
    »Das geht dich nichts an.«
    »Du willst damit sagen, dass du hier sitzt, dein Geld vor unseren Nasen zählst und dann nicht mal sagst, wie viel es ist?«
    »Sieht so aus.«
    »Bist du denn zufrieden damit?«
    »Jop.«
    »Alex, du frustrierst mich langsam. Wie viel verdammtes Geld hast du bekommen? Du wirst es vermutlich sowieso für uns alle ausgeben, also kannst du es uns genauso gut auch sagen.«
    Als ich das sagte, dämmerte mir langsam aber sicher, was vor sich ging. Alle um uns herum hatten ein breites Grinsen im Gesicht. Alex fing an zu lachen und auch die anderen konnten sich nun nicht mehr zurück halten.
    »Okay, du hast mich reingelegt«, gab ich zu. »Also, wie viel?«
    »Fast 850«, gab er zu. »Und du?«
    Ich wusste es nicht genau, aber es musste mehr oder weniger das Gleiche gewesen sein. »Ungefähr genauso viel«, antwortete ich.
    »Du weißt es nicht?«
    »Nein, ich weiß es nicht genau. Na und?«
    »Was machst du mit deinem Geld?«, wollte Alex wissen.
    »Das geht dich nichts an«, antwortete ich.
    Das Spiel konnte man auch zu zweit spielen.
    »Im Ernst, was machst du damit?«
    »Ein bisschen trage ich mit mir herum, aber das meiste bringe ich auf die Bank. Du musst davon Einkommenssteuer zahlen, wusstest du das? Warte ab, bis du deinen Scheck bekommst und auf dem Lohnzettel siehst, wie viel Steuern du da bezahlst. Es ist fast mein ganzer verdammter Scheck.«
    »Sie haben es dir nicht erklärt, Jus?«, fragte Kevin.
    »Was erklärt?«
    »Bei den Angestellten, die Trinkgeld bekommen, schätzen wir, wie hoch das Trinkgeld sein wird und die Steuern davon werden ebenfalls von deinem Lohn bezahlt. Das ist der Grund, warum der Steuerbetrag so hoch und der Scheck so niedrig sind. Auf diese Weise wirst du nicht viel Steuern nachzahlen müssen, wenn überhaupt.«
    »Nein, das hat mir niemand erklärt. Verdammt, das rückt alles in ein völlig neues Licht. Ich dachte, dass ich der Regierung einfach den Großteil von dem, was ich verdiene, geben muss.«
    »Wusstest du es, Jeff?«, fragte Kevin.
    »Ja, aber nicht, weil

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