Summertime (Beachrats: Teil 4)
Sir. Ich werde mir Mühe geben«, sagte ich.
Ich weiß, dass der Satz irgendwie dürftig war, aber ich wusste wirklich nicht, was ich sonst sagen sollte. Dieser Typ war mein Chef, aber wir wussten beide, dass eigentlich Kevin mein wirklicher Chef war. Was er im Gegensatz zu mir jedoch nicht wusste, war, dass Kevin mich zehn Mal schneller feuern würde als ihn, wenn ich Mist bauen würde. Und ich wusste, dass mein Dad sich hinter Kevin stellen würde. Mir blieb nichts anderes übrig, als ein guter Angestellter zu sein, was ich allerdings ohnehin vor hatte.
»Oh, ich bin mir sicher, dass du das tun wirst, Junge. Es liegt dir im Blut.«
Ich bedankte mich noch einmal, dann schüttelte ich seine Hand und ging zurück zu den anderen Pagen.
»Also, wer zum Teufel bist du, dass der Manager raus kommt, um einen kleinen Pagen an seinem ersten Tag zu begrüßen?«, fragte Wayne. »Bläst du ihm einen, oder was?«
»Er kennt meinen Dad«, sagte ich nur.
»Also bläst er deinem Dad einen? Nein, halt. Dein Dad muss ihm einen blasen. So hast du deinen Job bekommen, richtig?«
»Lass mich in Ruhe.«
»Ich werde dich nicht in Ruhe lassen, du Wichser. Ich hasse Homos. Ich bin mir noch nicht sicher, ob du einer bist, aber ich habe dich mit dieser Schwuchtel Stephen essen sehen. Ich werde dich im Auge behalten, genauso wie Justine und Jeffette. Euch verdammte Schwuchteln mache ich fertig und ich weiß, dass ihr diese Jobs braucht. Du kannst nicht einfach kündigen, Penner. Und das weiß ich.«
»Sagst du diesen Mist, nur weil der Manager gekommen ist, um hallo zu sagen? Wayne, du bist irre, Mann.«
Der Rest des Tages verlief ohne weitere Zwischenfälle und bevor ich es richtig mitbekam, hatten wir auch schon Feierabend. Ich entspannte mich, als ich mich in meinen Wagen setzte und ich war ziemlich müde. Den ganzen Tag lang nur zu stehen macht einen irgendwie fertig.
Niemand war im Wohnzimmer, als wir zuhause ankamen. Justin und Jeff gingen nach oben, um sich umzuziehen oder so etwas. Ich ließ mich erst einmal auf eins der Sofas im Wohnzimmer fallen. Ich weiß nicht, ob mein Kopf überhaupt das Kissen berührt hat, bevor ich einschlief.
Kevin und Rick weckten mich, als sie nach Hause kamen. Ich hatte zwar nicht länger als eine halbe Stunde geschlafen, aber ich fühlte mich richtig gut. Ich trug noch immer meine Uniform, also ging ich schnell nach oben, um mich umzuziehen. David lag auf dem Bett und schlief. Einen Augenblick lang überlegte ich, ob ich mich dazu legen sollte, aber ich war eigentlich nicht mehr müde. Ich entschied mich, ihn in Ruhe zu lassen und mich einfach umzuziehen.
Als ich wieder nach unten kam, roch ich, dass jemand Kaffee gekocht hatte. Ich hatte große Lust auf eine Tasse, also ging ich in die Küche. Jeff, Kevin und Rick saßen am Tisch. Ich holte mir einen Kaffee und setzte mich zu ihnen.
»Wie war dein erster Arbeitstag?«, fragte Kevin.
»Es war toll«, sagte ich. »Ich glaube, das liegt mir im Blut. Jedenfalls hat das Mr. Rooney gesagt.«
»Oh, du hast Jack Rooney getroffen? Ein netter Kerl, oder?«
»Ja, Sir.«
»Alex hat heute auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit unserem Schwulenhasser gemacht«, sagte Jeff.
»Interessant. Wer ist der Kerl? Erzählt uns von ihm.«
»Er ist ein Arschloch«, sagte ich.
»Das ist alles?«, fragte Rick. »Keine Details? Was hat er gemacht?«
»Er hat Justin Justine und Jeff Jeffette genannt und er hat mich gefragt, ob ich Mr. Rooney einen blasen würde. Ich habe ihm gesagt, dass er meinen Dad kennt. Er sagte dann etwas wie: ›dann muss dein Dad ihm einen geblasen haben, damit du den Job hier kriegst‹ und so einen Scheiß. Ach ja, er sagte auch, dass er uns im Auge behalten und fertig machen würde. Er wüsste, dass wir die Jobs brauchen und nicht kündigen könnten.«
»Er macht so etwas dauernd, Kevin. Aber nicht nur bei uns, sondern bei jedem - außer Jason, glaube ich. Jason ist der Chefportier.«
»Das ist Belästigung, Baby«, sagte Rick. »Ganz einfach.«
»Ich weiß. Wollt ihr, dass ich etwas unternehme?«, fragte Kevin.
»Wir haben dir das erzählt, weil du unser Bruder bist, nicht weil du unser Chef bist, Kev«, sagte ich. »Gib uns noch ein paar Tage Zeit, bevor du etwas machst. Du hast gesagt, ich soll mich nicht wie der Chef aufspielen und das will ich auch nicht.«
»Ja, aber das verstößt direkt gegen unsere Unternehmensgrundsätze«, sagte Rick. »Das hat nichts damit zu tun, sich als Chef aufzuspielen, sondern mit euren
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