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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Verübung eines Schwerverbrechens konstruieren.«
    »Haben Sie dafür Beweise?«
    »Nein.«
    »Warum rufen Sie mich dann an, Mr. Robicheaux?«
    »Sein Leben ist in Gefahr.«
    »Wir sehen das Risiko durchaus, das er als Zeuge für den Staatsanwalt auf sich genommen hat. Aber im Moment bin ich beschäftigt. Ich rufe Sie zurück«, entgegnete sie.
    »Sie sind beschäftigt?«
    Sie hatte bereits aufgelegt.
    Ein Deputy in Uniform schnappte Cool Breeze vor einem Pfandleiher im Südteil von New Iberia und schleppte ihn in mein Büro.
    »Was sollen die Handschellen?« fragte ich.
    »Fragen Sie ihn mal, wie er mich genannt hat, als ich ihn aufgefordert hab, in den Streifenwagen zu steigen«, antwortete der Deputy.
    »Nehmen Sie ihm die Dinger ab, bitte.«
    »Oh, natürlich. Jederzeit zu Diensten. Sonst noch Wünsche?« sagte der Deputy und steckte den Schlüssel ins Schloß der Handschellen.
    »Danke, daß Sie ihn zu mir gebracht haben.«
    »Klar doch. Gern geschehen. War schon immer mein Wunsch, Nigger rumzukutschieren.« Damit ging er aus der Tür, keine Regung im Gesicht.
    »Wer, glauben Sie, ist auf Ihrer Seite, Breeze?« fragte ich.
    »Ich.«
    »Verstehe. Ihr Vater sagt, Sie sind auf Rache aus. Wie wollen Sie das anstellen? Wissen Sie, wer diese Kerle sind, wo sie leben?«
    Er saß jetzt auf dem Stuhl vor meinem Schreibtisch und sah mit seinen Hundeaugen aus dem Fenster.
    »Haben Sie mich gehört?«
    »Wissen Sie, warum der eine einen Regenmantel anhatte?« fragte er.
    »Wollte sich wohl die Klamotten nicht schmutzig machen.«
    »Eine Ahnung, warum sie meinen Vater am Leben gelassen haben?«
    Ich antwortete nicht. Sein Blick war noch immer auf das Fenster fixiert. Seine Hände lagen wie schwarze Seesterne auf seinen Schenkeln.
    »So lang Moutʼ lebt, bleibe ich vermutlich in seinem Haus«, sagte er. »Moutʼ is für die nich mehr als ein Stück Wasserrattenfleisch in einer Krebsfalle.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Die beiden Männer, die die weißen Jungs draußen im Sumpf erschossen haben? Die ham das im Bezirk St. Mary nich ohne Erlaubnis getan. Nich weiße Jungs, niemals. Und es hat sicher nix damit zu tun gehabt, daß sie ein schwarzes Mädchen in New Iberia vergewaltigt ham.«
    »Was soll das heißen?«
    »Die Chicos mußten wegen ner Sache ins Gras beißen, die sie genau dort in St. Mary verbockt haben.«
    »Und Sie glauben, dieselben Kerle wollen Sie kaltmachen? Und Sie haben vor, sie zu finden, indem sie was im Bezirk St. Mary anzetteln? Klingt nach einem verdammt beschissenen Plan, Breeze.«
    Er sah mir zum erstenmal in die Augen, und seine Wut war darin klar und deutlich zu erkennen. »Hab ich nich gesagt. Hab Ihnen nur erzählt, wieʼs hier so läuft. Ein blindes Huhn findet auch ein Korn, wenn manʼs mit dem Schnabel draufstößt. Aber wenn du den Weißen sagst, daß Geld die Ursache für die ganze Scheiße is, dann klappen sie die Ohren zu. Sin Se jetzt mit mir fertig?«
    Später am selben Nachmittag rief mich ein älterer Priester namens Father James Mulcahy von der St. Peterʼs Kirche in der Stadt an. Früher hatte er eine Gemeinde armer Schwarzer im Irish Channel betreut und kannte sogar Clete aus dessen Kindheit, war jedoch von der Diözese Orleans nach New Iberia versetzt worden, wo sich seine Tätigkeit darauf beschränkte, die Messe zu lesen und gelegentlich die Beichte abzunehmen.
    »Habe eine Lady hier bei mir. Ich dachte, sie sei gekommen, um Vergebung zu erbitten. Jetzt bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob sie überhaupt katholisch ist«, sagte er.
    »Ich verstehe nicht ganz, Father.«
    »Kommt mir reichlich konfus vor, die Lady. Ich glaube, sie braucht dringend Rat. Habe alles getan, was ich tun kann.«
    »Soll ich mit ihr reden?«
    »Wäre das beste. Kann sie nicht loswerden.«
    »Wer ist sie?«
    »Sie heißt Lila Terrebonne. Lebt angeblich in Jeanerette.«
    Helen Soileau bestieg mit mir einen Streifenwagen, und wir fuhren zur St. Peterʼs Kirche. Die spätnachmittägliche Sonne schien durch die bunten Kirchenfenster und erfüllte das Kirchenschiff mit gebrochen goldenem und blauem Licht. Lila Terrebonne saß in einer Kirchenbank neben dem Beichtstuhl, unbeweglich, die Hände im Schoß, die Augen blicklos wie bei einer Blinden, ein überdimensionaler Christus am Kreuz neben ihr an der Wand.
    In der Tür zur Sakristei legte Father Mulcahy die Hand auf meinen Arm. Er war ein hagerer Mann, sein Knochengerüst unter der Haut zerbrechlich wie das eines Vogels.
    »Diese Lady hat

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