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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Strömung im Bayou war gelb und träge, und am lavendelfarbenen Himmel wimmelte es von Vögeln.
    Oben auf dem Dock zog Clete sein Hemd aus und hielt den Kopf unter einen Wasserhahn. Trockene, grellrote Haut spannte sich über seine Schultern.
    »Komm mit hoch zum Abendessen«, forderte ich ihn auf.
    »Schätze, ich fahre heute abend lieber noch nach New Orleans zurück.« Er nahm seine Brieftasche aus der Gesäßtasche, holte eine Fünfdollarnote heraus und schob sie in eine Ritze im Geländer am Anleger. »Ist für Bier und Benzin«, sagte er und ging mit seiner Spinnrute und der großen Angelkiste zu seinem Wagen; die Rettungsringe um seine Taille glühten sonnenverbrannt.
    In der folgenden Nacht fuhren unter einem Vollmond zwei Männer mit Hüten einen Pickup-Truck über einen Damm im Bezirk Vermilion. Zu beiden Seiten des Damms wogte Riedgras wie ein breiter grüner Fluß dem Golf entgegen. Die beiden Männer stoppten mit dem Truck auf dem Damm und gingen einen Holzbohlenweg entlang, durch den Sand und Wasser unter ihrem Gewicht nach oben quoll. Sie kamen an einem Flachkahn vorbei, der am Steg festgemacht war, und betraten dann Land, das unter ihren Westernstiefeln schmatzend nachgab wie ein Schwamm. Vor ihnen, an der Fischerhütte, durchquerte jemand den Lichtkreis einer Coleman-Laterne und warf einen Schattenriß gegen ein Fenster. Moutʼ Broussards Hund hob in der Hütte den Kopf, trabte an seinem Strick ins Freie und hob die Schnauze in den Wind.

9
    Moutʼ stand im Türrahmen der Hütte und sah die beiden weißen Männer an. Beide waren groß gewachsen und trugen Hüte, deren breite Krempen ihre Gesichter fast vollständig verbargen. Der Hund, ein braun-schwarzer Mischling mit vernarbten Ohren, knurrte und fletschte die Zähne.
    »Haltʼs Maul, Rafe!« sagte Moutʼ.
    »Wo ist Willie Broussard hin?« fragte einer der Männer. Die Haut unter seinem Kinn war faltig und rosafarben, und er hatte einen grauen Backenbart.
    »Is über den Damm hoch zum Laden. Muß gleich wieder da sein. Wollte mit Freunden Bouree spielen. Was wollt ihr Gentlemen denn?« fragte Moutʼ.
    »Dein Pickup steht doch da hinten. Womit isser denn unterwegs?« wollte der zweite Mann wissen. Er trug einen durchsichtigen Plastikregenmantel und hielt in der rechten Hand einen Gegenstand hinter dem Schenkel verborgen.
    »Ein Freund hat ihn mitgenommen.«
    »Wir wollten droben im Laden auf eine Limo haltmachen. Aber der war dicht. Wo ist dein Außenborder, Alter?« fragte der Mann mit dem Backenbart.
    »Hab keinen Außenborder. Hab ich nich.«
    »Da hinten steht doch ein Benzintank. Und da is ne freie Stelle im Schilf, wo normalerweise n Boot liegt. Is dein Sohn fischen oder was?«
    »Was wollt ihr denn von ihm? Er hat nix getan.«
    »Hast doch nichts dagegen, wenn wir reinkommen, oder?« sagte der im Regenmantel. Als er einen Schritt vorwärts machte, sprang der Hund ihm ans Fußgelenk. Der Mann versetzte ihm mit dem Stiefel einen Tritt, traf ihn an der Schnauze und riß dann die Fliegengittertür mitsamt dem Riegel aus den Angeln.
    »Rüber in die Ecke mit dir, und komm uns ja nich in die Quere«, befahl der mit dem Backenbart.
    Der im Regenmantel hob die Coleman-Laterne am Henkel aus der Halterung und verschwand damit hinterm Haus. Als er zurückkam, schüttelte er den Kopf.
    Der Backenbärtige biß eine Ecke aus einem Stück Kautabak und schob es in die Backe. Dann griff er sich eine leere Kaffeebüchse aus dem Mülleimer und spuckte hinein.
    »Hab ichʼs dir nicht gesagt? Wir hätten in der Früh kommen sollen. Du weckst sie auf und erledigst dein Geschäft«, erklärte der im Regenmantel.
    »Mach die Laterne aus und fahr den Pickup weg.«
    »Ziehʼs durch. Ich rätsle ungern rum, wer wann durch eine Tür kommt.«
    Der Mann mit dem Backenbart warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu.
    »Ist deine Show«, sagte der im Regenmantel und ging aus der Tür.
    Der Wind blies durch die Fliegengittertür ins Zimmer. Draußen glitzerte das Mondlicht wie Silber auf Wasser und Riedgras.
    »Leg dich auf den Boden, wo ich dich sehen kann. Hier, nimm das Kissen«, befahl der Bärtige.
    »Tut meinem Jungen nichts.«
    »Halt jetzt den Mund. Und schau mir nich ins Gesicht.«
    »Was soll ich machen? Ihr wollt meinen Jungen umbringen.«
    »Woher willst du das wissen? Vielleicht wolln wir uns nur mit ihm unterhalten … Schau mir nich in die Visage, sag ich!«
    »Ich leg mich nich auf den Boden. Sitz nich blöd rum, während ihr meinen Jungen abknallt. Wofür

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