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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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entdeckt zu haben«, sagte As’mala mit einem erwartungsvollen Funkeln in den Augen.
    »Behalt deine flinken Hände bei dir. Wir brauchen Unterkunft und Verpflegung, keinen Ärger.«
    Auch Menschenwesen drängten sich vor dem Einlass. Einige davon in farbenprächtige Tuniken und Schnürsandalen gekleidet, andere trugen dunkle, bodenlange Kutten und Hüte, die eher an mehrstöckige Bauten erinnerten. Sie benutzten Wanderstöcke oder mit ihren Beinen verwachsene Tiere als Gehhilfe. Sogar Nacktheit wurde ohne Scheu zur Schau getragen. Asketen, Gaukler und Könige standen Schulter an Schulter in der Reihe. Die einen staubig und schlicht, andere behängt mit protzigen Klunkern, Herrschaftssymbolen oder Narrenglöckchen.
    Aber auch Männer in Uniformen waren dabei, Frauen in barocken Prunkkleidern und Bauern auf Ochsenkarren. Die Aufmerksamkeit aller war auf einen Krötenartigen gerichtet, der – schuppig, faltig und fett – auf einem Podest thronte und über das Kommen und Gehen wachte.
    Ob ein zum Leben erwachtes Gefechtsmodul da auffiel? Shanija beobachtete ihren kleinen Freund, wie er ausgelassen Rauchkringel in die Luft malte, um durch sie hindurchzufliegen. Shanija entschloss sich zur Wachsamkeit. Nur, weil dieser Versammlungsort wie eine riesenhafte Hippiekommune des irdischen Zwanzigsten Jahrhunderts wirkte, konnte die Erdfrau noch lange nicht die gleiche friedliebende Einstellung und Toleranz erwarten. Shanija rief Pong zu sich, nötigte ihm das Versprechen ab, sich während der Kontaktaufnahme still zu verhalten und zog den Ausschnitt ihres Tops über das drachenförmige Brustrelief.
    »Der Nächste.«
    Die drei Gefährtinnen stellten sich brav vor dem Podest des Kröterichs auf und lächelten.
    »Was ist euer Anliegen?«
    »Wir sind auf der Durchreise und suchen Unterkunft und Verpflegung«, gab Shanija wahrheitsgemäß an.
    Der Beamte hielt inne, zog eine der warzigen Augenbrauenwülste hoch und schmatzte. »So, so, Durchreise. Ihr wollt also Fahrkarten für den Zug lösen. Keine Audienz bei der
Großen Flüstertüte?«
    Ein Zug – das klang vielversprechend. Aber warum hatten sie ihn aus der Ferne nicht sehen können? Wo verliefen die Schienen?
    Bevor Shanija nachfragen konnte, trat As’mala vor und ließ eine Handvoll Halbmondmünzen auf das Pult fallen. »Dreimal zum Zentr...«
    Shanijas Ellenbogen fuhr mit Wucht in die Rippen der Meisterdiebin.
    »Aua!« As’mala verzog das Gesicht. »Über das Ziel sind wir uns wohl noch nicht ganz einig.«
    »Wann, bitte, fährt der nächste Zug nach Osten?«, fragte Seiya und lächelte entschuldigend.
    »Fahrplanauskünfte gibt’s am Bahnhof im Flüstertüteneingang, Reisegenehmigungen im Rathaus.« Mit diesen Worten grabschte der Kröterich nach dem Geld, zog eine Schublade aus dem Pult und kehrte die Münzen hinein.
    »Hey! Für nichts gibt’s auch nichts!« As’mala umfasste den Griff ihrer Handaxt. Doch der Beamte ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Unter gelangweiltem Schmatzen deutete er neben sich auf eine aus verschiedensten Latten zusammengezimmerte Kabine.
    »Umziehen! Eure Kleidung entspricht nicht unseren Bestimmungen. In der Umkleide findet ihr geeignetere Sachen.«
    Bevor As’mala dem Warzenkerl an die Gurgel springen konnte, zog Shanija sie und Seiya in den als Umkleide bezeichneten Bretterverschlag. »Ich sagte doch, keinen Ärger. Und frische Kleidung haben wir nach der Wanderung alle dringend nötig.«
    »So
dringend?« Seiya stand an einer vollgestopften Garderobenstange und hielt ein rosa-gelb kariertes Ballonkleid in die Höhe.
    Einige hitzige Diskussionen und etwa dreißig Anproben später trat Shanija mit ihren Gefährtinnen im bonbonfarbenen Partnerlook aus der Kabine. Sie wollte so schnell wie möglich durch dieses verdammte Tor, raus aus dem Einflussbereich des Warzenklopses und rein in die Stadt. Alles Weitere würde sich schon ergeben.
    »Ihr da, hinten anstellen!«
    Da half kein Betteln, Schreien oder Drohen, die Drei mussten zurück ans Ende der Warteschlange. Und Shanija erkannte im Vorbeigehen, dass sie nicht die Einzigen waren, die diese Prozedur durchlaufen hatten.

    Als die Sonnen sich dem Horizont näherten und nur noch zwei hakennasige Mütterchen vor ihnen in der Reihe standen, vernahm Shanija den flüsternden Singsang von neuem. Sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren. Doch je angestrengter sie lauschte, desto undeutlicher wurde die Melodie, bis sie schließlich in einem tiefen Brummen mündete und sich zwischen

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