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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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abzuwarten.
    Während die Frauen diskutierten, schlich Mun sich unauffällig näher.
    »Ich bin dafür, dass wir uns trennen«, schlug die Rothaarige gerade vor.
    »Fühlst du dich denn fit genug?« Aus dem Gesichtsausdruck der Zierlichen sprach Besorgnis.
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich suche nach einer Unterkunft. As’mala, du besorgst uns für morgen Zugtickets, und unsere Prinzessin könnte sich derweil um den Proviant kümmern. Einverstanden?«
    Einhelliges Nicken.
    »Jeder macht, so schnell er kann. Treffpunkt ist der Brunnen, heute Nachmittag. Viel Glück.«
    Damit ging das Trio auseinander und Mun musste sich entscheiden, wem er folgte.
    Wählst du bewusst, hörst du dein Herz flüstern. Folgst du der Intuition, sei auf Überraschungen gefasst
– ein Leitspruch seines alten Meisters Alman a Sant kam Mun in den Sinn. Früher oder später würde er die Richtige erkennen, ob beim ersten Versuch oder beim Dritten. Wichtig war sein Auftrag.
    Obwohl er bereits den Ruf des Zentralarchivs im Hinterkopf spürte, würde er sich für diese eine Sache noch die nötige Zeit nehmen. Und zwar bevor die Trägerin in die Fänge von Durs Anhängern geriet. Denn auch in dieser Hinsicht hatte die Tandra-Predigerin richtig gelegen.
    Die Passage war nah. Die Gottesanbeter, Erlösungsverkünder und deren Gegner formierten sich, um den prophezeiten Neubeginn – oder das apokalyptische Ende zu feiern. Die Auserwählte als Opfergabe zu besitzen, musste die Sekten anlocken. Wenn ... ja, wenn das Gerücht über die sagenumwobene Macht denn wirklich stimmte.
    Mun schob sich hinter den Federfächer eines als Pfau verkleideten Mannes, schlüpfte im Schatten einer quer gespannten Hängebrücke durch die Menge und machte sich an die Verfolgung der Frau, die von den anderen
Prinzessin
genannt worden war.
    Sie bewegte sich geschmeidig, steuerte zielstrebig den Stelengang an, der hoch zur Marketendergasse führte, und ignorierte dabei die Blicke der Männer. Schönheit war eine der wenigen Güter, die auch an den überfülltesten Orten Beachtung fand.
    Ihr langes, onyxfarbenes Haar umspielte ihre Schultern und ging in einen ebenso anmutigen Rücken über.
Wie bei einer Mähnenkatze
, dachte Mun und wich im nächsten Moment einer Ladung Spülwasser aus, die aus einer der obersten Etagen der Gerüststadt herabregnete.
    Die Händler überschlugen sich geradezu mit einladenden Gesten, zeigten ihre Zähne und riefen Komplimente. Doch die Prinzessin schien alles Buhlen und Balzen zu übersehen. Ihr Blick glitt über die Körbe und Karren, verharrte an dem einen oder anderen Preisschild, um gleich darauf zur nächsten Auslage weiter zu wandern.
    Was hatte solch eine Frau einem Angreifer entgegenzusetzen? Würde ein verblendeter Sektierer die Magie dieses Wesens bemerken? Würde er die Zartheit ihrer Knöchel …
    Mun hielt inne.
Was gehen mich Knöchel an? Was Schicksale? Ich bin Adept und damit höheren Prinzipien verpflichtet
.
    Gerade er musste sich doppelt beweisen. Tagtäglich, von Beginn an bis an sein Lebensende. Doch diese Bürde machte ihn nicht schwach, sie machte aus ihm einen Fels – unverrückbar und hart. Seine Hand strich über den Lederbeutel an seiner Seite, suchte nach dem Etui mit der kleinen, scharf geschliffenen Klinge, die sein Leben seit neunzehn Jahren bestimmte. Als die Finger weiter über das abgewetzte Leder wanderten und dabei den Schaft der Flöte fanden, gefror in ihm der letzte Anflug von Emotion. »Zeig mir deine Macht, offenbare mir deine Kraft, damit ich sicher sein kann«, flüsterte er.
    Die Prinzessin merkte davon nichts. Sie war viel zu sehr mit dem Betrachten der Angebote beschäftigt. Ausgerechnet am Stand eines Kuntars blieb sie stehen und begann mit dem schmalbrüstigen Echsenartigen um ein paar gefüllte Wasserschläuche zu feilschen. Kein besonders kluger Entschluss. Denn ein Mensch konnte sich nur selten den betörenden Mimikryfähigkeiten dieser Spezies entziehen.
    Gespannt beobachtete Mun den wortreichen Schlagabtausch. Der Händler wand sich vor der schwarzhaarigen Schönheit, tänzelte hin und her und zeigte ihr seinen unschuldigsten Kulleraugenblick. Mit Erfolg.
    Eine ganze Handvoll Murmel wechselte den Besitzer – ein Vielfaches des tatsächlichen Wertes. Leere Schläuche hätten gereicht, Wasser gab es schließlich kostenlos an den Brunnen rund um die Flüstertüte. Von dem nun zu schleppenden Gewicht ganz abgesehen.
    Doch die Prinzessin ließ sich nicht beirren und stürzte sich in die

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