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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Glühlampe. Und erst recht kein Atomkraftwerk. Kannst du alles vergessen. Es sei denn, du machst was mit Dampfmaschinen, was nicht unbedingt empfehlenswert für den Raumflug ist.«
    »Aber das bedeutet …«
    »… dass wir nie wieder von hier weg können. Ganz recht.«
    Shanija Ran ließ langsam den Kopf sinken.

    Der Gasriese wanderte über den Himmel, wobei er sich entfernte und etwas mehr Sicht auf die Sphären freigab. Die gelbe Hauptsonne war längst untergegangen, von dem Doppelstern war noch ein entferntes Glimmen zu sehen. Aber richtig dunkel wurde es nicht, denn die Lichtschleier nahmen an Intensität zu, und der nahe Planet strahlte matt-rotes Licht ab. Das Violett des Himmels wich einem tiefen Schwarzblau mit rötlich schimmernder Oberfläche, wie glänzend poliert. Den Blick auf den Sternenhimmel gab es hier wohl nicht.
    Pong zupfte vorsichtig an Shanijas Ärmel, die seit einiger Zeit schweigend dasaß, ab und zu in den Himmel und übers Land schaute. »Hab ich was Falsches gesagt?«
    Es war seltsam, aber sie fühlte sich getröstet. Sie war nicht mehr so allein, es gab einen Gesprächspartner, der vielleicht ein wenig seltsam war, aber immerhin ein Stück Heimat und Vergangenheit darstellte. Das machte alles leichter, obwohl es nichts an den Tatsachen änderte. Zum ersten Mal huschte so etwas wie ein Lächeln über Shanijas Gesicht. »Nein.«
    »Aber … was ist dann los? Ich merke doch, dass was nicht stimmt. Meine ganze Fröhlichkeit ist futsch. Das macht mich echt traurig.«
    Als Shanija die Hand ausstreckte, ringelte Pong sich darum, die Arme auf die Innenfläche gestützt, und reckte fragend seinen Kopf auf langem Hals zu ihr hoch. Shanija empfand ein leichtes Kribbeln, nicht unangenehm. »Du fühlst dich hier wohl, stimmt’s?«
    »Ja, schon. Ich meine, ich habe noch nicht sehr viel gesehen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, als gehörte ich hierher.«
    »Ich nicht, Pong. Ich gehöre nicht hierher. Und ich … habe etwas zu tun. Eine Mission zu erfüllen. Ich muss zur Erde. Aber wie soll ich das schaffen, wenn keine höherentwickelte Technik möglich ist?«
    »Ah. So. Verstehe. Das … ist ein Konflikt, oder?« Pongs Gesicht war lang und fragend. Obwohl er das Wissen der ganzen Menschheit in sich trug – zumindest noch fragmentarisch – war er so unbedarft und neugierig wie ein Kind. Unschuldig.
    Sie nickte.
    »Also … du willst unbedingt weg, und ich … kann wahrscheinlich nicht. Ich glaube nicht … Mann, hört das nie auf? Ich
glaube
etwas? Ist das geil!« Pong geriet ganz durcheinander in seinen widerstreitenden Gefühlen und hechelte einige Sekunden lang ratlos, bevor er weiterfuhr: »Ich meine, ich kann wahrscheinlich nur hier so existieren, wie ich jetzt bin. Anderswo … eher nicht. Falls … ich dann überhaupt noch in irgendeiner Form existieren kann.« Er rieb den stachligen Kopf an Shanijas Handgelenk; fehlte nur noch, dass er schnurrte wie eine Katze. »Aber ich kann auch nicht ohne dich sein, Boss. Das weiß ich genau, ich kann es sogar fühlen. Was können wir da tun?«
    »Momentan gar nichts«, antwortete Shanija niedergeschlagen. »Ich sitze hier fest, möglicherweise für immer.«
    Aber Herumsitzen und Trübsal blasen brachte sie auch nicht weiter. Vor allem, da sie Essen und Trinken musste, um am Leben zu bleiben. Da sie nicht müde war und die Nacht hell genug, war es das Beste, wenn sie sich jetzt auf den Weg nach Irgendwohin machte.
Der Mond ist rund
, machte sie sich in grimmigem Sarkasmus Mut. Wenn sie stur in eine Richtung ging, kam sie irgendwann an einen Ort. Es gab immer einen Pfad. Als sie nach dem Kristallspeicher greifen wollte, wuselte der kleine Schmuckdrache wieselflink von ihrer Hand und warf sich darüber. »Nix da!«, rief er erbost. »Das ist meins! Jawohl, es kam aus mir!«
    »Weil ich es dir gegeben habe«, versuchte Shanija es mit Vernunft. »Du solltest es nur aufbewahren. Es gehört immer noch mir.«
    »Paragraphenreiterei!«, schimpfte Pong. »Ist meins, bleibt meins!« Er kauerte wie ein Märchendrache auf seinem Schatz, seine Augen glühten durch die Dämmerung, und er knurrte beharrlich wie ein Hund, der seinen Knochen verteidigt. Er schien darin keinerlei Spaß zu verstehen.
    »Und wo willst du es aufheben?«, fragte Shanija behutsam, die einsah, dass sie mit Gewalt nicht weiterkam. Natürlich könnte sie den kleinen Kerl einfach wegschnipsen und sich den Kristall nehmen. Aber Pong war jetzt ein Teil von ihr, nicht irgendeine aus einem Loch

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