Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Weg stehenden Strauch, raste die Kuppe zu den Gleisen hinauf, erblickte den aus der Kurve fahrenden Zug, griff nach dem Gitter, das die Plattform des letzten Waggons abschloss – und verfehlte es. Obwohl sie alles aus ihren Beinen herausholte, wurde die Lücke zwischen ihr und dem Zug größer, als er am Ende der Kurve beschleunigte.
    Keuchend blieb sie stehen, während der Zug bald vom Nebel verschluckt wurde. Shanija fluchte. Und keuchte. Und fluchte.

    Darren wandte sich der Feuerwand zu. Was auch immer die Warner zusätzlich in den Sprengstoff gemischt hatten, war unkontrollierbares Teufelszeug. Die Flammen fraßen sich rasend schnell durch das Innere des Waggons und hatten bereits zwei Drittel des Raums erobert.
    »Verschwinden wir von hier!«, rief ihm As’mala zu.
    Darren flüchtete mit ihr und Mun in den nächsten Wagen. Dort erwartete sie eine orangefarbene Eisgrotte. Die Insassen, röhrenförmige Gat'kyner, schreckten hoch, als sie hineinstürmten.
    »Raus!«, herrschte die Diebin die sieben Wesen an. Sie sprangen auf und rutschten wortlos hinaus. Aufgrund ihrer durchsichtigen Haut und ihres blauen Blutes sah ihre Flucht wie mehrere Wasserströme auf Eis aus.
    »Denkt an eine Wiese!«, verlangte Darren, nachdem sie allein waren. Prompt zerrann und verpuffte das Eis, und es wurde wärmer.
    »Wie stoppen wir den Zug?«, fragte Darren.
    Das Rattern der Räder unterspülte das ratlose Schweigen.
    »Mit deiner Telekinese hättest du Shanija vorhin mit Leichtigkeit zurückholen können!«, machte As’mala ihm zum Vorwurf.
    »Ich konnte es nicht«, versetzte er gereizt. »Ist dir nicht aufgefallen, dass ich die Telekinese auch nicht im Kampf eingesetzt habe? In der Todeswüste halbiert sich die Stärke der Psimagie. Im Eifer des Gefechts fiel es mir nicht auf, dass wir sie bereits erreicht haben.«
    »Verdammt«, stieß As’mala hervor. »Wie retten wir jetzt Shanija? Seiya ist irgendwo vor uns, Shanija hinter uns, und wir bewegen uns tatenlos durch die Gegend!«
    »Wir … könnten …« Mun redete langsamer als üblich. Er schien sich nicht ganz sicher zu sein.
    »Na, was? Sprich weiter!«, fuhr ihn As’mala ungeduldig an.
    »Wir könnten es mit einem
Mentalverbund
versuchen.«
    Darren runzelte die Stirn. Obwohl er viele Regionen von Less bereist hatte, hörte er diesen Begriff zum ersten Mal. »Was ist das?«
    »Alte Quellen berichten, dass eine Bündelung der Psimagie von mehreren Personen zu einer Potenzierung der Fähigkeiten des Einzelnen führt.« Nach einer Kunstpause fügte er hinzu: »Angeblich.«
    »Wir können nur das zurückgewinnen, was wir bereits verloren haben«, meinte Darren. »Wie funktioniert dieser Mentalverbund?«
    Mun fuhr sich über den kahlgeschorenen Schädel. »Ich vermute, wir müssen Körperkontakt herstellen und versuchen, unsere Psimagie auf dich zu übertragen.«
    »Und ich konzentriere mich auf Shanija?«
    Mun nickte und forderte As’mala mit einem Wink auf, zu Darren zu treten. »Am besten stellst du dich in die Richtung, wo wir sie verloren haben. Sobald du sie sehen kannst, wird es leichter gehen.«
    Die Gefährten legten die Hände auf Darrens Schultern. Er schloss die Augen, atmete tief ein und ließ die Luft langsam heraus. Bald spürte er Energiefelder unter den Handflächen auf seinen Schultern, die sich rasch verdichteten.
    Er richtete den Blick nach innen. Ihm war, als würde sein Körper in reine Energie zerfließen. Er breitete die Sinne aus und spürte Muns und As’malas Psimagie. Je ein heller, fast durchsichtiger Strahl floss durch ihre Arme in ihn.
    Es klappte. Vitalität in niemals zuvor wahrgenommenem Ausmaß schwappte über ihm zusammen. Das Bild eines tosenden, alles zermalmenden Wasserfalls drängte sich in sein Bewusstsein und damit die Angst, diesen Energieschwall nicht zu bändigen. Er stellte sich der Furcht, wischte sie beiseite und wandte seine neue Macht an.
    Darrens Geist dehnte sich aus. Für einige Herzschläge tauchte er in Mun und As’mala ein. Während er bei dem Adepten grenzenlose Wissbegierde gepaart mit Einsamkeit entdeckte, war die Frau mit unbändiger Lebensfreude erfüllt. Er kapselte sich wieder ab. Als seine Geistesströme die Wände des Waggons durchbrachen, trat er für Augenblicke mit dem Zug in Kontakt. Bevor es zu einem Gedankenaustausch kam, schwebte Darren bereits über der Todeswüste. Der rote Sand blubberte bedrohlich. Die Blasen, die sich bildeten, zerplatzten lautstark und spritzten schleimigen Matsch in die Luft.

Weitere Kostenlose Bücher