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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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schwang Hüfte und Waffenarm in ihre Richtung. Sie grätschte in die Hocke und trat ihm dabei mit voller Wucht gegen die Kniescheibe. Ein Fußfeger folgte, der Mann schrie vor Überraschung auf. Als er gegen die Sitzbank prallte, zog sie das Kampfmesser aus der Seitenlehne und rammte es ihm gegen die Nase. Der Knochen drang in sein Hirn und tötete ihn binnen einer Sekunde.
    »Danke«, keuchte Darren.
    Sie lächelte ihm zu und sah, wie sich seine Augen weiteten. Darren warf sich auf sie und etwas explodierte oberhalb ihrer Ohren, während sie zusammen zu Boden fielen.
    Shanija richtete sich auf und starrte in den schwarzen, rauchenden Lauf eines Revolvers. Eine hervorragende Fernwaffe auf einer Welt ohne Elektronik.
    Darren schnalzte mit der Zunge und lenkte für den Bruchteil einer Sekunde die Aufmerksamkeit des Warners auf sich.
    Shanija ergriff diese Chance. Ihre Hände schnellten vorwärts, krachten mit den Knöcheln voran mit voller Wucht gegen seine Handgelenke und zertrümmerten sie. Unfähig, noch die Waffe zu halten, geschweige denn abzudrücken, öffneten sich die Finger des Mannes, und der Revolver polterte zu Boden.
    Zum Aufatmen kam Shanija nicht. Sie hörte, wie die Tür des Abteils hinter ihr aufgerissen wurde, und wirbelte herum. Die Frau, die nun das Abteil betrat, hatte jenen verklärten, religiös-fanatischen Ausdruck im Gesicht, der Shanija seit ihrer Kindheit abschreckte. In ihrer rechten Handfläche lag eine Kugel, eine Kristallspindel in der Linken. Mit den Worten »Karem Dur« und »Für Vater« presste sie die Spindel an die Kugel.
    Als es zischte, dachte Shanija augenblicklich an eine Bombe.
    Die Kommandantin trat der Warnerin mit dem rechten Fuß die Kugel aus den Fingern. Gleichzeitig warf sich Darren auf die Fanatikerin und schlug sie zu Boden. Shanija folgte mit den Augen der Flugbahn der Kugel, sprang auf die Rücksitzlehne und kickte die Kugel nach links Richtung Fenster, in der Hoffnung, dass die Bombe erst im Freien explodierte.
    Ihre Hoffnung starb in Blitz und Donner.
    Die Explosionswucht riss Shanija von den Beinen und schleuderte sie durch den Waggon. Sie prallte gegen die Seitenwand. Statt ihren Flug zu stoppen, löste diese sich jedoch auf, und Shanija stürzte aus dem Zug.

    Darren hechtete hinter eine Bank in Deckung, kauerte sich zusammen und presste die Hände an die Ohren. So hörte er den Donner nur gedämpft, aber die Druckwelle erfasste ihn erbarmungslos. Sie schob ihn einige Meter nach hinten unter die nächste Bankreihe. Als sie verklungen war, sprang er auf und sah sich einer Feuerwand gegenüber. Hitze wallte ihm entgegen, Feuerzungen griffen nach ihm.
    »Shanija! Shanija!«, rief er.
    »Sie wurde aus dem Abteil geschleudert!«, antwortete As’mala hinter ihm.
    Darren drehte sich um und sah, wie Mun sich erhob. Die Diebin lehnte an einer der Bankreihen und schob ihr Schwert gerade in die Scheide zurück.
    Sämtliche Angreifer lagen tot am Boden oder über die Rücklehnen der Bankreihen verteilt.
    Darren wich vor dem Flammenmeer zurück und stürzte zum erstbesten Fenster. Er lehnte sich hinaus und glaubte weit hinten eine menschliche Gestalt zu erkennen, an der soeben das Zugende vorbeiraste. Rund um sie türmte sich violetter Nebel auf.
    »Bei den Wasserfällen Asturiens«, stieß er hervor. »Wir sind schon in der Todeswüste!« Er schluckte. Niemand hatte je die Todeswüste überlebt. Niemand.

    Shanija rollte über den Sand. Als ihr Körper am Bodengrund endlich zum Stillstand kam, schüttelte sie hastig Benommenheit und Schmerzen ab. Sie schnellte hoch und stockte. Violetter Nebel kesselte sie ein. Unablässig gebar er Fratzen, deren Zungen sich nach ihr reckten. Sie ließ sich davon nicht beeindrucken und marschierte hindurch – nur um nach einem halben Meter gegen ein unsichtbares Kraftfeld zu stoßen, das sich gegen sie stemmte, je mehr Druck sie ausübte. Shanija lauschte in sich hinein und spürte ein leichtes Kribbeln – möglicherweise ein Anzeichen, dass sich die Sonnenkraft aktivierte. Es war anders, wenn Pong erwachte, dies hier … kam aus ihrem Inneren. Verwundert blickte Shanija auf ihre Fingerspitzen, auf denen kleine orangefarbene Feuerflammen züngelten. Kurz entschlossen griff sie in die Nebelwand und zuckte zusammen. Ein grauenvoller Laut, vergleichbar mit einem über eine Tafel kratzenden Fingernagel, überlagerte alle Geräusche. Die Fratzen zerrannen, und im Nebel bildete sich eine Gasse. Shanija sprintete los. Sie sprang über einen im

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