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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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mehreren Mündern tropfte Sabber.
    »Stör dich nicht an Altims Pseudo-Geilheit«, sagte eine groß gewachsene Menschenfrau, die ihre nackten Beine übereinandergeschlagen und sich lässig in einen Liegestuhl in der Mitte des Raums gefläzt hatte. Fünf weitere Stühle waren noch leer. Die Frau lächelte müde. »Der Händler versucht seine Spielchen bei allen und jedem. Das ist auch Teil seiner Verkaufstaktik.«
    »Du kennst ihn gut?« Shanija sah die tief eingegrabenen Falten, die trotz deutlicher Bemühungen unter der dicken Schminkschicht zum Vorschein kamen. Die Frau hatte die 50 längst hinter sich gelassen.
    »Er ist ein Faktotum an Bord; so wie auch Fullmanzwulf, der Kutscher Primpot und N’Gazz, der Tortoide. Alles in allem bilden sie ein eingespieltes Team, das mit den größten Schwierigkeiten fertig werden sollte.«
    »Und du bist …?«
    »Matlin die Wanderhure, mein schönes Kind. Manchmal auch Goldmaul genannt.« Sie grinste und zeigte Lücken, die alle oberen und unteren Schneidezähne umfasste. Das Zahnfleisch war golden und silbern glänzend lackiert. An der Zungenspitze hingen kurze, noppenähnliche Würmchen, die sich verlangend nach Shanija ausstreckten.
    »Du … arbeitest hier an Bord?«, fragte Shanija.
    »Ja. Die Kutsche bietet Sicherheit. Altim und Fullmanzwulf wachen gegen einen geringen Obulus über mich. Ein Freier, der zu aufdringlich wird, findet sich entweder zwischen hunderten Pflanzenfingern wieder, die ihn mit scheußlich stinkendem Pulver bestäuben, oder er wird von unserem Reisebegleiter hochkant aus der Kutsche befördert.«
    »Ich verstehe …«
    »Die anderen Kabinengäste kommen«, flüsterte Altim aus mehreren Mündern. Er schien sich nicht weiter an Matlins Worten zu stören. »Wir fahren in wenigen Minuten ab.«
    Wie auf Kommando wurde die Tür nach innen aufgeschlagen. Mun konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen, bevor er von einem Wesen beiseitegeräumt wurde, dessen Rumpf von drei Köpfen auf schlangenähnlichen Schuppenhälsen geziert wurde.
    »Und ich sage dir, dass es hier drin stinkt!«, maulte der linke Kopf.
    »Wenn hier einer stinkt, dann bist es du mit deinen andauernden verbalen Flatulenzen«, zischelte der Mittlere.
    »Wenn ihr nicht augenblicklich das Maul haltet, verlasse ich euch!«, sagte der Dritte und zog seinen Kopf so weit es ging vom Rest des gemeinsamen Körpers zurück.
    »Darf ich vorstellen: Smoot, Smaat und Smiit, die Kaliken«, sagte Altim wiederum mehrstimmig. »Drei sehr geschätzte Kollegen meiner Zunft. Leider sind sie sich nicht immer einig, und so kann es durchaus vorkommen, dass sie sich über einen Preis nicht einig werden und einander mit Mord – oder Selbstmord – bedrohen.«
    »Halt deine Mäuler, Altim!«, fauchten die drei Kaliken unisono und ausnahmsweise mal einer Meinung.
    Ein weiteres Wesen betrat auf allen Vieren die Kabine. Es ähnelte einem übergroßen irdischen Molosserhund. In seinem weit aufgerissenen Maul, zwischen fingerlangen Reißzähnen, lagen zwei faustgroße Eier.
    »Losotim von Norno«, stellte Altim den Neuankömmling vor. »Ein professioneller Spieler, der schon seit langer Zeit die Ebenen von Less auf der Suche nach dem großen Glück durchreist. Leider hat er es bis jetzt noch nicht gefunden.«
    »Irgendwann ist es soweit«, sagte Losotim mit überraschend klarer Stimme. Er machte sich seitlich neben die Wanderhure breit und wälzte sich behaglich auf seinem Rücken hin und her. »Irgendwann werden mir die Götter hold sein …« Sein Gemurmel verlor sich; seine Bewegungen ließen nach, und er glitt in einen Schlaf, der von gelegentlichem Grunzen unterbrochen wurde.
    »Damit wären wir fast komplett«, sagte Altim. »Der letzte Gast dieses Raums betritt soeben die Kutsche, wie ich mit den Augen hundertzwölf bis hundertneunzehn beobachten kann.«
    Shanija stieg über die Beine Matlins hinweg und nahm am kreisrunden Fenster Platz. Mun folgte ihr, still und leise wie ein Schatten. Er setzte sich ihr gegenüber in ein breites, gut gepolstertes Sofa. Staubflitter stob hoch, gut sichtbar im Licht der erwachenden Morgensonnen.
    »Fast drei Dianocten dauert also die Fahrt«, murmelte Shanija. Mehr wusste sie nicht zu sagen. Die Mischung der Gäste erschien ihr mit einem Mal abstrus, surreal. Ihr war, als befände sie sich wieder an Bord ihres Schiffs und hätte sich in einem verrückten Traum verfangen.
    War dies hier die Realität? Reiste sie tatsächlich kreuz und quer über die Oberfläche eines Mondes

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